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Castello Christo

Titel: Castello Christo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arno Strobel
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mit dem Foto. »Das Datum für die Kreuzigung, die hier dargestellt wird, Daniele. Die des vermeintlichen Gottessohnes. Und . . .« Er stockte.
    »Und was? Verdammt, nun rede schon.« Varotto schlug mit dem Handballen auf das Lenkrad.
    »Und vielleicht auch die des Papstes, so wie es auf dem Bild dargestellt ist.«
    Wieder ein Seitenblick des Commissario. Dieses Mal so lange, dass er fast auf ein Taxi aufgefahren wäre, das vor ihm fuhr. Nachdem er es überholt hatte, sah er auf das Display des Radios.
    »Heute um zwölf«, stammelte er. »Das Finale. Und der Papst. Jetzt ist es zehn vor elf. Das wäre schon in siebzig Minuten. Wir . . .«
    »Das ist noch nicht alles«, unterbrach ihn Matthias mit so erregter Stimme, dass Varotto augenblicklich verstummte. »Alicias Idee, der Papst könne sich vielleicht nach Castel Gandolfo zurückgezogen haben, hat mich letztendlich darauf gebracht, wenn auch sehr spät.« Matthias redete jetzt sehr schnell. »Das, was wir für den Namen des Malers hielten, ist nicht der Name eines Menschen, sondern der eines Ortes. Ich bin sicher, A.   Longa steht für Alba Longa. In der Antike war das die Hauptstadt des Latinerbundes, sie spielte bei der Gründung Roms eine herausragende Rolle. Und sie lag an der Stelle, wo sich heute Castel Gandolfo befindet. Nun ist mir alles klar. Auch das, was der Anrufer sagte, erinnerst du dich? Wenn Sie schlau sind, haben Sie noch eine Reise vor sich. Aber bis Mittag ist es nicht mehr lange
.
Verstehst du, Daniele? Wenn wir schlau genug sind, den Hinweis zu verstehen, haben wir eine Reise nach Castel Gandolfo vor uns. Und wir sollen uns beeilen, weil es bis Mittag nicht mehr lange ist. Gatto hat uns mit dem Bild nicht nur Datum und Uhrzeit, sondern auch den Ort genannt, wo dieses scheußliche Verbrechen stattfinden soll. Wir müssen sofort nach Castel Gandolfo. Mit allen Polizisten, die du zusammentrommeln kannst.Dort soll in etwas mehr als einer Stunde ein Massenmord stattfinden. Und eines der Opfer soll der Papst sein.«
    Matthias’ Atem ging jetzt so schnell, als hätte er gerade einen Sprint hinter sich gebracht. Die Aufregung und die Sorge, die mit der Erkenntnis in ihm hochgestiegen waren, peitschten das Adrenalin durch seinen Körper.
    »Wir müssen den Vatikan informieren. Die gesamte Schweizergarde muss sofort nach Castel Gandolfo. Uns bleibt nicht viel Zeit, wir brauchen dort jeden Mann.«
    Auch Varottos Gedanken begannen nun zu rasen. »Bis Castel Gandolfo sind es rund dreißig Kilometer. Selbst wenn wir optimal durchkommen, brauchen wir bestimmt eine Dreiviertelstunde. Das heißt, wenn du recht hast, bleiben uns vielleicht fünfzehn bis zwanzig Minuten, um sie zu finden.
Merda!«
    Er fischte sein Mobiltelefon aus der Jackentasche und drückte auf Wahlwiederholung. Sekunden später meldete sich sein Chef. Seine gehetzt klingende Stimme verhieß nichts Gutes. Noch bevor Varotto ein Wort sagen konnte, polterte Barberi auch schon los:
    »Seid ihr schon am Kolosseum? Es läuft gerade eine Riesensauerei. Vor zwei Minuten kam wieder ein Anruf. Das nächste Opfer, oben im Norden, in der Nähe der Piazzale Flaminio. Die zehnte Station. Die, an der Jesus seiner Kleider beraubt wird. Ich weiß bald nicht mehr, wo ich die Beamten hernehmen soll, um sie an die Tatorte zu schicken. Kannst du . . .«
    »Jetzt lassen Sie mich mal reden, verdammt!«, brüllte Varotto in den Hörer.
    Barberi verstummte augenblicklich. Im Telegrammstil erklärte Varotto, was Matthias aufgegangen war, worauf Barberi ein für ihn absolut untypisches
»Merda!«
in den Hörer stöhnte.
    »Die beiden letzten Tatorte sind jetzt nicht mehr so wichtig, Barberi«, fuhr Varotto mit beschwörender Stimme fort. »Wir brauchen jeden Mann, den Sie auftreiben können, in Castel Gandolfo. Auch das Sondereinsatzkommando der Carabinieri. Und die gesamte Schweizergarde. Wenn die Pfaffen sich querstellen, dann sagen Sie ihnen, dass das Leben des Papstes am seidenen Faden hängt und dass es um jede Minute geht.«
    Barberi zögerte nur wenige Sekunden, dann sagte er: »Gut«, und legte auf.
    Varotto warf das Telefon achtlos auf die Mittelkonsole und trat das Gaspedal durch, während Matthias’ rechte Hand blitzschnell nach dem Haltegriff über der Beifahrertür fasste.
     
    Es brauchte einiges an Beharrlichkeit, bis Barberi den Monsignore am anderen Ende der Leitung davon überzeugt hatte, dass er sofort mit dem Kardinalstaatssekretär sprechen musste. Erst als er dem Mann versicherte, er werde bis

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