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Casteel-Saga 03 - Gebrochene Schwingen

Casteel-Saga 03 - Gebrochene Schwingen

Titel: Casteel-Saga 03 - Gebrochene Schwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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versuchte, mich ihm zu entziehen, da legte er die Hand zwischen meine Brüste.
    »Nein, Tony, hör auf damit! Ich will nichts von Jillians Parfüm. Ich habe gesagt, du sollst aufhören. Du bist betrunken. Verschwinde von hier!« verlangte ich. Er sah mich an und lächelte, als ob er meine Worte nicht gehört hätte. Dann, als wenn er sich plötzlich an das Nachthemd in seinen Armen erinnern würde, stand er auf, legte es auf das Bett und streichelte es zärtlich.
    »Komm schon, zieh es an«, sagte er, »und ich lege mich dann wieder neben dich, wie das letzte Mal, als du es getragen hast.«
    »Verlaß auf der Stelle mein Zimmer, Tony. Ich rufe die Bediensteten, wenn du es nicht tust.«
    »Leigh«, flüsterte er.
    »Ich bin nicht Leigh!« schrie ich. »Ich bin Heaven! Tony, verschwinde, du machst mir Angst.«
    Er ignorierte die Aufforderung wieder und schlüpfte unter die Decke neben mich. Ich versuchte zu entkommen, aber er packte mich um die Hüfte und zerrte mich an sich.
    »Leigh, bitte verlaß mich nicht! Hör nicht darauf, was Jillian sagt! Sie ist verrückt, eifersüchtig auf dich, eifersüchtig auf jede andere Frau. Sie ist sogar auf die Bediensteten eifersüchtig, nur weil eine schöne Hände hat oder ein hübsches Kinn.« Er berührte meine Schulter mit den Lippen und schob mit dem Kinn das Nachthemd hinunter, um seinen Mund auf meine Haut pressen zu können.
    »Tony, hör auf!« schrie ich.
    Ich legte meine Hand an seine Schläfe und drückte ihn weg, so gut ich konnte. Als er meine Brust berührte, schrie ich und krallte meine Fingernägel in sein Gesicht.
    »Hinaus! Hinaus mit dir! Weißt du nicht, wer ich bin? Erinnerst du dich nicht, daß ich deine eigene Tochter und noch dazu schwanger bin!«
    Ich schlug ihm ins Gesicht.
    Er starrte mich einen Moment lang an, dann zuckte es um seine Augen. Ich konnte sehen, wie die Wirklichkeit die Erinnerungen verdrängte und wie er aus der Vergangenheit in die Gegenwart zurückkehrte. Mit einem Mal war er sich bewußt, wo er war und was er tat. Es traf ihn wie ein Schock. Er schluckte und blickte um sich.
    »Mein Gott«, sagte er, »ich dachte…«
    »Du dachtest? Du bist betrunken und widerwärtig! Ich will, daß du verschwindest. Hinaus!« schrie ich und sprang aus dem Bett. Er starrte zu mir hinauf.
    »O Heaven, vergib mir. Ich war nur…« Er sah auf das Nachthemd, das er mitgebracht hatte, dann auf mich, während seine Hand die gerötete Wange hielt. »Ich war nur verwirrt. Ich…«
    »Verwirrt?« Die beunruhigenden Gedanken, die sich sonst in den dunkelsten Ecken meines Gehirns versteckt hatten, brachen nun hervor. Ich erinnerte mich an andere Male, an denen er mich berührt und geküßt hatte, und plötzlich erschienen sie mir alle häßlich, gierig, inzestuös. Alle meine Ängste, alle widerwärtigen und traurigen Erinnerungen kamen plötzlich wieder in mir hoch. Ich konnte kaum mehr denken, in meinem Kopf war nur noch das Echo vieler Schreie und Rufe. Ich preßte meine Hände auf meine Ohren. »Du bist kein bißchen besser als meine Verwandten vom Land, meine hinterwäldlerische Sippschaft, wie du sie immer genannt hast!« Meine Stimme überschlug sich. »Dein Geld macht überhaupt keinen Unterschied. Du bist um keinen Deut besser als die beschränkten Winnerow-Hinterwäldler, die ihre Töchter vergewaltigen.«
    »Heaven, nein…«
    »Verschwinde, verschwinde«, schrie ich wieder.
    Er erhob sich vom Bett, Jillians Nachthemd in der Hand, und begann sich rückwärts zur Tür zu bewegen, wobei er heftig den Kopf schüttelte.
    »Bitte, bitte vergib mir. Ich war betrunken… Ich wußte nicht, was ich tat. Bitte«, flehte er und streckte seine Hände nach mir aus.
    Ich schüttelte den Kopf, Tränen rannen mir über die Wangen, ich zitterte. »Hinaus mit dir«, zischte ich, meine Stimme war nur noch ein rauhes Flüstern.
    »Es… es tut mir leid«, wiederholte er und stürzte zur Türe hinaus.
    Als er endlich draußen war, brach ich auf meinem Bett zusammen und heulte. Ich weinte hysterisch, unfähig, den Sturm aus Angst und Trauer zu stoppen, der in mir tobte. Alles Traurige, das bisher passiert war, kam erneut hoch und verlangte, mit gleicher Intensität betrauert zu werden. Ich weinte um meine Mutter, die ich nie gesehen oder gekannt hatte, weinte um Tom, weinte um Troy, weinte wegen Logans Untreue mit Fanny, weinte um Luke und Stacie, und ich weinte um Heaven, die arme, kleine, verlorene Heaven Leigh Casteel.
    Eine kalte, weiche, kleine Hand stoppte meinen

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