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Cassia & Ky – Die Ankunft: Band 3 (German Edition)

Cassia & Ky – Die Ankunft: Band 3 (German Edition)

Titel: Cassia & Ky – Die Ankunft: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Condie
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versprochen, es dir beizubringen.«
    »Ich habe es inzwischen schon ein bisschen gelernt«, erzähle ich und denke an den Abend in der Galerie zurück.
    »Das wundert mich nicht«, flüstert Ky und legt mir die Hände um die Taille. Die Musik fährt mir in den Bauch, und ich schmiege mein Gesicht an seine Schulter. Ich frage nicht, ob ich es richtig mache. Ich weiß es einfach.
    »Cassia«, sagt er, und es klingt wie ein Lied. Seit jeher hat seine Stimme so melodisch geklungen.
    Immer wieder sagt er meinen Namen, als wir uns im gleichen Rhythmus bewegen, bis ich nicht mehr weiß, ob ich schwach oder stark bin, verwirrt oder klar, sehnsüchtig oder erfüllt, gebend oder nehmend oder … »Ky«, flüstere ich ihm zu.
    Für so lange Zeit mussten wir immer darauf achten, wer uns sah, wer uns eventuell beobachtete, wen wir verletzen könnten. Doch jetzt tanzen wir einfach nur.

    Ich komme erst wieder zu mir, als das Lied zu Ende ist, und die Saiten klingen wie brechende Herzen. Doch dann kann ich nicht anders, als nach Xander Ausschau zu halten. Als ich ihn entdecke, sehe ich, dass er uns beobachtet, aber ganz ohne Eifersucht. In seinem Blick liegt nichts als Sehnsucht, aber nicht nach mir.
    Du wirst die Liebe finden, Xander , würde ich ihm gerne sagen. Der Feuerschein flackert über Leynas Gesicht. Sie ist sehr schön und stark. Ob Xander Leyna lieben könnte? Eines Tages? Wenn sie zusammen nach Anderland gehen?
    »Wir könnten hier draußen bleiben«, flüstert mir Ky leise ins Ohr. »Wir müssen nicht zurückkehren.«
    Diese Unterhaltung haben wir schon einmal geführt. Aber wir kennen die Antwort. Wir lieben uns, aber wir müssen auch an andere denken. Ky muss nach Patrick und Aida suchen, falls sie noch leben. Ich muss für meine Mutter und meinen Bruder da sein.
    »Wenn ich meine Einsätze geflogen habe«, erzählt Ky, »habe ich mir immer vorgestellt, wie ich landen, alle einsammeln und wegfliegen würde.«
    »Vielleicht können wir das eines Tages tun«, sage ich.
    »Es kann auch sein«, meint Ky, »dass wir gar nicht so weit fliegen müssen, um ein neues Leben zu beginnen. Vielleicht bringt die Wahl einen Neuanfang.«
    Das ist das Hoffnungsvollste, was ich ihn jemals habe sagen hören.
    Anna geht zu Xander, sagt etwas zu ihm, und er folgt ihr zu Ky und mir herüber. Das Feuer wirft Schatten und Lichter, flackert und hält inne, und in seinem Schein sehe ich, dass Anna ein Stück blauer Kreide in der Hand hält. »Ihr habt es geschafft«, sagt sie zu uns dreien. »Ihr habt ein Heilmittel gefunden. Und jeder von euch hat dazu beigetragen.« Anna nimmt Kys Hand und malt eine blaue Linie darauf, einer seiner Venen folgend. »Der Pilot«, sagt sie. Sie hebt meine Hand und setzt den Strich von Ky zu mir fort. »Die Poetin.« Dann nimmt Anna Xanders Hand und folgt der Linie von mir zu ihm. »Der Arzt«, sagt sie.
    Alles in den Bergen mit ihren grünen Tannen und dem Geruch der Holzfeuer, ihren Lichtern und der Musik umgibt uns, als Anna zurücktritt. Ich halte Xander und Ky an den Händen, in einem kleinen Kreis am Rande der bekannten Welt, und schon während der Moment noch andauert, betrauere ich bereits sein Ende.
    Das kleine Mädchen, das Xander und ich im Dorf getroffen haben, kommt zu uns herübergetanzt. Sie trägt die Flügel, die wir schon einmal an ihr gesehen haben. Sie blickt zu uns dreien auf. Ganz offensichtlich möchte sie mit einem der großen Jungs tanzen, und Ky erlaubt ihr, ihn an den Händen zu fassen und mitzuziehen. Er lässt mich mit Xander allein, damit wir uns verabschieden können.
    Die inzwischen lebhafte Musik schwebt an uns vorbei, über uns hinweg, in uns hinein, und Xander ist hier bei mir. »Du kannst ja tanzen«, sagt er. »Und du kannst singen.«
    »Ja«, sage ich.
    »Ich kann es nicht«, gesteht Xander.
    »Du wirst es lernen«, verspreche und nehme ihn an den Händen.
    Er bewegt sich geschmeidig. Entgegen seiner Überzeugung ist auch er musikalisch. Nie hat ihm jemand das Tanzen beigebracht, und trotzdem führt er mich. Er bemerkt es gar nicht, weil er sich so sehr auf das konzentriert, was er nicht hat oder wovon er glaubt, es nicht tun zu können.
    »Kann ich dich etwas fragen?«, sage ich.
    »Na klar.«
    »Ich erinnere mich an etwas, an das ich mich eigentlich nicht erinnern dürfte«, sage ich. »Etwas, was an einem Tag geschehen ist, an dem ich die rote Tablette schlucken musste.« Ich erzähle im davon, wie ich die Erinnerung an den roten Gartentag wiedergewonnen habe.
    »Wie

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