Castle 2: Naked Heat - In der Hitze der Nacht (German Edition)
werden sie in Bezug auf diesen Fall äußerst interessant finden. Und Detective? Seien Sie vorsichtig. Sie hat sich vor zehn Tagen eine Handfeuerwaffe gekauft. Natürlich eine nicht zugelassene.“
Nachdem der Politiker ihnen sein Alibi gegeben hatte – er war die ganze Nacht über mit seiner Frau zu Hause gewesen –, verabschiedeten sich Heat und Rook. Als sie die Lobby durchquerten, sah eine winzige alte Frau, die auf einem riesigen Sessel saß und einen Daiquiri trank, zu ihnen auf. „Meinen Glückwunsch zu Ihrer wundervollen Darstellung in dieser Zeitschrift, junge Dame.“ Obwohl sie lächelte, wirkte Grace Ludlow in natura sehr viel furchteinflößender als auf dem Porträt.
Während Rook an der Garderobe seine geliehene Krawatte aufknotete, sagte er. „Ludlows Familie hat so viele Ressourcen und gute Verbindungen, dass der Mordauftrag kein Problem für ihn gewesen sein dürfte.“ Die Krawatte baumelte an seinem Hals, und Nikki griff ein, um ihm mit dem Knoten zu helfen.
„Aber eins verstehe ich nicht“, sagte sie. „Wenn er es war, warum lässt er dann ihre Leiche stehlen?“ Nikkis Handgelenke streiften seine Brust. Sie stand nah genug, um den dezenten Geruch seines Rasierwassers wahrzunehmen. Sie sah von dem Knoten auf und traf seinen Blick, den sie kurz hielt, bevor sie schließlich zurückwich. „Sieht so aus, als würdest du eine Schere brauchen.“
Vor den Eingangsstufen des Milmars rief Nikki auf dem Revier an, um herauszufinden, ob es Neuigkeiten im Bezug auf das verschwundene Opfer gab. Nichts. Da sie aber nun schon mal mit dem Revier telefonierte, ordnete sie eine Überprüfung von Holly Flanders an. Außerdem hatte sie eine Nachricht von Roach erhalten, die sie sich anhörte und gleich darauf zum Auto ging. „Fahren wir los. Die Jungs haben etwas für uns.“
Auf der Fahrt durch den Park fragte Rook sie: „Okay, das lässt mir einfach keine Ruhe. Woher weißt du von Ponyspielchen?“
„Macht dich das an, Rook?“
„Auf eine erfreut-verängstigte Weise, ja. Und nein. Mit Tendenz zu ja.“ Er runzelte die Stirn. „Weißt du, was ich meine?“
„Oh, glaub mir, ich weiß es. Ich weiß alles über erfreut und verängstigt.“ Sie schenkte ihm ein verruchtes kleines Lächeln, hielt ihren Blick aber auf das Taxi vor ihnen gerichtet. „Genauso wie ich den Unterschied zwischen einem Knebel und einem Halsband kenne.“ Sie musste nicht hinsehen, um zu wissen, dass er sie anstarrte, um herauszufinden, ob sie es ernst meinte.
Die Verkehrspolizei musste einige Absperrungen aus dem Weg räumen, damit sie auf die Achtundsiebzigste Straße West abbiegen konnten. Die Zahl der Nachrichtenwagen hatte sich verdoppelt, und jeder Sender kämpfte darum, einen guten Platz zu ergattern, um die Liveaufnahmen machen zu können, die in den Sechzehnuhrnachrichten gezeigt werden würden. Nikkis Magen zog sich bei dem Gedanken zusammen, dass die Schlagzeile nicht der Mord, sondern der Leichendiebstahl sein würde. Sie trafen Raley und Ochoa im Untergeschoss von Cassidy Townes Wohnhaus, wo sich der gleichzeitig als Büro und Werkstatt genutzte Raum des Hausmeisters befand.
Sie stellten ihn Nikki vor, und als Rook in der Tür erschien, lächelte der Hausmeister. „Hey, Mr. Rook.“
„JJ, hi. Diese ganze Sache tut mir leid.“
„Ja, das wird sehr viel Aufräumarbeit erfordern“, erwiderte der Hausmeister.
„Und außerdem, na ja, Sie wissen schon.“
„Ms. Towne, richtig. Schrecklich.“
Nikki wandte sich an ihre Detectives. „Sie haben etwas für mich?“
„Erstens“, begann Raley, „gibt es keine private Müllabholung.“
„Das ist wohl ein schlechter Witz“, mischte sich JJ ein. „Der Besitzer des Gebäudes würde dafür nie etwas springen lassen. Ich bekomme ja noch nicht mal Geld für einen Eimer Farbe. Oder einen neuen Rolleimer. Sehen Sie sich das Rad dieses Teils an. Eine Schande.“
„Also sind Sie immer noch an dem Müll dran“, stellte sie fest und versuchte damit, bei der Sache zu bleiben. „Sie sagten ‚erstens‘. Was ist das Zweite?“
Ochoa übernahm wieder. „JJ hat uns erzählt, dass er vor Kurzem die Schlösser an Cassidy Townes Wohnungstür austauschen musste.“
Das weckte ihr Interesse. Sie warf Rook einen Blick zu.
„Stimmt. Das war vor ein paar Tagen“, bestätigte Rook.
Der Hausmeister korrigierte ihn. „Nein, das war bereits das zweite Mal. Ich musste es zweimal machen.“
„Sie haben die Schlösser zweimal ausgetauscht?“, hakte Nikki nach.
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