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Cassia & Ky – Die Ankunft: Band 3 (German Edition)

Cassia & Ky – Die Ankunft: Band 3 (German Edition)

Titel: Cassia & Ky – Die Ankunft: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Condie
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Bald wird alles wieder gut, und Cassia und ich können zusammen sein. Ich möchte gerne an den Steuermann glauben. Manchmal.
    »Bist du damals während unserer Ausbildung im Lager eigentlich mal mit ihm geflogen?«, frage ich Indie.
    »Ja«, antwortet Indie schlicht. »Daher wusste ich, dass er der Steuermann ist, schon bevor er sich zu erkennen gegeben hat. Er kann fliegen …« Sie unterbricht sich und sucht nach Worten. Dann hellt sich ihr Gesicht auf. »Es war wie auf dem Bild in unserem Luftschiff heute«, sagt sie. »Ich hatte das Gefühl, den Himmel zu trinken.«
    »Du vertraust ihm also?«
    Indie nickt.
    »Und trotzdem würdest du das Risiko eingehen, mit mir nach Central durchzubrennen.«
    »Ja«, sagt Indie, »wenn du es wolltest.« Sie schaut mich an, als versuche sie, in mich hineinzublicken. Ich wünschte, sie würde lächeln, ihr wunderschönes, breites, unschuldiges, durchtriebenes Lächeln.
    »Woran denkst du?«, fragt sie mich.
    »Ich wünschte, du würdest lächeln«, antworte ich.
    Da tut sie es – plötzlich, freudig –, und ich lächle zurück.
    Das Gras raschelt im Wind. Indie lehnt sich weiter zu mir herüber, mit strahlender, hoffnungsvoller, verletzlicher Miene. Es ist, als risse sie ein neues Loch in mein Herz.
    »Warum können wir nicht einfach zusammen losfliegen?«, flüstert sie mir zu. »Du und ich?« Ich kann sie über das Rauschen des Windes hinweg kaum verstehen, aber der Klang ihrer Frage ist mir vertraut. Sie hat mich schon einmal etwas Ähnliches gefragt.
    »Wegen Cassia«, antworte ich. »Weil ich Cassia liebe. Das weißt du doch.« Meine Stimme klingt fest.
    »Ja, ich weiß«, erwidert sie ohne erkennbare Reue über ihren Verführungsversuch.
    Wenn Indie etwas unbedingt will, ist sie zu allem bereit.
    Genau wie Cassia.
    Indie atmet tief ein und rutscht ein Stück.
    Näher zu mir.
    Sie greift mit beiden Händen in mein Haar und presst ihre Lippen auf meine.
    Ganz anders als Cassia.
    Atemlos ziehe ich mich zurück. »Indie«, bringe ich hervor.
    »Ich musste es tun«, sagt sie. »Und es tut mir nicht leid.«

Kapitel 17
Cassia

    Jemand betritt das Versteck der Archivisten; ich höre leichte Schritte auf der Treppe. Da ich zusammen mit den anderen im Gemeinschaftsbereich warte, leuchte ich ebenso wie die meisten anderen mit meiner Taschenlampe in Richtung Eingang. Die Gestalt hält inne und bleibt abwartend stehen.
    Als ich erkenne, wer es ist – eine Händlerin, der ich hier unten schon einmal begegnet bin –, senke ich meine Lampe. Viele andere dagegen tun es nicht. Sie ist gefangen wie eine Motte. Die Archivistin neben mir gibt mir zu verstehen, ich solle sie ebenfalls wieder anleuchten, und ich gehorche, blinzelnd, obwohl der Lichtschein nicht mich, sondern die junge Frau in der Türöffnung blendet.
    »Samara Rourke!«, sagt die Chefarchivistin. »Du hast hier nichts zu suchen!«
    Die junge Frau lacht nervös. Sie trägt einen unförmigen Rucksack, den sie von der Schulter heruntergleiten lässt.
    »Bleib, wo du bist!«, befiehlt die Chefarchivistin. »Wir begleiten dich hinaus.«
    »Ich habe das Recht, hier zu handeln!«, wehrt sich Samara. »Sie haben mich doch selbst hierhergeführt!«
    »Du bist aber nicht länger willkommen«, entgegnet die Chefarchivistin. Sie tritt aus dem Schatten heraus, schaltet ihre Taschenlampe ein und richtet sie ebenfalls genau auf die Augen der jungen Frau. Dies ist der Ort der Archivisten, sie bestimmen, wer im Schatten bleibt und wer ins helle Licht treten muss.
    »Warum denn?«, fragt Samara, jetzt doch ein wenig unsicher.
    »Das weißt du ganz genau!«, antwortet die Archivistin. »Willst du, dass alle anderen es auch erfahren?«
    Die Frau fährt sich mit der Zunge über die Lippen und sagt: »Sie sollten sich mal ansehen, was ich gefunden habe. Es würde Sie ganz bestimmt interessieren …« Sie greift nach dem Rucksack an ihrer Seite.
    »Samara hat betrogen«, donnert die Archivistin mit einer ebenso eindrucksvollen – der des Steuermannes gleichkommenden – Stimme. Ihre Worte hallen in dem großen Raum wider. Unbarmherzig bleiben die Lampen auf die junge Frau gerichtet, und als ich die Augen schließe, sehe ich immer noch ihren nervösen, geblendeten Gesichtsausdruck vor mir. »Jemand hat Samara einen Gegenstand für ein Geschäft überlassen. Sie hat ihn hierhergebracht. Wir haben den Wert geschätzt, ihn akzeptiert und ihr als Gegenwert einen anderen Gegenstand sowie einen kleineren als Händlerprovision gegeben. Samara hat jedoch

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