Castle 2: Naked Heat - In der Hitze der Nacht (German Edition)
Buchverlage sind? Schreibst du Bücher?“
Er wiegte seinen Kopf hin und her. „In gewisser Weise, ja.“
„Diese Frau, Terri – deine Redakteurin –, stieg im neunten Stock in den Aufzug, wenn ich mich recht entsinne.“
„Gott, Nikki, musst du eigentlich immer so eine Polizistin sein?“
„Und diesem Verzeichnis zufolge“ – sie fuhr mit ihrem Finger über die Glasscheibe, die das Namensverzeichnis bedeckte – „befinden sich im neunten Stock die Geschäftsräume von Ardor Books. Was für ein Verlag ist Ardor Books?“
Der Sicherheitsbeamte hinter der Theke neben ihnen grinste und sagte: „Ma’am? Ardor Books ist ein Verlag für Liebesromane.“
Nikki drehte sich wieder zu Rook um, aber er war verschwunden. Er eilte wie schon zuvor auf die Tür zur Fifth Avenue zu und glaubte, er hätte tatsächlich eine Chance, zu entkommen.
ZWÖLF
Als Nikki zwanzig Minuten später im Hauptraum des Reviers eintraf, drängten sich alle Anwesenden vor dem Fernseher, sodass sie dachte, es müsse einen SWAT-Einsatz geben oder man hätte ein weiteres verdächtiges Fahrzeug entdeckt. Doch das war ziemlich unwahrscheinlich, da sie so etwas mit Sicherheit während der Fahrt vom Verlagsgebäude zum Revier über den Polizeifunk erfahren hätte.
„Was geht hier vor?“, fragte sie in den Raum hinein. „Hat schon wieder jemand seinen Müll angezündet, weil er genug von diesem Streik hat?“
„Eine ganz große Sache“, sagte Hinesburg. „Sämtliche Nachrichtenhubschrauber sind unterwegs. Die Tierschutzbehörde hat am nördlichen Ende des Inwood Parks einen Kojoten umzingelt.“
„Dieses Vieh kommt ganz schön rum“, meinte Raley.
Rook trat hinter den Halbkreis, der sich um den Fernseher gebildet hatte. „Weiß man schon, ob es derselbe ist, der an dem Kojotenmann herumgenagt hat?“
Ochoa drehte sich zu ihm. „Hey, Mann, nennen Sie ihn nicht so, okay?“
Per Splitscreen wurden gleichzeitig Luft- und Bodenaufnahmen gezeigt, sodass sie live beobachten konnten, wie sich ein Mitarbeiter der Tierschutzbehörde darauf vorbereitete, einen Betäubungspfeil auf den Kojoten abzuschießen. Nikki, die nie an die Mattscheibe gefesselt war, es sei denn, es ging um wirklich wichtige Nachrichten, erlebte einen seltsamen Moment: Sie hatte das Gefühl, dass das in die Enge getriebene Tier, das in geduckter Haltung aus dem Dickicht über dem Spuyten Duyvil Creek lugte, sie direkt anstarrte. Die Bodenkamera machte ihre Aufnahmen aus einiger Entfernung, daher war das Bild wackelig und gestört, doch der Blickwinkel unterschied sich nicht maßgeblich von dem, aus dem sie den Kojoten an jenem Morgen vor dem Café Lalo gesehen hatte. So beunruhigend dieser Moment auch gewesen sein mochte, stellte er für Nikki doch einen seltenen Kontakt zu etwas Wildem dar, zu einem ungezähmten Tier, das sich allein in einer Großstadt durchschlagen musste. Und es schaffte, dabei größtenteils unsichtbar zu bleiben. Und doch war das Tier nun hier, und sein Leben und seine Existenz hätten nicht öffentlicher sein können. Nun war Nikki diejenige, die den Kojoten anstarrte, und dieses Mal verstand sie nur zu gut, was sie in seinen Augen sah.
Der Kojote erzitterte, als der Pfeil in sein Fell eindrang, doch dann lief er sofort davon und verschwand in dem dichten Buschwerk auf dem steilen Hügel. Der Nachrichtensprecher sagte, der Pfeil habe ihn getroffen, sei aber entweder abgeprallt oder nicht stecken geblieben. Die Luftkamera suchte erfolglos die Umgebung ab.
Detective Heat schaltete den Fernseher mit der Fernbedienung ab, was ihr ein kollektives Aufstöhnen und gespielte Proteste einbrachte, während sich das Team für die morgendliche Besprechung versammelte.
Die Untersuchung von Derek Snows Wohnung hatte bisher nichts ergeben, was die drei Opfer miteinander in Verbindung brachte. Die Spurensicherung überprüfte noch immer Fingerabdrücke und Proben, nur um sicherzugehen. Nikki berichtete von ihrem Treffen mit Soleil Gray im Studio von
Later On
sowie von der Bestätigung des Teilproduzenten der Show, dass Cassidy Towne an einem Enthüllungsbuch gearbeitet hatte. Rook räusperte sich, und sie warf ihm einen Blick zu, der „Wag es ja nicht“ besagte. Dann wandte sie sich wieder ihrem Team zu. „Diese Information erwies sich als glaubwürdig, nachdem Rook und ich ein Treffen mit dem Redakteur des Buches hatten. Allerdings behauptet er, das Thema des Buches nicht zu kennen und kein Manuskript zu haben.“
„Der will uns wohl
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