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Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung

Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung

Titel: Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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nächsten Moment ließ er mein Badewasser einlaufen. Meine Finger zitterten, als ich mir die klatschnassen Fäustlinge von den Händen zog. Die Wärme im Haus machte sich jetzt bemerkbar und zeigte mir nur um so deutlicher, wie kalt mir gewesen war, und auch jetzt war mir noch kalt. Ich zitterte immer stärker und hörte meine Zähne klappern.
    Ich wollte mir den Pullover über den Kopf ziehen, doch meine Arme zitterten so heftig, daß ich es kaum fertigbrachte. Als ich den Pullover gerade über dem Gesicht hatte, spürte ich, wie Tony daran zog und mir half.
    »Ist alles in Ordnung? Deine Lippen sind ganz blau.«
    Ich nickte und war erschüttert von den Geschehnissen, die sich wieder einmal überstürzten. Mama verabscheute mich jetzt. Bestimmt glaubte sie, ich hätte das mit Absicht getan, und mir war immer noch so kalt, daß ich nicht klar denken konnte. Ich konnte auch nicht schnell genug reden, um es ihr zu erklären.
    »Setz dich aufs Bett«, forderte Tony mich auf. Als ich das getan hatte, kauerte er sich vor mich hin und zog mir die Schuhe und Strümpfe aus. »Deine Füße sind klatschnaß, und deine Zehen sind ganz rot«, stellte er fest, und er nahm meinen rechten Fuß zwischen seine Hände und rieb ihn kräftig, ehe er sich meinem linken Fuß zuwandte. »Du mußt dich in die heiße Wanne setzen, oder du bekommst eine Lungenentzündung.« Er stand auf und sah wieder nach dem Badewasser.
    Ich zog meinen feuchten Rock aus und stellte fest, daß sich auch mein Slip kalt und naß anfühlte. Meine Arme taten weh, und es fiel mir immer noch schwer, meine Finger normal zu bewegen. Wo war Mama? Warum kam sie nicht, um mir zu helfen? Warum überließ sie das Tony? Wollte sie mich auf diese Art bestrafen?
    »Dein Badewasser ist fertig«, verkündete Tony, der in der Badtür stand. Ich hob meine Hände, um meine Bluse aufzuknöpfen, aber die Knöpfe fühlten sich so fest und groß an, und mit meinen prickelnden Fingerspitzen fummelte ich hilflos daran herum.
    »Laß dir helfen«, bot Tony an.
    »Nein, ich…«
    »Ich weiß. Es ist dir peinlich. Aber ich mache nur den Anfang mit den Knöpfen, und dann schaffst du es allein.«
    Ich sah in seine warmen blauen Augen und sein schönes Gesicht. Er war so nah, daß mich sein warmer Atem anwärmte. Er knöpfte den obersten Knopf meiner Bluse auf, dann den nächsten und dann noch einen, und das tat er behutsam, aber schnell. Als die Bluse von oben bis unten aufgeknöpft war, sah er mir in die Augen. Ich zitterte am ganzen Körper, aber nicht nur vor Kälte. Er lächelte sanft, nahm meine rechte Hand und rieb sie warm.
    »Es wird schon wieder gut«, sagte er. »Wenn du erst in das Badewasser eintauchst…«
    »Meine Mutter…«
    »Sie ist nur aufgeregt. Ich werde sie schon wieder beruhigen, und dann schicke ich sie gleich zu dir. Mach dir deshalb keine Sorgen«, sagte er. Er schien so aufmerksam und rücksichtsvoll zu sein, so lieb. Ich spürte, daß der Wall aus Haß, den ich zwischen uns errichtet hatte, zu bröckeln begann, aber ich kämpfte dagegen an. Ich wollte meinen Daddy. Mehr denn je brauchte ich meinen Daddy, aber er war nicht da. Er war weit, weit weg, zu weit, um meine Stimme auch nur am Telefon zu hören.
    »Komm schon«, drängte er. Er stand auf und hielt immer noch meine Hand. Ich ließ meine Füße auf den Boden gleiten und stand auf. Als ich das tat, legten sich seine Finger auf den Kragen meiner Bluse, und er zog sie mir sachte von den Schultern und über die Arme. Im nächsten Moment hatte ich nur noch meinen BH und meine Strumpfhose an. »Geh schon«, flüsterte er, und ich spürte seinen Atem heiß in meinem Nacken. Ohne mich noch einmal umzusehen, lief ich ins Bad.
    Die große Whirlpoolwanne war gefüllt, und das Wasser sprudelte. Es hätte keinen einladenderen Anblick geben können. Ich drehte mich um und wollte die Tür hinter mir schließen. Er stand da, hielt meine Bluse noch in den Händen und lächelte schief.
    Nachdem ich die Tür zugemacht hatte, zog ich meinen BH und meine Strumpfhose aus und stieg in das warme, bläulich gefärbte Wasser. Erst taten meine Knöchel weh, doch kurz darauf tauchte ich ganz in das Wasser ein, und wenige Momente später fühlte ich, wie köstliche Wärme mich durchflutete und das Frösteln vertrieb. Ich stöhnte genüßlich und schloß die Augen. Dann setzte die Erleichterung ein, wogte über mich hinweg und lullte mich ein, bis ich tief durchatmen und mich entspannen konnte. Ich hörte ein Klopfen an der Tür und

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