Castle 2: Naked Heat - In der Hitze der Nacht (German Edition)
will nicht, dass es hier einen Menschenauflauf gibt, wenn es Ihnen nichts ausmacht.“
Er hielt die Tür auf und folgte ihnen dann ins Foyer. Der Baseballstar trug ein weißes Polohemd und eine Jeans und war barfuß. Nikki konnte nicht beurteilen, ob sein leichtes Humpeln daher rührte, dass er keine Schuhe trug, oder ob seine Muskelzerrung der Grund dafür war. „Das Durcheinander an der Tür tut mir leid. Ich habe gerade geschlafen, und sie wollten mich nicht wecken.“ Er wandte sich an Rook. „Und dann sah ich Sie und sagte mir: ‚Oh Mann, ich kann Jameson Rook doch nicht wütend weggehen lassen.‘ Sie arbeiten jetzt mit der Polizei zusammen?“
„Hi. Nikki Heat.“ Sie schüttelte seine Hand und versuchte, nicht wie der typische Fan zu wirken. „Freut mich wirklich sehr.“ So viel dazu, locker zu bleiben.
„Nun, ich danke Ihnen. Kommen Sie rein. Machen wir es uns gemütlich, und dann erzählen Sie mir, was ich jetzt schon wieder angestellt habe, dass die Polizei und die Presse an meine Tür hämmern.“
Zu ihrer Linken befand sich eine Wendeltreppe, doch er führte sie zu einem Fahrstuhl an der hinteren Wand des Eingangsbereichs. Daneben stand ein Schreibtisch. Der Mann, der daran saß und auf einen geteilten Bildschirm für vier Sicherheitskameras starrte, sah wie ein Geheimagent aus. Er trug ein langärmeliges weißes Hemd und eine kastanienbraune Krawatte ohne Muster. Toby drückte auf den Fahrstuhlknopf, und während sie warteten, sagte er: „Lee, wenn Jess kommt, teilen Sie ihm bitte mit, dass ich mit unseren Gästen nach oben gegangen bin, ja?“
„Geht klar“, versicherte Lee. Nikki erkannte seine Stimme als die aus der Gegensprechanlage, und als er ihre Reaktion bemerkte, sagte er: „Entschuldigen Sie die Verwirrung, Detective.“
„Kein Problem.“
Der Fahrstuhl zeigte vier weitere Etagen im Stadthaus an, und sie stiegen auf der zweiten aus. Als sie den runden Raum betraten, von dem in drei Richtungen Flure abgingen, schlug ihnen sofort der Geruch des neuen Teppichbodens entgegen. Soweit Heat es beurteilen konnte, führten zwei der Flure in Schlafzimmer, die sich im hinteren Bereich des rechteckigen Gebäudes befanden. Mills vollführte eine Geste mit seinem mehrere Millionen Dollar schweren Arm, um anzudeuten, dass sie ihm zum nächstgelegenen Durchgang folgen sollten. Dahinter lag ein heller Raum, von dem aus man einen Blick auf die Straße vor dem Haus hatte. „Ich schätze, das hier könnte man wohl als meine Männerhöhle bezeichnen.“
Das Zimmer war ein geschmackvoll eingerichteter Aufbewahrungsort für Sporttrophäen. Baseballschläger teilten sich den Platz an den Wänden mit klassischen Sportfotos: Ted Williams, der dabei zusah, wie ein Ball aus dem Fenway Park flog; Koufax in der 1963er-Serie der Sox; Lou Gehrig, der Babe Ruth in den Schwitzkasten nahm. Untypischerweise war es kein Schrein für Toby selbst. Die einzigen Bilder, auf denen er zu sehen war, zeigten ihn gemeinsam mit anderen Spielern, und keine der Trophäen gehörte ihm, obwohl er den Raum problemlos hätte ausfüllen können. Heat deutete es so, dass er dem Hype, der um ihn gemacht wurde, lieber entkommen wollte, statt darin zu baden.
Toby trat hinter eine Bar aus hellem Holz mit torfgrünem Furnier und fragte, ob er ihnen etwas anbieten könne. „Ich habe allerdings nur Colonel Fizz da, aber das liegt nicht bloß daran, dass sie mich sponsern. Ich mag das Zeug wirklich.“ Heat konnte an seiner Stimme erkennen, dass er aus Oklahoma stammte, und fragte sich, wie es wohl sein musste, wenn man die Highschool in Broken Arrow abschloss und keine zehn Jahre später ein Superstar der Baseballszene war. „Ich gehe davon aus, dass Sie arbeiten, ansonsten würde ich Ihnen etwas anbieten, das ein wenig mehr reinhaut.“
„Was denn zum Beispiel? Gibt es einen General Fizz?“, fragte Rook.
„Sehen Sie? Da ist es schon wieder. Journalist.“ Toby öffnete ein paar Dosen und goss die Getränke in mit Eis gefüllte Gläser. „Fangen wir erst mal mit der Cola an. Daran ist noch niemand gestorben. Zumindest bis jetzt nicht.“
„Ich bin überrascht, dass Sie mich kennen“, sagte Rook. „Lesen Sie so viele meiner Artikel?“
„Um ehrlich zu sein, habe ich den über ihre Afrikareise mit Bono gelesen und den Portofino-Artikel über Mick Jagger und sein Boot. Mann, so eins muss ich mir auch zulegen. Aber das politische Zeug, Sie wissen schon, Tschetschenien, Darfur, darauf kann ich verzichten. Ist nicht
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