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Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung

Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung

Titel: Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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Mundwinkel verzogen sich ein wenig. Er bemühte sich zwar, nichts zu zeigen, aber ich erkannte, daß er es nicht gewohnt war, abgewiesen zu werden.
    »Vielleicht nächste Woche«, sagte ich schnell, und seine Augen leuchteten wieder auf.
    »Schön. Jedenfalls komme ich am Freitag so gegen fünf vorbei, um dich mit dem Wagen abzuholen. Viel Spaß beim Abendessen mit deinem Vater.« Er küßte mich kurz auf die Stirn, ehe er die Tür des Büros öffnete, um zu gehen.
    Als ich wieder in den Speisesaal zurückkam, fand ich den »Privatclub« komplett am Fenster versammelt, und alle gafften Tony an, der neben seiner Limousine stand und mit Miß Mallory sprach. Alle machten »Ooooh« und »Aaaah« und schnappten nach Luft. Sobald sie mich sahen, kamen sie an den Tisch zurück.
    »Der sieht wirklich gut aus«, schwärmte Ellen. »Jennifer hat ausnahmsweise einmal nicht übertrieben.«
    »Wann werden wir alle auf Farthinggale Manor eingeladen?« fragte Marie, und alle riefen aufgeregt durcheinander. Ich sagte ihnen, daß ich sie bald alle für ein Wochenende einladen würde. Plötzlich war ich das beliebteste Mädchen in ganz Winterhaven.
    Daddy rief am Mittwoch an und kam am Donnerstag, um mich zum Abendessen auszuführen. Sobald man mir sagte, daß er angekommen war, stürmte ich durch den Korridor in seine ausgebreiteten Arme. Er lachte und gab mir einen dicken Kuß. Dann hielt er mich weiter von sich, um mich ansehen zu können.
    »Du wächst so schnell, daß ich dich kaum noch wiedererkenne«, sagte er. »Ich bin froh, daß du in eine Mädchenschule gehst«, fügte er dann hinzu, sah sich um und nickte. »Sonst würden dir so viele Jungen nachlaufen, daß ich sie mit einem Stock vertreiben müßte.«
    »O Daddy.«
    »Komm mit«, sagte er und hielt mir seinen Arm hin, damit ich mich bei ihm einhängen konnte. »Ich will alles über deine neue Schule hören, über deine neuen Freundinnen und was sonst so passiert ist, seit wir uns das letzte Mal gesprochen haben.«
    Er führte mich zu dem Taxi, das uns erwartete, und wir aßen in einem eleganten Restaurant zu Abend. Er hörte mir aufmerksam zu und hatte seinen Blick auf mich gerichtet, als versuche er, mein Bild in sich aufzusaugen. Ich redete und redete und war so aufgeregt, weil er wirklich hier war. Sein Gesichtsausdruck blieb unverändert, bis ich die Flitterwochen erwähnte. Dann wurden seine Augen immer kleiner, und sein Mund wurde immer schmaler. Er wandte den Blick ab und war einen Moment lang tief in Gedanken versunken.
    Eine warnende Sirene ertönte in meinem Innern, denn ich spürte, daß er mir etwas zu sagen hatte, was mich sehr unglücklich machen würde. Ich biß mir fest auf die Unterlippe, während ich auf seine Worte wartete. Schließlich wandte er sich mir wieder zu, und sein Lächeln war zarter, aber auch schwächer.
    »Ich weiß, daß du nicht glücklich bist, Leigh, und daß deine Mutter dir viel von dem genommen hat, was du geliebt hast. Sie hat dich in eine fremde, neue Welt gesteckt. Ich habe in meinem Berufsalltag ständig mit den Wohlhabenden und Einflußreichen zu tun, und daher weiß ich gut, wie unsensibel und egoistisch sie sein können. Ihr Geld macht sie blind und schützt sie vor der Wirklichkeit.
    Es tut mir leid, daß dir all das zugestoßen ist. Glaube nicht, es hätte mich nicht innerlich zerrissen, nicht bei dir zu sein, als du mich gebraucht hast.
    Mein einziger Trost ist der, daß du intelligent und gefestigt bist. Alle van Voreens waren durchsetzungsfähige Menschen, die erfolgreich gegen alle Hindernisse angekämpft haben, um sich ihr Leben aufzubauen. Uns hat der Erfolg nicht verweichlicht. Wenigstens hast du das geerbt.«
    Ein Teil von mir schrie danach, ihm die Wahrheit zu sagen und über das, was Großmama Jana mit Mama besprochen hatte, mit ihm zu reden. Aber ich wollte ihn nicht noch mehr verletzen. Außerdem hatte ich Angst, seine Liebe zu verlieren. Was wäre gewesen, wenn er mich plötzlich nicht mehr als seine Tochter angesehen hätte? Mir blieb nichts anderes übrig, als zu lächeln, zu nicken, meine Hand über den Tisch zu strecken und nach seiner zu greifen.
    »Jedenfalls«, sagte er und kam zu den schlechten Nachrichten, »muß ich dir sagen, daß ich dich jetzt eine Zeitlang leider nicht sehen kann. Ich eröffne ein Büro in Europa.«
    »Was heißt eine Zeitlang, Daddy. Wie lange?«
    »Ich komme nicht vor dem Sommer zurück, frühestens«, gestand er. »Aber sobald ich wieder da bin, werden wir soviel Zeit zusammen

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