Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Casting fuer die Liebe

Titel: Casting fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Ludwig
Vom Netzwerk:
du ja endlich wieder!«
    »Ja, da bin ich wieder«, wiederhole ich einfältig.
    Irgendwie weiß ich nicht, was ich sonst sagen soll. Schließlich habe ich jetzt ein Geheimnis vor Isabel und das bin ich nicht gewöhnt.
    Isabel setzt sich auf meinem Bett auf.
    »Stell dir vor, ich hab alles kapiert! Na ja, zumindest fast alles!«, erzählt sie begeistert.
    »Super!«, sage ich unbeeindruckt und gehe, ohne sie anzusehen, an meinen Schreibtisch.
    »Du bist sauer, oder?«, fragt Isabel. »Dabei habe ich dasdoch auch für dich gemacht! Damit du keine Sechs in Mathe kriegst! Damit dir deine Eltern nicht verbieten, zum Casting zu fahren! Ich hab es nur gut gemeint!« Sie blubbert los wie die Niagarafälle!
    »Schon klar«, antworte ich und spitze einen von meinen Buntstiften an. »Aber musstest du ausgerechnet Luis fragen?«
    »Er war eben gerade in der Nähe!« Isabel hebt mit einer engelsgleichen Unschuldsmiene die Schultern an. »Und ich kann dir sagen, dass es sich gelohnt hat. Wenn du willst, kann ich dir jetzt alles in Algebra erklären!«
    Einsatzbereit springt sie von der Matratze auf. Mein Kuschelteddy, den ich immer unter der Bettdecke verstecke, fällt dabei auf den Boden.
    »Also gut«, seufze ich. Dann lasse ich mich eben von Isabel in die Geheimnisse der Mathematik einweihen.
    Ach Philipp, was würde ich nicht sonst noch alles für dich tun!

Drachenkämpferin
    G ehen wir nach der Schule ein bisschen in die Stadt?«, fragt mich Isabel am nächsten Morgen. »Das hätten wir uns nach der Plackerei gestern doch echt verdient, oder?«
    »Gute Idee!«, stimme ich Isabel zu. »Heute machen wir eine Lernpause!«
    Wir haben zwar noch nicht mit Geometrie angefangen, aber eine Vier in der Schulaufgabe müsste auch so schon drin sein. Isabel konnte mir den Stoff gestern echt ganz gut erklären. Zumindest die linearen Gleichungen haben wir drauf. Und eine Drei will ich sowieso nicht, weil wir Luis ja sonst die versprochenen gebrannten Mandeln ausgeben müssten!
    »Meine Mutter hat mir 25 Euro für eine neue Trainingshose gegeben«, erzähle ich dann. »Lass uns zu H&M gehen. Vielleicht bleiben dann noch ein paar Cent für mein Sparschwein übrig.«

    Ich freue mich schon richtig auf den Stadtbummel, als mir der Babysittertermin um 16.30 Uhr wieder einfällt. Davon weiß Isabel ja noch immer nichts! Ich überlege kurz, ob ich mein Vorstellungsgespräch weiter geheim halten soll. Aber eigentlich bin ich Isabel gar nicht mehr böse. Außerdemhabe ich nicht gern Geheimnisse vor ihr! Das habe ich gestern erst wieder gemerkt. Sie ist und bleibt einfach meine beste Freundin! Und beste Freundinnen sollten sich alles erzählen, finde ich.

    Isabel ist hellauf begeistert, als sie von meinem vermeintlichen Nebenjob erfährt. »Da ist dein Friseurtermin ja schon so gut wie sicher!«, freut sie sich.
    »Moment, Moment«, bremse ich sie wieder ein. »Noch hab ich den Job ja nicht! Außerdem brauchen wir das Geld doch auch für die Zugtickets.«
    Ein Leuchten geht über Isabels Gesicht: »Hab ich dir denn noch gar nicht erzählt, dass Paula uns zum Casting fahren will? Sie kann uns nur nicht abholen, weil sie am 22. leider noch arbeiten muss. Aber zu den Rückfahrttickets will sie auf alle Fälle was beisteuern!«
    Hey, das sind ja endlich mal wieder richtig gute Neuigkeiten! Der Tag fängt ja traumhaft an!

    Am Nachmittag kaufe ich mir für schlappe 14 Euro 90 eine schwarze, dreiviertellange Trainingshose. Macht zehn Euro für mein Sparschwein, das ich damit auf satte 38 Euro gemästet habe. Zumindest, wenn mich meine Mutter nicht nach dem Kassenzettel fragt.
    Isabel findet ein Paar wilde Ohrringe als Weihnachtsgeschenk für Paula, die ihr bestimmt super gefallen werden.
    Nach dem Shoppen überlegen wir gerade, ob wir uns vor meinem Termin noch einen Tee im
Roma
gönnen sollen oder das Geld lieber sparen, als Paula plötzlich vor uns steht.
    »Hey!«, begrüßt sie uns. »Wo kommt ihr Hübschen denn her?«
    »Wo kommst
du
denn her?«, fragt Isabel und zeigt grinsend auf die braune Papiertüte, die Paula in der Hand hält und aus der oben zwei verräterische Stangen Lauch hervorblitzen.
    »Vom Einkaufen in eurem Lieblingsladen«, erklärt Paula lachend und fragt dann: »Soll ich euch zwei Grazien vielleicht auf ein Tässchen Tee einladen?«

    Ich habe ja gleich gewusst, dass das ein Spitzentag wird!
    Schon bevor wir uns mit Paula im Café an einen Tisch setzen, ist klar, dass Philipps Mutter mal wieder etwas ausgeplaudert hat.
    »Mach es

Weitere Kostenlose Bücher