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Castillo der Versuchung

Castillo der Versuchung

Titel: Castillo der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham
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amüsiert eine Braue hoch. „All die Angst einflößenden Spanier im Nebenzimmer?“
    „Sie finden das vielleicht lustig, aber es ist ein Albtraum! Ich beherrsche die Sprache nicht, und diejenigen, die Englisch sprechen, scheinen mich nicht zu verstehen und wollen immer, dass ich alles wiederhole.“
    „Ich gehe sofort rüber und sage denen mal die Meinung. Wie können die es wagen, Ihnen solche Angst einzujagen, dass Sie sich im Billardzimmer verstecken müssen?“, neckte sie Antonio.
    Sophie reckte ihr Kinn vor. „Ich verstecke mich nicht.“
    „Dann lassen Sie uns spielen …“ Er hielt ihr den Billardstock hin, den sie auf den Tisch gelegt hatte.
    „Sie werden haushoch verlieren“, warnte Sophie.
    Seine dunklen Augen glänzten, und Antonio schien erfreut über diese kühne Herausforderung. „Ich glaube nicht.“
    Tatsächlich spielte sie so schlecht wie noch nie. Irgendetwas an ihm zog sie magisch an, sodass sie ständig zu ihm hinübersehen musste. Dieses Gefühl beängstigte sie. Obwohl Sophie noch ziemlich jung war, wusste sie, dass so viel körperliche Anziehungskraft meist in einer Katastrophe endete. Deshalb war sie beinah erleichtert, als Belinda erschien und ihr Spiel unter einem Vorwand unterbrach.
    „Weißt du denn gar nicht, wer das war?“, schimpfte sie dann mit Sophie. „Du solltest nicht einmal wagen, mit ihm zu sprechen. Das ist Pablos großer Bruder … der mit dem Schloss … der Marqués de Salazar.“
    Für einen echten spanischen Marqués hatte Antonio zumindest auf den ersten Blick erstaunlich modern und normal gewirkt. Sophie war enttäuscht, dass er sich so ganz außerhalb ihrer Reichweite befand, und außerdem verärgert, weil er sich nicht richtig vorgestellt hatte. Aber unangefochten von Belindas ungeschickten Versuchen, sie voneinander zu trennen, schaltete er sich etwas später wieder ein, um Sophie einigen jungen Leuten vorzustellen. Als sich der Abend dem Ende zu neigte, war es Antonio, der Sophie zur Ferienanlage zurückfuhr: Bei all dem Aufheben um die Braut hatte Belinda ganz vergessen, sich darum zu kümmern, wie Sophie nach Hause kam.
    „Ich verstehe gar nicht, wieso du nicht mit deiner Schwester im Haus meiner Großmutter übernachtest“, erklärte Antonio, als er Sophie zu seinem Wagen brachte – einem Modell, wie sie es bislang nur in James-Bond-Filmen gesehen hatte.
    Sie schluckte. Offensichtlich hatte er ihren kleinen Trick sofort durchschaut. Hoffentlich würde er niemand verraten, dass sie in Wahrheit die Schwester der Braut war. Zögernd erwiderte sie: „Ich wollte mich nicht aufdrängen …“
    „Es gefällt mir gar nicht, dass du allein in diesem Apartment bist. Ich will ja deine Schwester nicht kritisieren, aber du solltest die Gastfreundschaft meiner Familie genießen. Ich warte, während du packst“, fügte er dann mit einer Selbstverständlichkeit hinzu, die nur jemand an den Tag legen konnte, der es gewohnt war, dass man seinen Wünschen Folge leistete.
    „Aber ich bin gar nicht allein in dem Apartment … Ich … Ich teile es mit Freunden“, stammelte Sophie, die unmöglich die Wahrheit sagen konnte. Belinda schämte sich wegen der außerehelichen Affäre ihrer verstorbenen Mutter und hatte schon Pablo nicht die Wahrheit gesagt. Auf keinen Fall sollte seine adelige Verwandtschaft Wind davon bekommen.
    „Mit Freunden?“, fragte Antonio und zeigte sich zunehmend verwundert.
    „Ja, ich habe gedacht, ich verbinde es gleich mit ein paar Tagen Urlaub, wenn ich schon mal nach Spanien fliege. Daran ist doch nichts auszusetzen?“
    „Nein, das nicht“, antwortete Antonio betont langsam. „Aber du bist ja erst heute Morgen in Spanien angekommen und weißt vielleicht noch nicht, welcher Kategorie deine Unterkunft angehört. Mein Cousin betreibt hier ein Geschäft und hat mir erzählt, dass die Ferienanlage, in der du wohnst, einen schlechten Ruf genießt. Die Polizei wird oft geholt, weil es Auseinandersetzungen und Streit mit Betrunkenen gibt.“
    Sophie lag auf der Zunge, dass ihr Vater wahrscheinlich sogar Gefallen daran finden würde. Aber stattdessen sagte sie: „Ich bin nicht so zart besaitet. Damit komme ich schon klar.“
    „Aber du solltest nicht damit klarkommen müssen“, meinte Antonio freundlich.
    Dass ein Mann sie offenbar vor dem Bösen in der Welt bewahren wollte, war etwas ganz Neues für Sophie. In dieser Nacht lag sie lange wach. Und während sie auf dem unbequemen Schlafsofa im winzigen Flur des Apartments versuchte, den

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