Castle 2: Naked Heat - In der Hitze der Nacht (German Edition)
absegnen.“
„Verzeihen Sie, Detective, aber woher wollen Sie wissen, dass sie eine Vorauszahlung erhielt, noch dazu eine beträchtliche?“
Rook meldete sich zu Wort. „Weil das die einzige Möglichkeit ist, wie sie ihr Netzwerk aus Informanten finanzieren konnte. Sie kennen doch die Zeitungen. Sie bekam vom
Ledger
nicht das Budget, um ihre Informanten zu bezahlen. Und sie war keine reiche Frau.“
„Ich kann ihre Bankaufzeichnungen einsehen“, fügte Nikki hinzu. „Und ich wette, dort werde ich eine Einzahlung von Epimetheus Books in einer Höhe finden, die besagt, dass Sie genau wussten, was Sie da kauften.“
„Wenn Sie das tun und eine solche Vorauszahlung existiert, ist die Verbindung, die Sie uns unterstellen, nach wie vor reine Spekulation.“ Er sagte nichts mehr, und Schweigen breitete sich im Raum aus.
Nikki zog eine Visitenkarte hervor. „Von wem auch immer dieses Buch handelt, er könnte der Mörder sein oder uns zu dem Mörder führen. Falls Sie Ihre Meinung ändern, können Sie mich unter dieser Nummer erreichen.“
Er nahm ihre Visitenkarte entgegen und steckte sie, ohne einen Blick darauf zu werfen, in seine Tasche. „Danke. Und wenn ich das sagen darf, so gut Jameson Rook auch ist, sein Artikel wird Ihnen kaum gerecht. Tatsächlich glaube ich, dass man über Nikki Heat ein ganzes Buch schreiben sollte.“
Nichts hätte dieses Treffen für sie deutlicher beenden können.
Sobald sich die Fahrstuhltüren geschlossen hatten, sagte Nikki: „Halt die Klappe.“
„Ich hab doch gar nichts gesagt.“ Und dann lächelte er und fügte hinzu: „Was dieses Buch über Nikki Heat angeht …“
Die Kabine hielt im neunten Stock an, und mehrere Leute stiegen ein. Heat bemerkte, dass Rook sich zur Wand gedreht hatte. „Geht’s dir gut?“, fragte sie. Er antwortete nicht, nickte nur und kratzte sich an der Stirn, wodurch er für den Rest der Fahrt die Hälfte seines Gesichts verdeckte.
Im Erdgeschoss wartete er, bis alle anderen ausgestiegen waren, und verließ dann schließlich langsam die Kabine. Nikki wartete auf ihn. „Hat dich irgendetwas ins Gesicht gestochen?“
„Nein, es geht mir gut.“ Er drehte sich um, lief ein paar Schritte vor ihr her und durchquerte eilig die Lobby. Er hatte seine Hand gerade an die Tür gelegt, die zur Fifth Avenue hinausführte, als Nikki die Stimme einer Frau durch den großen Raum aus Marmor hallen hörte.
„Jamie? Jamie Rook, bist du das?“ Sie war eine der Frauen aus dem Fahrstuhl, und etwas an der Art, wie Rook zögerte, bevor er sich zu ihr umdrehte, verriet Heat, dass sie sich lieber zurückhalten und das Ganze aus sicherer Entfernung beobachten sollte.
„Terri, hallo. Wo habe ich nur meinen Kopf? Ich habe dich gar nicht gesehen.“ Rook trat auf sie zu, und sie umarmten sich. Nikki sah, dass er errötete, was zu den Kratzern passte, die er seiner Stirn während der Fahrstuhlfahrt zugefügt hatte.
Als sie sich voneinander lösten, sagte die Frau: „Was fällt dir ein, hier vorbeizukommen, ohne deiner Redakteurin Hallo zu sagen?“
„Eigentlich wollte ich gerade genau das tun, aber dann erhielt ich einen Anruf wegen eines Auftrags, an dem ich arbeite, also dachte ich mir, ich verschiebe das aufs nächste Mal.“ Er sah auf, bemerkte, dass Nikki sie beobachtete, und drehte sich so, dass sie mit dem Rücken zu ihr standen.
„Wehe wenn nicht“, warnte die Redakteurin. „Hör zu, ich muss auch los. Aber du hast mir eine E-Mail erspart. Dein Manuskript kommt nächste Woche vom Lektorat zurück. Ich sende es dir als Anhang zu, sobald ich es habe, okay?“
„Klar.“ Sie umarmten sich erneut, und die Frau lief davon, um sich ihren Begleitern anzuschließen, die vor einem Taxi an der Straße warteten.
Rook wandte sich wieder Nikki zu. Doch sie war verschwunden. Er suchte die Lobby ab, und sein Magen zog sich zusammen, als er sie vor dem Sicherheitsbereich entdeckte, wo sie das Namensverzeichnis der im Gebäude ansässigen Firmen las.
„Du hast hier eine Redakteurin?“, fragte sie, als er näher kam. „In diesem Gebäude befinden sich eine Menge Buchverlage, aber die
First Press
sehe ich hier nirgendwo.“
„Äh, nein, die sitzen im Flatiron Building.“
„Die
Vanity Fair
finde ich hier auch nicht.“
„Die sind im Condé Nast Building. Am Times Square.“ Er berührte ihren Ellbogen. „Wir sollten zum Revier fahren, oder?“
Heat ignorierte sein Drängeln. „Warum solltest du dann hier eine Redakteurin haben, wenn das alles nur
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