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Casting fuer die Liebe

Titel: Casting fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Ludwig
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Schuhen wischt, hinzu: »Also, wenn du
möchtest
, kannst du nächste Woche anfangen!«
    Dann lächelt sie leicht gequält und setzt sich wieder zu mir an den Tisch.

    Klar möchte ich nächste Woche anfangen! Mit Felix werde ich schon fertig.
    Und für meinen Schwarm Philipp würde ich sogar einen Drachen besiegen!
    Frau Weber freut sich sichtlich, als ich ihr Jobangebot annehme.
    »Vor Weihnachten habe ich schrecklich viel zu tun«, erklärt sie. »Und Felix’ Tagesmutter kann leider immer nur bis ein Uhr. Es kann sein, dass ich dich nächste Woche vier oder fünf Stunden brauche, wäre das okay für dich?«
    5x6 macht 30, rechne ich im Kopf, den ich bereits mit goldenen Strähnchen gekrönt sehe, und antworte glücklich:
    »Das wäre super!«

    »Und, wie war’s?«, fragt Isabel, als sie mir zu Hause die Tür öffnet.
    »Nass!«, antworte ich grinsend und zeige auf meine Hose. »Aber erfolgreich! Nächsten Dienstag muss ich zum ersten Mal hin.«
    »Hurra!«, jubelt Isabel und hüpft auf einem Bein durch den Flur.
    Ich will ihr gerade haarklein alles berichten, als ich Luis im Wohnzimmer lachen höre.
    »Ich spiele mit Luis und David Monopoly!«, erklärt Isabel schnell. »Ist total lustig!«
    Sofort verdüstert sich meine Laune wieder.
    »Monopoly?«, frage ich und lege meine Stirn in Falten. »Mit Luis? Und was soll daran lustig sein?«
    Isabel lacht. »Nun guck doch nicht so! Spiel lieber mit!«
    Sie will mich ins Wohnzimmer bugsieren, aber ich mache mich steif wie ein Brett.
    »Wir wollten auf den Weihnachtsmarkt gehen«, fauche ich wütend. »Schon vergessen?«
    Ich werfe Isabel einen Blick zu, mit dem ich mindestens sieben Drachen auf einmal töten könnte.
    Jetzt scheint es auch Isabel zu dämmern, wie ernst es mir ist.
    »Okay«, meint sie kleinlaut. »Ich sage den Jungs, dass das Spiel zu Ende ist.«

    Luis und David protestieren natürlich vehement, aber diesmal steht Isabel zu ihrem Wort.
    »Ich schenk dir auch meine drei Bahnhöfe!«, bietet David mir freundlich an. Ich lehne dankend ab.
    Nachdem ich mir eine frische Hose angezogen und mich bei meiner Mutter abgemeldet habe, machen wir uns auf den Weg zum Weihnachtsmarkt.

    Die kleinen Häuschen rund um den Grünstetter Marktplatz sind mit bunten Lichtern erleuchtet, es riecht nach Zuckerwatte und Bratwürsten, ein Karussell dreht sich zu Adventsliedern und zum ersten Mal in diesem Jahr wird mir richtig weihnachtlich zumute.
    Wir stellen unsere Fahrräder hinter eine Bude, an der es Schmalzgebäck zu kaufen gibt, und mischen uns ins Getümmel.

    Das Komische an Weihnachtsmärkten ist, dass man sich immer darauf freut. Aber sobald man da ist, weiß man gar nicht, was man dort überhaupt anstellen soll.
    Für das Karussell sind wir zu groß, der Weihnachtsschmuck, den man dort kaufen kann, ist uns zu kitschig, und um gemütlich Punsch zu trinken, ist es eigentlich zu kalt und zu ungemütlich.
    Wir entschließen uns trotzdem für Letzteres und stellen uns in die lange Schlange am Glühweinstand. Links und rechts schieben sich Leute an uns vorbei und schubsen uns mal hierhin und mal dorthin.
    »Ich bin so aufgeregt, wenn ich an den Schulbazar denke!«, flötet Isabel mir zu. »Ein Überraschungskonzert! Für unsere Schule! Ist das nicht eine tolle Idee von den Jungs?«
    Ich nicke begeistert, und während wir brav vor dem kleinen Holzhäuschen warten, überlegen wir schon mal, was wir nächste Woche anziehen werden.
    Wir sind fast an der Reihe, als ich schon wieder etwas Nasses an meiner Kleidung fühle.
    Hilfe, ist das heiß! Und klebrig! Irgendjemand hat mir seinen Punsch über den Arm geschüttet!
    »Welcher Idiot kann sein Glas nicht richtig in der Hand halten!«, fauche ich laut und drehe mich wütend zur Seite.
    Obwohl der heiße Punsch auf meinem Arm brennt, gefriert mir im selben Moment das Blut in den Adern.
    Oh nein, das darf doch nicht wahr sein! Wen habe ich denn da bloß so zur Sau gemacht?
    Zwei hellblaue Augen blinzeln mich unter einer schwarzen Schirmmütze an. »Oh, das tut mir schrecklich leid«, sagteine Stimme, die so weich und sanft ist, dass es schon fast wehtut.
    Nein, ich bin kein durchgeknallter Fan! Aber in diesem Augenblick würde ich trotzdem am liebsten in Ohnmacht fallen.

Heißer Punsch und warme Socken
    A ch, das … äh … ist doch gar nicht so schlimm«, stottere ich.
    »Doch, doch! Es tut mir wirklich leid!«, meint Philipp und berührt meinen klebrig nassen Arm. Er berührt meinen Arm! Philipp von
Room 16
berührt

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