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Cassia & Ky – Die Ankunft: Band 3 (German Edition)

Cassia & Ky – Die Ankunft: Band 3 (German Edition)

Titel: Cassia & Ky – Die Ankunft: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Condie
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alles ist meine Schuld , würde ich Mr Carrow am liebsten sagen. Auch Xander hat sich verändert. Er hat so viel durchgemacht – sein Glaube in die Erhebung wurde enttäuscht, er hat im medizinischen Zentrum bis zur Erschöpfung gearbeitet und hat in den Bergen Schlimmes erlebt.
    »Deine Freundin!«, keuche ich, sobald Xander die Tür öffnet. »Lei! Sie geht fort! Sie hat mich gebeten, dir von ihr auf Wiedersehen zu sagen!«
    Und du musst schnell zu ihr. Denn sie hat schon zu viel verloren, und du genauso. Als sie dort unten am Fluss stand und mir sagte, sie hätte die Gesellschaft nicht gebraucht, um ihren Partner zu finden, ergaben alle Einzelteile plötzlich ein Bild. Vor allem, als sie mir verriet, dass sie nur ihre Namen vertauschen musste. Nea Lei. Lei Nea. Wenn man es ausspricht, klingt es wie Laney. Ky wusste ja nicht, wie man ihren Namen richtig schreibt, und vielleicht wusste es nicht einmal Vick.
    Xander tritt einen Schritt nach vorn. »Hat sie gesagt, wo sie hingeht?« Sein Gesichtsausdruck verrät mir alles, was ich wissen will.
    Was ich sagen wollte, spielt gar keine so große Rolle, wie ich dachte. Denn es ist nicht an mir, ihre Geschichte mit Vick zu erzählen. Es ist ihre – Leis. Sie könnte Teil ihrer Geschichte mit Xander werden, aber diese Entscheidung kann ich nicht treffen.
    »Nein«, antworte ich. »Aber du kannst sie noch einholen, Xander. Du kannst es herausfinden.«
    Im ersten Moment glaube ich, dass er ihr folgen will. Doch dann kehrt er zu seinem Arbeitsplatz zurück und setzt sich wieder. Er beugt sich nach vorn über sein Projekt, den Rücken kerzengerade, sein Gesichtsausdruck eine Maske des Selbstvertrauens und der Entschlossenheit.
    Wie ist es möglich, dass er so gut in anderen lesen kann und kein bisschen auf sich selbst Acht gibt?
    Weil er nicht noch einmal verletzt werden will.
    »Und noch etwas«, fahre ich fort und neige mich dicht zu ihm, damit die anderen es nicht hören. »Der Steuermann hat beschlossen, dass es an der Zeit ist, die Dorfbewohner nach Anderland auszufliegen.«
    »Warum jetzt?«, fragt er.
    »Weil die Wahl kurz bevorsteht«, antworte ich. »Und dann kann er nicht mehr auf die Luftschiffe verzichten. Er wird sie brauchen, um die Ordnung aufrechtzuerhalten. Es geht das Gerücht, dass Gesellschaftsanhänger versuchen werden, die Macht zu übernehmen.«
    »Aber er kann die Schiffe auch jetzt nicht entbehren«, erwidert Xander. »Wir brauchen sie für den Transport des Heilmittels.«
    »Er will nicht viele schicken«, erkläre ich. »Einige Frachtschiffe, aber keine Kampfjets. Sie fliegen nach Endstein und bringen die Bewohner so weit sie können. Ky und ich fliegen mit ins Dorf. Wir wollen mit Anna sprechen und sie überreden, mit uns nach Camas zurückzukehren, wenn sie möchte. Das wollte ich dir sagen.«
    »Warum?«
    »Damit du dir keine Sorgen machst.« Ich wollte einfach nicht, dass er wieder das Gefühl hat, wir hätten ihn zurückgelassen.
    »Kann der Steuermann noch mehr Personen außer den Dorfbewohnern mit nach Anderland nehmen?«, fragt er.
    »Wenn genug Platz ist, sicher«, vermute ich.
    »Vielleicht lassen mich die Dorfbewohner mitkommen«, sagt er grinsend. Dabei schimmert ganz kurz der alte Xander durch, den ich so sehr vermisse. »Sie müssten mir jetzt eigentlich vertrauen, nachdem sich das Heilmittel als wirksam erwiesen hat.«
    »Xander!«, protestierte ich erschüttert. »Du kannst doch nicht nach Anderland gehen! Wir brauchen dich hier!«
    »Tut mir leid«, erwidert Xander. »Aber davon kann ich mich nicht mehr aufhalten lassen.«

Kapitel 60
Ky

    Cassia und ich warten auf den Befehl des Steuermanns.
    Diesmal sind nur wir beide an Bord. Wir fliegen allein und transportieren Vorräte zum Dorf und später hoffentlich einige Dorfbewohner mit zurück. Cassia hat vorgeschlagen, dass Anna sich auch zur Wahl stellen soll. »Sie kann Menschen führen«, erklärte Cassia. »Das hat sie jahrelang bewiesen.«
    »Wie viele Schiffe starten noch vor uns?«, fragt sie jetzt.
    »Zehn«, antworte ich. »Wir gehören zu den letzten.«
    »Dann haben wir also noch ein bisschen Zeit«, sagt sie.
    Zeit. Die haben wir uns immer gewünscht und so selten erhalten.
    Cassia sitzt auf dem Platz des Kopiloten und dreht sich zu mir um, so dass wir einander ansehen. Ihre grünen Augen funkeln schalkhaft, und mir stockt der Atem.
    Mit einer Hand greift sie meinen Nacken, und ich neige mich nach vorn.
    Ich schließe die Augen und denke daran, wie sie schön wie Schnee auf

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