Castle 2: Naked Heat - In der Hitze der Nacht (German Edition)

überglücklich. Wenigstens werden die Boulevardzeitungen morgen keine Fotos von Zauberern und verschwindenden Körpern auf ihre Titelseiten drucken.“
    „Schätze, das haben wir Fat Tommy zu verdanken, was?“ Er wartete auf eine Reaktion, doch sie konzentrierte sich nur auf den Verkehr und schien besonders an allem interessiert zu sein, das sich auf ihrer Seite abspielte. „Und ich versuche damit gar nicht, die Lorbeeren einzuheimsen, weil er meine Quelle war. Ich wollte nur darauf hinweisen.“
    Nikki nickte kaum merklich und widmete sich wieder ihrem Seitenspiegel, als ob sie mit den Gedanken ganz woanders wäre. An einem Ort, der sich nicht besonders angenehm anfühlte, wenn man Jameson Rook war.
    Er versuchte es mit einem anderen Ansatz. „Hey, mir gefiel dieser Spruch, den du ihnen im Vernehmungsraum vor den Latz geknallt hast. Du weißt schon, der mit dem Gratisnachtisch.“ Rook kicherte. „Ein echter Heat. Der kommt definitiv in den Artikel. Der und die Sache mit der Sprengmatrix.“
    Nikki reagierte, jedoch nicht so, wie er es erwartet hatte. „Nein“, sagte sie und wiederholte es gleich noch einmal mit mehr Nachdruck: „Nein.“ Dann warf sie einen Blick in den Seitenspiegel und riss das Steuer herum, um den Wagen schlingernd zum Stehen zu bringen, wodurch alles, was auf dem Rücksitz lag, auf den Boden rutschte. Es kümmerte sie nicht. „Was zum Teufel muss ich tun, um zu dir durchzudringen?“ Sie stieß mit dem Finger in die Luft und betonte dadurch jedes einzelne Wort. „Ich will nicht,
nicht
Bestandteil deines Artikels sein. Ich will in deinem nächsten oder irgendeinem anderen Artikel nicht namentlich genannt, zitiert, abgebildet oder auch nur am Rande erwähnt werden. Außerdem haben wir bezüglich deiner sogenannten journalistischen Quellen offenbar eine Sackgasse erreicht, daher denke ich, dass das hier deine letzte Fahrt mit mir sein wird. Ruf den Captain oder den Bürgermeister an, wenn du willst, mir reicht’s.
No más
. Verstehst du das jetzt endlich?“
    Er betrachtete sie einige Sekunden lang und wurde still.
    Bevor er etwas sagen konnte, fuhr Heat zurück auf die Straße und drückte auf ihrem Handy die Kurzwahltaste für Lauren Parry. „Hi, wir sind zwei Blocks entfernt. … Gut, bis dann.“
    Zwischen der Ampel und dem Parkhaus der Gerichtsmedizin kamen Nikki Zweifel. Nicht wegen ihrer Gefühle bezüglich des Artikels, der ihr Leben auf Tausend verschiedene Arten durcheinanderbrachte. Doch sie befürchtete, dass sie Rook zu sehr verletzt hatte. Sie konnte dieses Verhalten begründen, es der Tatsache zuschreiben, dass sie nach dem dämlichen Spruch dieses Schleimbeutels Wynn Zanderhoof einfach nur sauer war. Trotzdem hätte sie ein wenig geschickter mit Rook umgehen und ihm gleichzeitig ihre Meinung deutlich machen können. Sie warf einen verstohlenen Blick in seine Richtung, während er in verletztem Schweigen die Straße beobachtete. Vor ihrem inneren Auge erschienen Bilder, wie Rook bei so vielen Fahrten genau auf diesem Platz gesessen und sie auf seine einzigartige Weise zum Lachen gebracht hatte. Und dann folgte ein weiteres Bild von ihm auf diesem Platz in der Nacht des heftigen Regens, in der sie nicht genug voneinander bekommen konnten und deshalb die ganze Nacht miteinander beschäftigt gewesen waren. Heat kämpfte gegen ein überwältigendes Gefühl der Reue an, weil sie sich mit ihm hatte gehen lassen.
    Für Nikki war es kein Problem, hart zu sein. Sie konnte es jedoch nicht ertragen, gemein zu sein.
    Sie hatten den Fahrstuhl für sich allein, als sie aus der Tiefgarage nach oben fuhren, und in diesem Moment versuchte sie, ihre Botschaft an ihn ein wenig abzumildern. „Das hat absolut nichts mit dir zu tun, Rook, nur damit du es weißt. Es geht mir um diese ganze Publicitysache, darum, dass mein Name und mein Gesicht in der Öffentlichkeit stehen. Davon habe ich wirklich die Nase voll.“
    „Ich denke, ich habe deine Botschaft laut und deutlich genug im Auto verstanden.“
    Bevor sie etwas erwidern konnte, öffneten sich die Fahrstuhltüren. Ein paar Laborarbeiter stiegen zu ihnen in die Kabine, und der Moment war verflogen.
    „Hallo, ihr beiden, ich habe alles vorbereitet“, sagte Lauren Parry, als sie den Autopsieraum betraten. Wie immer konnte man selbst hinter ihrem Mundschutz ihr Lächeln erkennen. „Wir haben uns beeilt, um euch die Ergebnisse so schnell wie möglich liefern zu können, da dieser Fall ja höchste Priorität hat.“
    Heat und Rook zogen