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Castle 1 - Castle, R: Castle 1

Castle 1 - Castle, R: Castle 1

Titel: Castle 1 - Castle, R: Castle 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Castle
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Waffe zu greifen, packte Pochenko sie von hinten und hob sie vom Boden hoch. Sie strampelte und trat wild um sich, doch sie traf nur die Luft. Er schob seinen Mund ganz nah an ihr Ohr heran und sagte: „Jetzt gehörst du mir, Schlampe.“
    Pochenko trug sie in den Flur, der zum Schlafzimmer führte, aber Nikki war noch nicht fertig. Als sie den Durchgang zur Küche erreichten, streckte sie Arme und Beine aus und krallte sich damit an den Kanten fest. Es war, als wäre sie ohne Vorwarnung auf die Bremse getreten. Sein Kopf ruckte nach vorn und sie warf ihren zurück. Sie verspürte einen stechenden Schmerz, während seine Vorderzähne an ihrem Hinterkopf zerbrachen.
    Er fluchte erneut und schleuderte sie auf den Küchenfußboden. Dann warf er sich auf sie und nagelte sie mit seinem Gewicht am Boden fest. Schlimmer hätte diese Situation nicht ausgehen können, denn nun hatte er sie in der Falle. Nikki wand und drehte sich, doch er hatte die Schwerkraft auf seiner Seite. Er ließ ihr linkes Handgelenk los, jedoch nur, um seine unverletzte Hand freizubekommen und sie fest um ihren Hals zu legen. Mit der freien linken Hand drückte sie gegen sein Kinn, aber er wich keinen Millimeter zurück. Und sein Griff um ihren Hals wurde enger. Blut tropfte von seiner Nase und seinem Kinn auf ihr Gesicht. Sie warf ihren Kopf hin und her und schlug mit ihrer rechten Hand nach ihm, aber sein Würgegriff ließ sie immer schwächer werden.
    Ihre Sicht trübte sich langsam, und auf Pochenkos entschlossenem Gesicht über ihr erschienen viele kleine Sternschnuppen. Er ließ sich Zeit, sah zu, wie der Sauerstoff langsam aus ihrer Lunge entwich, fühlte, wie sie schwächer wurde, beobachtete, wie ihre nutzlosen Schläge immer träger wurden.
    Nikki drehte den Kopf zur Seite, damit sie ihn nicht ansehen musste. Sie dachte an ihre Mutter, die nur einen Meter entfernt genau auf diesem Fußboden ermordet worden war und dabei ihren Namen gerufen hatte. Als die Schwärze sie überkam, dachte Nikki, wie traurig es war, dass sie niemanden hatte, nach dem sie rufen konnte.
    Und dann sah sie plötzlich das Kabel.
    Mit brennender Lunge und schwindender Kraft kämpfte Nikki darum, das baumelnde Kabel zu fassen zu bekommen. Nach zwei Fehlversuchen erwischte sie es, und das Bügeleisen fiel vom Brett herunter. Pochenko schien das nicht weiter zu kümmern. Vermutlich hielt er ihre Bewegungen für die letzten Todeszuckungen der Schlampe.
    Doch dann spürte er das heiße, sengende Bügeleisen an einer Seite seines Gesichts.
    Sein Schrei glich keinem Tier, das Nikki jemals gehört hatte. Als seine Hand ihren Hals losließ, schmeckte die Luft, die sie einsog, nach seinem verbrannten Fleisch. Sie hob das Bügeleisen erneut an und holte diesmal zu einem harten Schlag aus. Die heiße Kante traf sein linkes Auge. Wieder schrie er auf, und sein Schrei mischte sich mit dem Geräusch der Sirenen, die auf ihr Wohnhaus zukamen.
    Pochenko kämpfte sich auf die Beine und stolperte auf die Küchentür zu. Er hielt sich das Gesicht und stieß gegen die Kante des Durchgangs. Nachdem er sich erholt hatte, taumelte er hindurch. Als Nikki sich endlich aufgerappelt und es ins Wohnzimmer geschafft hatte, konnte sie seine klappernden Schritte auf der Feuerleiter hören. Er versuchte, aufs Dach zu fliehen.
    Heat schnappte sich ihre Sig und stieg die Metallstufen hoch, doch er war längst verschwunden. Blaulicht erhellte die Ziegelfassaden der umstehenden Häuser, und eine weitere herannahende Sirene jaulte über die Kreuzung an der Third Avenue. Sie erinnerte sich daran, dass sie nackt war, und beschloss, in die Wohnung zurückzukehren und sich etwas anzuziehen.
    Als Nikki am nächsten Morgen nach ihrer Besprechung mit dem Captain in den Hauptraum des Reviers kam, warteten Rook und Roach dort auf sie. Ochoa saß zurückgelehnt auf seinem Stuhl, hatte die Füße auf den Schreibtisch gelegt und sagte: „Also, ich hab mir gestern Abend angeschaut, wie die Yankees gewonnen haben und hatte danach Sex mit meiner Frau. Kann das jemand toppen?“
    „Ich nicht“, erwiderte Raley. „Was ist mit Ihnen, Detective Heat?“
    Sie zuckte mit den Schultern und spielte mit. „Nur ein paar Runden Poker und danach zu Hause ein wenig Fitnesstraining. Das war nicht so aufregend wie Ihr Abend, Ochoa. Ihre Frau hatte tatsächlich Sex mit Ihnen?“ Polizistenhumor war schwarz wie die Nacht.
    „Oh, ich verstehe“, mischte sich Rook ein. „So verarbeiten Sie solche Sachen also. ‚Ein Anschlag auf

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