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Casting fuer die Liebe

Titel: Casting fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Ludwig
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diesmal um Himmels willen nicht so spannend, Mama!«, bittet Isabel und tippt ungeduldig mit den Fingern auf den Tisch.
    »Na gut«, meint Paula. »Auch wenn ich gar nicht weiß, ob ich euch das eigentlich erzählen darf. Eigentlich ist es nämlich ein Geheimnis …«
    »Du sollst es doch nicht so spannend machen!«, unterbricht Isabel sie.
    Doch Paula fährt unbeirrt fort: »Philipps Mutter war selbst erschrocken, dass sie es mir erzählt hat. Erst danach ist ihr eingefallen, dass es eigentlich eine Überraschung werden soll …«
    Isabel lässt ihren Kopf auf die Tischplatte knallen. »Mama, erzählen!«, stöhnt sie.
    »
Room 16
geben ein Überraschungskonzert beim Weihnachtsbazaran eurer Schule! Zufrieden?«, fragt Paula und legt dabei den Kopf schief.
    Jetzt ist es raus!
    »Wann?«, hauchen Isabel und ich wie aus einem Mund.
    »Schon in einer Woche!«, verkündet Paula. »Drei Mal Chai-Tee, bitte!«, ruft sie dann dem Kellner zu.
    »Wir haben was zu feiern, oder?«, wendet sie sich wieder an Isabel und mich.

    In Hochstimmung breche ich wenig später zu meinem allerersten Vorstellungsgespräch auf.
    Ich gebe Isabel meinen Haustürschlüssel. Sie will in meinem Zimmer auf mich warten. Wir haben nämlich beschlossen, zur Feier des Tages später noch gemeinsam zum Weihnachtsmarkt zu gehen.
    »Viel Glück!«, wünscht mir Paula zum Abschied. »Aber heute kann ja nichts mehr schiefgehen!«

    »Familie Weber« steht auf dem getöpferten Schild, das in der Nordendstraße Nummer 22 an der Eingangstür hängt. Ein paar matschverschmierte Mini-Moonboots stehen auf dem Fußabstreifer. Wie süß!, denke ich. Das müssen Felix’ Stiefel sein!
    Beherzt drücke ich den Klingelknopf und warte.
    Mit einem Ruck fliegt – wie von Geisterhand geöffnet – die Tür auf. Komisch, im Hausflur ist niemand zu sehen!
    »Hallo! Ist da jemand?«, rufe ich in den leeren Gang hinein.
    »Hallo!«, quäkt eine hohe Stimme zurück.
    Ein blonder, sehr verwuschelter Bubenkopf kommt direkt hinter der Tür zum Vorschein.
    »Hallo, du bist Felix, stimmt’s?«, frage ich und beuge mich zu dem Jungen hinunter.
    »Stimmt!«, ruft Felix – und knallt die Tür wieder direkt vor meiner Nase zu.
    Verdutzt stehe ich draußen. Das war aber ein kurzes Intermezzo!
    Ich bin mir nicht sicher, ob ich noch einmal klingeln soll, als die Tür ein zweites Mal geöffnet wird.
    Diesmal steht eine blonde Frau vor mir. »Du bist sicher Leonie!«, begrüßt sie mich freundlich. »Felix wartet schon ganz ungeduldig auf dich!«
    Den Eindruck hatte ich gerade eben nicht unbedingt, aber das behalte ich lieber für mich.
    »Komm rein!«, bittet mich Frau Weber und wir stolpern über wild verstreut liegende Matchboxautos, Holztiere und Legosteine hinein ins Wohnzimmer. Auf dem Tisch steht ein Teller mit Lebkuchen und eine Karaffe mit Saft, aus der Frau Weber mir einschenkt.

    »Hast du denn schon Erfahrung als Babysitterin gesammelt?«, will Frau Weber als Erstes wissen.
    »Hm ja, schon …«, druckse ich herum, aber bevor ich meine spärlichen und nicht unbedingt positiven Erfahrungen weiter ausführen kann, kommt Felix auf mich zugerannt und knallt mir ein rotes Holzauto ans Knie!
    »Guck mal, meine Feuerwehr!«, quakt er dabei fröhlich.
    »Toll!«, krächze ich und reibe mir mein Bein.
    »In welchem Alter war das Kind denn, auf das du aufgepasst hast?«, will Frau Weber wissen.
    »Etwa so alt wie Felix!«, antworte ich wahrheitsgemäß und sehe aus den Augenwinkeln irgendetwas mit einem Propeller auf mich zudüsen.
    »Und was hast du mit ihm so gemacht?«, fragt Frau Weber, während der Hubschrauber haarscharf an meinem Gesicht vorbeiknattert.
    »Äh …«, stammle ich und überlege, wie ich das am besten formulieren soll. »Wir haben viel gewerkt und gebastelt!«, fällt mir dann ein.
    »Das klingt ja toll!«, meint Frau Weber begeistert. »Was denn?«
    Glücklicherweise komme ich nicht dazu, ihr von dem angesägten Gitterbett zu erzählen, denn in diesem Moment saust Felix mit einem Playmobil-Düsenjet in meine Richtung, verfehlt mich haarscharf und stößt stattdessen die Karaffe mit dem Apfelsaft um. Der Inhalt entleert sich in Sekundenschnelle über den Tisch, meine Jeans und tropft zuletzt auf meine Schuhe.
    Frau Weber springt auf, saust um Verzeihung bittend in die Küche und kommt kurz darauf mit einem Geschirrtuch in der Hand zurück.
    »Felix ist ein kleines bisschen wild«, meint sie entschuldigend und fügt, während sie hektisch die Saftspritzer von meinen

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