Castle 2: Naked Heat - In der Hitze der Nacht (German Edition)

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. Nikki suchte Allies Nummer aus ihren Befragungsnotizen heraus, rief die Assistentin von Rad Dog Records an und fand so heraus, wo das Video gedreht wurde. Die Assistentin der Plattenfirma sagte, es werde in einem Tonstudio direkt am Drehort produziert, und nannte Heat sämtliche Details, einschließlich eines Hinweises, wo sie vor Ort parken konnte.
    Fünfzehn Minuten später, nach einer kurzen Fahrt auf der Twelfth Avenue Richtung Süden, passierten Heat und Rook ein Tor in einem Gitterzaun und fuhren an einem halben Dutzend Paparazzi vorbei, das davor lauerte und zum Teil mit Motorrädern angereist war. Nikki zeigte der Sicherheitswache ihre Marke und fuhr auf den Parkplatz vor der
U.S.S. Intrepid
an Pier 86. Auf dem Weg dorthin hatte Rook gefragt, ob Heat befürchtete, dass Allie Soleil anrufen und sie vorwarnen könnte. „Das würde mich überraschen. Ich habe ihr geraten, es nicht zu tun, und ihr erklärt, dass es sich hierbei um eine Festnahme wegen eines schweren Verbrechens handeln würde. Außerdem habe ich ihr klargemacht, dass jemand, der Soleil vorwarnen würde, damit rechnen müsse, als Komplize angeklagt zu werden. Allie meinte, ich solle mir keine Sorgen machen, denn sie werde das Büro während einer langen Mittagspause verlassen und ihr Handy auf dem Schreibtisch liegen lassen. Ausgeschaltet. Sie klang so, als hätte sie sogar ihren Handyvertrag gekündigt.“
    Heat bildete die Spitze einer Karawane. Hinter ihr fuhren Roach und ein Van mit einem halben Dutzend Officers, für den Fall, dass es zu einem Aufruhr kam. Nikki hatte im Laufe ihrer Arbeit gegen das organisierte Verbrechen schon früh gelernt, dass nur wenige geplante Festnahmen Routine waren und dass es sich immer bezahlt machte, kurz innezuhalten und sich klarzumachen, was einen erwartete, anstatt einfach draufloszustürmen. Falls sich wider Erwarten irgendwelche Fans von Soleil in der Nähe des Drehorts aufhielten, wollte sie es um jeden Preis vermeiden, die zweifach für den Grammy nominierte und mit Platin ausgezeichnete Sängerin in Handschellen auf den Rücksitz ihres Crown Victorias zu zwingen, während sie einen Schwarm enthusiastischer Jünger abwehren musste.
    Sie parkten alle rückwärts auf dem Gelände, damit sie für eine schnelle Abfahrt bereit waren. Als sie aus den Autos stiegen, tat jeder einzelne von ihnen, einschließlich Nikki, das Gleiche: Sie legten ihren Kopf in den Nacken, um den ausgedienten Flugzeugträger der Navy zu betrachten, der sich vor ihnen erstreckte. „Da kommt man sich ganz schön klein vor“, meinte Raley.
    Ochoa, der seinen Hals immer noch zu dem auf dem Wasser treibenden Museum hinaufreckte, fragte: „Wie groß ist dieses Ding eigentlich?“
    „Ungefähr sechs Stockwerke hoch“, antwortete Rook. „Und das ist nur von der Höhe des Kais gemessen, auf dem wir uns befinden. Von der Wasserlinie aus kommen noch mal ein oder zwei Stockwerke hinzu.“
    „Was wird das hier?“, fragte Heat. „Eine Museumsführung oder eine Verhaftung?“
    Sie eilten an dem temporären Basislager vorbei, das abgesperrt worden war, um Raum für Parkplätze für das Filmteam, transportable Garderoben und Verpflegung zu bieten. Ein Caterer bereitete Hähnchenhälften auf einem riesigen Grill zu, und die Herbstluft war von einer Mischung aus Abgasen und Grillrauch erfüllt. Am oberen Ende der Hauptgangway wurden sie von einer jungen Frau in T-Shirt und Cargohose begrüßt, deren einlaminierter Ausweis sie als Regieassistentin identifizierte. Als Heat sich vorstellte und fragte, wo der Dreh stattfinde, deutete die Regieassistentin nach oben in Richtung Flugdeck. Sie zückte ihr Funkgerät und sagte: „Ich geben ihnen durch, dass Sie unterwegs sind.“
    „Nein“, sagte Heat. Sie ließ einen Officer bei ihr, um dafür zu sorgen, dass sie das Funkgerät tatsächlich nicht benutzte, und um den Ausgang zu bewachen.
    Nachdem sie mit dem Aufzug nach oben gefahren waren, betraten Heat und Rook das Flugdeck und wurden sofort von der Playbackmusik von „Navy Brat“ begrüßt, die mit dem Wind vom Heck des Flugzeugträgers zu ihnen herüberwehte. Gemeinsam gingen sie auf die Musik zu und erreichten einen A-12 Blackbird, ein Aufklärungsflugzeug aus dem Kalten Krieg, das eines von dreißig Flugzeugen war, die dort standen. Sie näherten sich von hinten einer kleinen Armee von Filmemachern sowie ihrer Artillerie aus Requisiten, Lichttechnik, kilometerlangen Kabeln und ihren drei HD-Kameras. Eine