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Casteel-Saga 03 - Gebrochene Schwingen

Casteel-Saga 03 - Gebrochene Schwingen

Titel: Casteel-Saga 03 - Gebrochene Schwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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waren alle meine Probleme gekommen, von dem Tag an, als ich geboren wurde.
    Logans strahlendes und fröhliches Gesicht begrüßte uns am Flughafen. Er hob den verschlafenen Drake hoch und küßte ihn auf die Wange, dann sah er mich an, und Millionen von Fragen waren in seinen Augen. »Zu Hause erzähle ich dir alles. Nicht jetzt. Okay?«
    Er nickte, und wir fuhren schweigend den langen Weg nach Winnerow. Ich konnte beinahe hören, wie sich in Logans Kopf die Schalter und Räder bewegten, wie bei der komplizierten Mechanik eines Tatterton-Spielzeuges.
    Obwohl Drake von unserer plötzlichen und aufregenden Reise etwas müde war, saß er aufmerksam da und nahm die Szenerie in sich auf, als wir in Winnerow ankamen. Auf den Telefonleitungen saßen Stare wie kleine dunkle Soldaten. Aufgeplusterte, schlafende Vögel, die die Kälte ahnten, die jetzt kommen würde, und auf die wärmende Sonne warteten. Einige von ihnen schauten zu uns herunter, als wir die Hauptstraße entlangfuhren.
    »Ich erinnere mich an diese Straße«, rief Drake und drückte sein Gesicht gegen das Fenster, »Papas Zirkus war hier!«
    »Du bist ein kluger kleiner Junge, Drake«, sagte ich und nahm ihn in den Arm, »du kannst damals nicht älter gewesen sein als vier Jahre.«
    »Ich war damals noch ein kleines Kind. Aber Tom sagte – « Drake kletterte plötzlich aus meinen Armen und starrte aus dem Fenster. »Wird Tom auch da sein? Sag, wird er das?«
    »Mein armer Liebling«, sagte ich, und Tränen traten mir in die Augen. »Tom ist bei deinem Papa und deiner Mama im Himmel, Drake.«
    Schnell zeigte ich ihm einige Sehenswürdigkeiten von Winnerow. Ich wollte, daß Drake anfing, in die Zukunft zu sehen, die Zukunft, von der ich so sehr hoffte, sie würde für ihn hell und fröhlich sein, anders als seine dunkle, tragische Vergangenheit. Winnerow hatte nur eine Hauptstraße, und alle anderen Straßen zweigten davon ab. In der Mitte der Stadt war die Schule, im Hintergrund lagen blau und neblig die Berge.
    »Das wird deine Schule sein«, sagte ich und zeigte auf den dazugehörigen Spielplatz. »Ich war dort einmal Lehrerin.«
    »Wirst du auch meine Lehrerin sein? Ich bin noch nie zur Schule gegangen«, fragte Drake, während sich seine Augen weiteten vor Angst und Aufregung.
    »Nein, Schatz, aber du wirst eine wundervolle Lehrerin haben.
    Ich denke, du wirst sie sehr mögen«, sagte ich. »Und siehst du den großen Berg dort?«
    Drake nickte.
    »Dein Daddy kam von dort«, sagte ich. »Von der Vorderseite unseres neuen Hauses kannst du den Berg ganz deutlich sehen.« Er starrte hinauf, starrte, als hätte er sein ganzes kurzes Leben darauf gewartet, diesen Berg zu sehen.
    »Ging Daddy auch in meine Schule?«
    »Daddy ging dorthin und Logan und ich ebenfalls, Schatz.«
    »Wir könnten ihn vielleicht noch dieses Jahr einschulen, obwohl er ja eigentlich noch zu jung ist«, sagte Logan. Es war das erste, was er nach langem Schweigen sagte. »Manchmal machen sie Ausnahmen, wenn ein Kind intelligent genug ist«, fügte er hinzu. Er sah mich an, aber ich antwortete nicht. Eine tiefe Furche stand auf Logans Stirn, ein Zeichen, daß er intensiv nachdachte. Ich wußte, daß er verzweifelt wissen wollte, warum ich aus Farthinggale geflohen war. Ich hatte ihm noch nichts von dem erzählen können, was zwischen Tony und mir passiert war, denn Drake war sehr aufmerksam und hörte jedes Wort, das ich sagte. Ich ließ durchblicken, daß ich nicht vor meinem kleinen Stiefbruder sprechen wollte.
    »Kleine Hasen haben auch große Ohren«, sagte ich, etwas, das Großmutter immer gesagt hatte.
    Logan, offensichtlich frustriert und ungeduldig, versuchte tapfer, Drake und mir das Gefühl zu geben, willkommen zu sein. Er erzählte uns alle Neuigkeiten aus Winnerow und dem Hasbrouck-Haus. Ich wußte, daß er erkannt hatte, wie durcheinander ich war. Wie lieb und einfühlsam von ihm, daß er mit allen Mitteln versuchte, meine Laune zu verbessern.
    »Ich fürchte, ich habe noch nicht einmal alle Bediensteten angestellt«, warnte er mich.
    »Ich denke, daß ich durchaus einige Tage ohne eine Armee von Dienern auskommen kann, Logan«, antwortete ich.
    »Das weiß ich. Aber es ist ein großes Haus. Jemand muß sich darum kümmern. Besonders jetzt, wenn ein Kind dort lebt.«
    »Wir schaffen das schon«, sagte ich. »Morgen suchen wir nach einem Kindermädchen.«
    »Und nach einem Koch. Ich glaube, wir brauchen einen Koch«, sagte er. »Nicht, daß du nicht kochen kannst. Ich meine

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