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Castle 1 - Castle, R: Castle 1

Castle 1 - Castle, R: Castle 1

Titel: Castle 1 - Castle, R: Castle 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Castle
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emotionalen Schutzbarriere etwas von sich selbst, das sie tief in ihrem Innern abgeschirmt hatte, verlieren könnte und es nie zurückbekommen würde. Was geschah beispielsweise, wenn der Panzer, den man geschaffen hatte, um den verletzlichsten Teil seiner selbst zu schützen, so undurchdringlich wurde, dass man diesen Teil nicht einmal mehr selbst erreichen konnte?
    Der Sargent-Druck, den Rook ihr geschenkt hatte, kam ihr in den Sinn. Sie dachte an diese unbekümmerten kleinen Mädchen, die Papierlampions anzündeten, und fragte sich, was aus ihnen geworden war. Hatten Sie sich ihre Unschuld auch dann noch bewahrt, nachdem sie längst aufgehört hatten, lange weiße Kleidchen zu tragen, und ihre Gesichter nicht mehr so glatt und weich waren? Hatten sie die Freude am Spielen verloren, die Freude, zu wissen, wie es war, barfuß durch feuchtes Gras zu laufen, einfach nur, weil es sich gut anfühlte? Hatten sie sich ihre Unschuld bewahrt oder hatte es in ihren Leben Ereignisse gegeben, die sie misstrauisch und wachsam werden ließen? Hatten sie, hundert Jahre bevor Sting ein Lied darüber schrieb, eine Festung um ihre Herzen errichtet?
    Hatten Sie Sex mit ehemaligen Navy-SEALs, nur um ihren Herzschlag zu beschleunigen?
    Oder mit Starjournalisten, die mit Mick und Bono abhingen?
    Mit Rook war es anders gewesen. Er hatte es geschafft, ihren Herzschlag schon vorher zu beschleunigen, und deswegen hatte sie ihn gewollt. Vom ersten Kribbeln an war ihr Puls immer schneller geworden.
    Was machte den Sex mit Jameson Rook so unglaublich?
    Hm, überlegte sie, er war zweifellos leidenschaftlich. Aufregend und überraschend, keine Frage. In den richtigen Momenten auch zärtlich, aber Gott sei Dank nicht zu sehr. Doch der große Unterschied mit Rook war, dass er unbeschwert war.
    Und das machte sie ebenfalls unbeschwert.
    Mit Rook konnte sie lachen. Mit ihm zusammen zu sein, machte Spaß. Mit ihm zu schlafen, war alles andere als eine ernste Angelegenheit. Seine Unbeschwertheit brachte Freude in ihr Bett.
Ich habe immer noch meinen Panzer
, dachte sie,
aber zumindest heute Nacht hat Rook ihn überwunden. Und er hat mir dabei geholfen, ihn ebenfalls zu überwinden
.
    Nikki Heat hatte herausgefunden, dass sie ebenfalls unbeschwert sein konnte. Tatsächlich rollte sie sich nun zu ihm herum und rutschte auf dem Bett ein Stück nach unten, um es zu beweisen.
    Das Klingeln ihres Handys ließ sie beide aus dem Schlaf hochschrecken. Nikki setzte sich auf und versuchte, sich im blendenden Sonnenlicht zu orientieren.
    Rook hob seinen Kopf vom Kissen. „Was ist das? Ein Weckruf?“
    „Du hattest deinen Weckruf bereits, Freundchen.“
    Er ließ den Kopf mit geschlossenen Augen zurück aufs Kissen sinken und lächelte bei der Erinnerung daran. „Und ich habe zurückgerufen.“
    Sie hielt das Handy an ihr Ohr. „Heat.“
    „Hi, Nikki, hab ich dich geweckt?“ Es war Lauren.
    „Nein, ich bin schon auf.“ Sie suchte auf dem Nachttisch nach ihrer Armbanduhr. Sieben Uhr drei. Nikki bemühte sich, einen klaren Kopf zu bekommen. Wenn man eine Freundin hatte, die als Gerichtsmedizinerin arbeitete und einen um diese Zeit anrief, steckte im Allgemeinen selten etwas Privates dahinter.
    „Ich habe bis nach sieben gewartet.“
    „Lauren, ist schon gut, wirklich. Ich bin bereits angezogen und hab meine Übungen gemacht“, sagte Nikki, während sie ihr nacktes Spiegelbild betrachtete. Rook richtete sich auf, und sein grinsendes Gesicht erschien neben ihr im Spiegel.
    „Na ja, das stimmt zumindest zur Hälfte“, meinte er mit gedämpfter Stimme.
    „Oh … klingt, als hättest du Gesellschaft. Nikki Heat, hast du Gesellschaft?“
    „Nein, das war der Fernseher. Die Werbung ist immer so laut.“ Sie drehte sich zu Rook um und legte einen Finger an ihre Lippen.
    „Du hast männliche Gesellschaft.“
    Nikki versuchte, das Thema zu wechseln. „Was gibt es denn so Wichtiges, Lauren?“
    „Ich bin an einem Tatort. Ich gebe dir die Adresse durch.“
    „Moment, ich muss erst was zum Schreiben holen.“ Nikki ging zur Kommode und schnappte sich einen Stift. Sie konnte weder einen Block noch einen losen Zettel finden, also drehte sie ihre Ausgabe der
First Press
mit Rook und Bono auf dem Titel um und schrieb auf die Wodkaanzeige auf der Rückseite. „Okay, schieß los.“
    „Ich befinde mich auf dem Abschlepphof in der Nähe des Javits Centers.“
    „Ich kenne den Abschlepphof. Der ist an der Achtunddreißigsten West, oder?
    „Ja, Richtung Eleventh

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