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Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung

Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung

Titel: Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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angestellt?«
    »Ist es in Ordnung?« wollte ich besorgt wissen.
    »Ja, sicher. Mir war nicht klar, wie schön du geworden bist, Leigh. Ich glaube, ich sollte lieber aufhören, ein kleines Mädchen in dir zu sehen.« Er starrte mich noch etwas länger an, und ich wurde verlegen und spürte, daß ich errötete. »So, so«, sagte er schließlich und kam um seinen Schreibtisch herum auf mich zu. »Dann werde ich wohl heute abend rechts und links bei einer schönen Frau eingehakt sein. Zwei schöne Frauen, wie wundervoll.« Er drückte mich an sich und wärmte meine Wangen mit Küssen.
    »Bist du sicher, daß ich so, wie ich jetzt aussehe, bleiben kann, Daddy?«
    »Natürlich, ich bin ganz sicher. So, und jetzt wollen wir mal sehen, wie viele Stunden es noch dauert, bis deine Mutter die Treppe herunterkommt.« Er legte seinen Arm um mich, und wir traten in die Eingangshalle und sahen in dem Moment nach oben, in dem Mama die Freitreppe hinunterschritt.
    Sie war so hübsch wie immer. Ihre Augen funkelten und glänzten. Ihr Teint war strahlend frisch, und ihr Haar schimmerte wie Engelshaar. Sie zwinkerte mir zu, als sie auf uns zukam.
    »Meine Güte, Cleave, du hättest dir wenigstens einen anderen Anzug anziehen können, statt den anzulassen, den du schon den ganzen Tag getragen hast«, tadelte sie und trat vor ihn hin.
    »Das habe ich doch getan!« protestierte Daddy.
    Mama schüttelte den Kopf.
    »Einer sieht aus wie der andere – wie soll man da einen Unterschied bemerken?« Sie strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Sieht Leigh nicht gut aus?«
    »Sie ist umwerfend schön. Ich wüßte nicht, wann ihr noch mehr als heute wie Mutter und Tochter ausgesehen hättet«, sagte er, aber das schien Mama zu verletzen. Auch ihm fiel das auf, und er verbesserte sich eilig. »Aber im Grunde genommen siehst du zu jung aus, um eine Tochter zu haben, die schon so erwachsen ist. Ihr wirkt eher wie Schwestern«, schloß er.
    Mama strahlte. »Siehst du«, flüsterte sie, als wir aus dem Haus gingen, »man kann sie immer dazu bringen, genau das Richtige zu tun und zu sagen, wenn man nur will.«
    Mein Herz flatterte, und meine Kehle wurde eng und entspannte sich nicht so schnell wieder. Mama tat es wirklich: Sie weihte mich tatsächlich in die Geheimnisse der Frauen ein. So, wie ich jetzt gekleidet war, und noch dazu auf dem Weg in ein schickes Restaurant, war ich so aufgeregt und begeistert wie nie zuvor.
    Und dann bereitete uns Daddy im Restaurant noch eine zusätzliche Überraschung. Er erklärte, er hätte eine Route für eine neue Karibik-Kreuzfahrt festgelegt, weil er hoffte, damit die Geschäfte wieder anzukurbeln. Auch Jamaika wurde angelaufen und war sogar für einen längeren Zwischenstopp vorgesehen. Daddy hatte Pläne geschmiedet und wollte uns gleich auf die erste Kreuzfahrt mitnehmen. Wir sollten schon in der kommenden Woche aufbrechen, und es würde eine Begrüßungsfeier und alles, was dazugehört, geben.
    Mama war so sprachlos, daß sie im ersten Moment gar nicht glücklich aussah, obwohl sie doch gerade heute erst wieder darüber geklagt hatte, daß sie nie nach Jamaika käme, das sich zu einem Ferienort von reichen Leuten und Berühmtheiten herausgemacht hatte.
    »Aber was ist mit Leighs Unterricht?« fragte sie.
    »Wir werden ihren Hauslehrer mitnehmen, wie sonst auch«, erwiderte Daddy und sah sie verblüfft an, weil sie sich plötzlich um solche Dinge sorgte.
    Auch mir erschien es merkwürdig, daß ihr das Sorgen bereitete. Bisher hatte sie nie viele Gedanken an solche Dinge verschwendet.
    »Ich dachte, du würdest dich freuen«, sagte Daddy. Ihm schien es das Herz zu brechen, daß er Mama mit dieser Ankündigung nicht mehr Freude entlocken konnte.
    »Ich freue mich ja. Es ist nur… es ist einfach untypisch für dich, Cleave, spontan zu entscheiden.« Ihre Stimme kam mir seltsam vor, fast spröde. »Ich brauche einen Moment, um mich an den Gedanken zu gewöhnen.« Sie sah mich an, und im nächsten Moment lachte sie, und dann feierten wir weiterhin meinen Geburtstag.
    Was für ein wunderbarer Geburtstag das doch ist, dachte ich. Und wie absolut passend es war, daß Daddy mir dieses Tagebuch geschenkt hatte, in dem ich diese kostbaren Erinnerungen festhalten konnte. Es war, als hätte er gewußt, daß ich von jetzt an ständig viele ganz besondere Dinge erleben würde und sie mehr denn je niederschreiben wollte, um sie für alle Zeiten zu bewahren.
    Heute bekam ich einen Vorgeschmack darauf, wie es war, sich

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