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Cassia & Ky – Die Ankunft: Band 3 (German Edition)

Cassia & Ky – Die Ankunft: Band 3 (German Edition)

Titel: Cassia & Ky – Die Ankunft: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Condie
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solche Farbe haben können.
    Dann sehe ich einen weiteren roten Farbfleck. Und noch einen. Und noch einen. Sie sind fast hässlich – komische Mäuler, runde Augen –, schillern aber in leuchtenden Rottönen.
    Das sind also die Rotfische, von denen mir Lei erzählt hat. Endlich bekomme ich sie zu Gesicht.
    Schmerzhaft zieht sich meine Kehle zusammen, und meine Augen brennen. Ich gehe näher ans Wasser.
    Da höre ich hinter mir ein Geräusch. Ich drehe mich um und setze ein Lächeln auf, bereit, mit jedem x-beliebigen Dorfbewohner zu reden, der hierhergefunden und mich am Ufer gesehen hat.
    »Xander«, sagt sie.
    Es ist Lei.
    »Sind sie zurück?«, fragt sie mich. »Die Rotfische?«
    »Ja«, sage ich.
    »Ich wusste nicht, dass du auch hier bist«, sagt sie. »Ich habe dich nicht auf dem Luftschiff von Camas gesehen.«
    »Wahrscheinlich sind wir nicht mit demselben geflogen«, erwidere ich. »Ich wollte eigentlich nach Anderland.«
    »Ich auch«, sagt sie. »Aber ich konnte mich nicht zum Aufbruch überwinden.«
    »Warum nicht?«, frage ich sie und weiß nicht, welche Hoffnungen ich in ihre Antwort setze, aber mir klopft das Herz in der Brust, und in meinen Ohren rauscht es wie ein Fluss oder die startenden Schiffe.
    Sie antwortet nicht, sondern blickt auf den Fluss. Natürlich. Die Fische.
    »Warum kommen sie den ganzen Weg bis hierher zurück?«, frage ich.
    »Um sich zu paaren«, antwortet sie und blickt mir in die Augen. »Wir sind immer zusammen hinunter zum Fluss gegangen«, fährt sie fort. »Er hat dir ein bisschen geähnelt. Er hatte leuchtend blaue Augen.«
    Das Rauschen in meinen Ohren ist vorbei. Jetzt ist es sehr still. Sie ist zurückgeblieben, weil sie das Land nicht verlassen wollte, in dem sie ihn getroffen hat. Es hat also nichts mit mir zu tun.
    Ich räuspere mich. »Du hast gesagt, im Meer wären die Fische silbrig-blau«, sage ich. »Wie vollkommen andere Tiere.«
    »Ja und nein«, antwortet sie. »Sie haben sich nur verändert. Wir alle können uns verändern.« Sie spricht ganz sanft mit mir.
    Und jetzt ist es Lei, die die Distanz zwischen uns überbrückt und auf mich zugeht.
    Ich möchte etwas sagen, was ich noch nie zuvor gesagt habe, und ich werde es nicht zu Cassia sagen, wie ich immer geglaubt habe. »Ich liebe dich«, sage ich. »Ich weiß, dass du noch einen anderen liebst, aber …«
    »Ich liebe dich«, erwidert sie.
    Nicht alles ist zu Ende. Sie hat vorher jemand anderen geliebt und ich auch. Die Gesellschaft, die Erhebung und der Rest der Welt sind alle noch da und bedrängen uns. Aber Lei hält sie fern. Sie hat genügend Raum geschaffen, damit zwei Menschen zusammenstehen können, egal, ob irgendeine Gesellschaft oder Erhebung es ihnen erlaubt oder nicht. Sie hat es schon einmal getan, und das Erstaunliche ist, dass sie keine Angst hat, es nochmals zu wagen. Wenn wir uns zum ersten Mal verlieben, sind wir vollkommen ahnungslos. Wir riskieren wesentlich weniger, als wenn wir uns entscheiden, noch einmal zu lieben.
    Die erste Liebe ist etwas ganz Besonderes.
    Aber so geht es mir viel besser. Ich habe das Gefühl, festen Boden unter den Füßen zu haben. Jemand hält mich fest und zieht mich vom Abgrund zurück, und ich tue dasselbe mit ihr.
    »Erinnerst du dich noch an die Geschichte, die ich dir erzählt habe?«, fragt Lei. »Die mit der Pilotin und dem Mann, den sie liebte?«
    »Ja«, sage ich.
    »Wer war deiner Meinung nach tapferer? Die Pilotin, die ihren Geliebten ziehen ließ, oder der Mann, der in einem fernen Land noch einmal ganz von vorne anfing?«
    »Beide waren tapfer«, antworte ich.
    Ihre Augen sind auf gleicher Höhe wie meine. Daher sehe ich, wie sie sie schließt und sich mir hingibt, als meine Lippen die ihren berühren.

Kapitel 63
Cassia

    Ky und ich stehen oben an der Treppe der Stadthalle, halten uns an den Händen und blinzeln in die Helle eines Sommertages in Camas. Niemand nimmt von uns Notiz. Die anderen sind auf ihrem Weg die Stufen hinauf zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Manche sehen unsicher aus, andere aufgeregt.
    Eine ältere Frau bleibt oben an der Treppe stehen und sieht mich an. »Wann sollen wir unterschreiben?«, fragt sie.
    »Wenn Sie drinnen zur Wahl gehen«, antworte ich.
    Die Frau nickt und verschwindet im Gebäude.
    Ich sehe Ky und lächle. Wir haben eben gerade unsere Namen zu Papier gebracht, haben gewählt, wer unsere Geschicke leiten soll.
    »Als damals das Volk die Gesellschaft wählte, wäre das beinahe unser Ende gewesen«,

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