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Castillo der Versuchung

Castillo der Versuchung

Titel: Castillo der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham
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unbedingt schlechtes Gefühl. Schließlich handelte es sich nur um Sex, da musste man sich nicht aufregen. Sophie war erstaunlich sexy, und die Tatsache, dass sie sich ihrer faszinierenden Ausstrahlung nicht bewusst zu sein schien, verstärkte ihren Reiz nur noch. Er konnte sich nicht erinnern, wann er das letzte Mal mit einer Frau zusammen gewesen war, die an einem Spiegel vorbeigehen konnte, ohne auch nur einen flüchtigen Blick hineinzuwerfen. Ganz zu schweigen von der Hingabe, mit der sich Sophie um das Baby kümmerte. Dabei stellte sie sogar ihre eigenen Bedürfnisse hinten an.
    Lydia schlief selig – behütet, so schien es, von mindestens der Hälfte der weiblichen Hausangestellten. Als Sophie sich schließlich in die Luxusbadewanne legte, das wohligwarme Nass genoss und dabei mit großen Augen die Ausstattung des Badezimmers begutachtete, wurde ihr klar, dass die Schrecken der Ehe mit Antonio durch einige Annehmlichkeiten gemildert wurden. Dennoch konnte sie sich des betrüblichen Gedankens nicht erwehren, dass er seine Traumprinzessin aber wohl nicht allein gelassen hätte.
    Kurze Zeit später verließ Sophie herrlich erfrischt, mit offenen Haaren und in ein großes weißes Badelaken gehüllt das Badezimmer. Sie roch Antonios Aftershave und folgte dem Duft. Antonio stand an den geschlossenen Balkontüren im Wohnzimmer.
    „Oh!“, rief sie, als sie sah, dass der Tisch inzwischen gedeckt war – mit funkelnden Bleikristallgläsern, silbernem Besteck und herrlich altmodischem Porzellan. Ein Servierwagen mit dem Essen stand daneben. „Hast du das alles heraufgebracht?“
    Antonio drehte sich zu ihr um und konnte den Blick dann nicht mehr von ihr wenden. Die blonden Locken umspielten zerzaust ihre Schultern wie nach einer Liebesnacht, überall blitzte ihre feine helle Haut hervor, die nur von ihrem Dekolleté bis hinunter zu ihren Knien von dem Handtuch bedeckt war. Sophie sah einfach zum Anbeißen aus. „Nein“, brachte er schließlich heraus, „ich bin hier, um mit dir zu dinieren.“
    Sophie zeigte sich erstaunt, woraufhin Antonio erklärte: „Wenn wir so tun wollen, als seien wir richtig verheiratet, können wir unsere Hochzeitsnacht wohl kaum in getrennten Zimmern verbringen.“
    „Das stimmt allerdings“, murmelte Sophie und rief sich in Erinnerung, dass er nur bei ihr war, weil es nicht anders ging. Deshalb brauchte sie über seine Anwesenheit also nicht aus dem Häuschen zu geraten. „Dann will ich mich mal lieber anziehen.“
    Antonio räusperte sich. „Wieso denn?“, widersprach er dann leise. „Bleib doch, wie du bist.“ Sophie empfand die erotische Spannung als nahezu unerträglich. Sie musste irgendetwas tun, irgendetwas sagen. Antonio hatte sich umgezogen und trug lässige Freizeitkleidung.
    „Du siehst gar nicht mehr so förmlich aus“, rutschte es ihr unwillkürlich heraus. Gleich darauf tat es ihr leid.
    „Förmlich?“ , fragte sich Antonio. War das nicht gleichzusetzen mit spießig? Wirkte er tatsächlich so auf sie? Sophie war doch nur sieben Jahre jünger als er. „Wir sollten anfangen zu essen“, erklärte er dann nur, entschlossen, nicht auf ihre mit Sicherheit unbedachte Äußerung einzugehen.
    Sophie hob die verschiedenen silbernen Hauben von den Speisen und entdeckte zu ihrer großen Freude Spareribs, Pizza und Pommes frites, dazu noch zahlreiche andere Leckereien. „Hast du hier im Haus einen Fast-Food-Koch?“
    „Ich wollte einfach nur, dass wenigstens das Essen so ist, wie du es gewöhnt bist.“
    „Ich esse aber auch ganz viele gesunde Sachen. Doch das konnte Norah natürlich nicht wissen. Wenn ich bei den beiden war, gab es immer nur Fast Food. Ich persönlich mag es nur hin und wieder“, erklärte Sophie und begann, Kissen und Decken auf den Teppich zu legen. Dann öffnete sie die Balkontüren und ließ die erfrischend kühle Abendluft herein.
    Im Handumdrehen hatte sie ein wenig Unordnung, aber auch Leben in den sehr elegant und edel eingerichteten Raum gebracht. Antonio überlegte, dass es womöglich spießig war, am Tisch zu sitzen, wenn man stattdessen auf dem Teppich hocken konnte. Während Sophie die Speisen vom Servierwagen nahm und auf dem Boden anrichtete, öffnete Antonio den Champagner und füllte die beiden hohen Gläser. Sie setzten sich, Sophie riss ein Stück von der Pizza ab, legte den Kopf in den Nacken und genoss es in kleinen Bissen. Bis zu diesem Augenblick wäre Antonio nie der Gedanke gekommen, dass es ein sinnliches Erlebnis sein

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