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Casteel-Saga 04 - Nacht über Eden

Casteel-Saga 04 - Nacht über Eden

Titel: Casteel-Saga 04 - Nacht über Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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Problem sein. Aber sachlich betrachtet, könntest du es bald satt haben, mich zu sehen. Ich werde dir wie eine alte Tapete vorkommen.«
    »Das kann ich mir nicht vorstellen.« Ich drückte seine Hand. Unsere Gesichter waren sich ganz nah, und ich dachte schon, er würde mich auf die Wange küssen. Aber bevor er sich dazu entschließen konnte, ergriff Tante Fanny das Wort.
    »Na, Luke, wenn du gehen willst, dann geh jetzt! Wir haben einiges zu tun.«
    »Entschuldigung. Bye, Annie.«
    »Ich werd Doktor Williams anrufen. Soll morgen so früh wie möglich kommen und dich untersuchen. Dann wird er uns ja wohl sagen können, was wir für dich tun müssen.«
    »Und sieh zu, ob du den Friseur für morgen herbestellen kannst, Tante Fanny. Ich möchte so schnell wie möglich meine Haare wieder so haben, wie sie vorher waren.«
    Tante Fanny nickte.
    »Aber sag mal, Annie, wieso in aller Welt hast du sie dir so hell machen lassen?«
    »Tony redete es mir ein. Er überzeugte mich davon, daß ich mich damit eher wieder als hübsche junge Frau fühlen würde. Er erzählte dauernd, Mammi habe es auch so gemacht, und er zeigte mir Bilder von ihr mit silberblondem Haar. Ich hatte solche Sehnsucht nach ihr und versuchte sie zurückzuholen, indem ich versuchte, wie sie auszusehen. Aber ich kannte die krankhaften Gründe Tonys nicht. Er wollte, daß ich wie meine Mutter und Großmutter aussehe. Du warst dort; du hast gehört, warum.«
    Tante Fannys Blick verfinsterte sich.
    »Ich hab Heaven gehaßt, weil sie mich nicht zu sich nach Farthy holte. Ich dachte, die hat dort ihren reichen alten Knacker und schwimmt im Geld! Na ja, jetzt weiß ich ja, was sie da alles durchgemacht hat. Muß für sie manchmal schwerer gewesen sein als in den Willies.
    Ich hab nie verstanden, wieso sie so drauf erpicht war, die Familie wieder zusammenzubringen«, fuhr Tante Fanny fort. »Hat wohl die Familie nötiger gebraucht als ich, trotz des ganzen Reichtums. Und dann natürlich diese ganzen Beklopften! Diese komische Großmutter, die gar nicht mehr kapierte, was um sie rum lief… Tony Tatterton… wer weiß, was da noch alles abgelaufen is. Und denen haben wir dich ausgeliefert…« Sie schüttelte den Kopf.
    »Du kannst doch nichts dafür, Tante Fanny. Wer hätte das wissen sollen? Ich bekam die besten Ärzte. Tony besorgte alles, was ich brauchte. Sogar eine Krankenschwester, die sich allerdings als ganz schrecklich herausstellte.«
    Ich erzählte ihr von einigen der Vorfälle. Tante Fanny hörte zu, schüttelte immer wieder den Kopf und preßte die Lippen aufeinander.
    »Ich wünschte, die wär jetzt hier. Der würde ich den Hals umdrehen.«
    »Tante Fanny, du scheinst nicht sehr überrascht gewesen zu sein, als Tony gestand, daß er Mammis richtiger Vater ist. Woher hast du es gewußt?«
    »Kurz bevor mein Bruder Tom im Zirkus von dem Tiger zerrissen wurde, hat er ‘nen Brief an mich geschrieben. War wohl ziemlich aus dem Häuschen, weil er gerade von Luke gehört hatte, daß Heaven gar nich seine Schwester war! Die beiden mochten sich ziemlich gerne, und er war wohl so geknickt, daß er’s jedem erzählen mußte.
    Wie dem auch sei, deine Großmutter Leigh war wohl schon von Tony schwanger, als sie meinen Vater heiratete. Leigh behauptete jedenfalls, daß Tony sie vergewaltigt hat… und nicht nur einmal. Deshalb hielt sie’s nich mehr aus und is davongelaufen. Dann hat sie hier mit Pa zusammengelebt und is bei der Geburt von Heaven gestorben. Heaven dachte immer, Luke hätte sie deshalb gehaßt, verstehst du? Ich glaube aber, das war nich alles, denn wenn Luke gewußt hat, daß Heaven nich von ihm war – «
    »Also ist Tony in Wirklichkeit mein Großvater!« folgerte ich.
    »Sieht ganz so aus, Annie«, meinte Tante Fanny und musterte mich besorgt. »Kopf hoch, Annie! Nur weil er plemplem is, heißt das noch lange nich, daß du das auch wirst, Annie.«
    »Nein, daran habe ich nicht gedacht, Tante Fanny. Ich dachte an Mammi. Wie schwer muß es sie getroffen haben, als sie das alles herausfand! Sie hat es nie jemandem verraten, nicht wahr? Und du genausowenig.«
    »Nein, ich hab es keinem erzählt, nur diesem komischen Anwalt bei der Anhörung. Es is nie rausgekommen, weil deine Mutter und ich uns geeinigt haben. Du weißt schon, die Sache mit Drake…« Sie senkte beschämt den Blick.
    »Was immer du früher auch getan hast, es ist vorbei, Tante Fanny. Du hast es jetzt mehr als wieder gutgemacht.«
    »Meinst du das ernst, Annie – Schatz?« Ich

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