Castle 2: Naked Heat - In der Hitze der Nacht (German Edition)
sie wusste, dass er umgehend erfolgen würde. Und so war es auch. Diesmal kam er von unten und zielte auf ihren Bauch. Nikki versuchte nicht noch einmal, den Arm zur Seite zu schlagen. Es wurde Zeit, diesem Arschloch das Messer abzunehmen, und zwar sofort. Als er zustoßen wollte, ergriff sie sein Handgelenk, zog seinen Arm nach außen und ließ nicht los. Gleichzeitig ließ sie ihre Faust auf die Schwachstelle hinabsausen, die sie durch das Wegziehen seines Arms freigelegt hatte: sein Schlüsselbein. Heat spürte und hörte es unter der Wucht ihres Schlags brechen, und er schrie auf.
Doch sein Messer hatte diesen Fingergriff, daher fiel es ihm nicht aus der Hand, obwohl sein Griff geschwächt war. Während er vom Schmerz überwältigt war, versuchte sie, es ihm mit beiden Händen zu entreißen, doch er schlug mit seiner Faust auf ihren Nacken, sodass sie benommen zu Boden ging. Sie kniete auf allen vieren, und ihre Sicht wurde schwarz, während sie hörte, wie er über den Küchenboden kroch. Nikki schüttelte ihren Kopf und atmete tief ein. Die Sterne verschwanden langsam, und sie rappelte sich auf. Sie verspürte leichte Übelkeit und taumelte zur Wand, wo sie unter ihrem Blazer herumtastete, bis sie ihre Waffe fand.
Wenn sie die Küche erreichte, würde er schon längst zur Vordertür hinaus sein. Gegen ihre Intuition eilte Nikki zur anderen Seite des Wohnzimmers, wo man durch den Kücheneingang einen Teil des Flurs sehen konnte. Das wusste sie von ihrem Pokerabend im letzten Sommer, als sie ständig die Tür beobachtet und auf eine Gelegenheit zum Aufbruch gehofft hatte.
Als sie ihn entdeckte, öffnete der Texaner gerade die Tür, hielt jedoch noch einmal inne, um etwas an sich zu nehmen: einen großen hellbraunen Umschlag. Derselbe, den sie in ihrem Kofferraum eingeschlossen hatte. Heat stützte sich an der Küchentheke ab und rief: „Polizei, keine Bewegung!“ Er blieb nicht stehen, sondern schlüpfte schnell durch die Tür. Nikki gab einen Schuss durch die schmale Öffnung ab, während die Tür hinter ihm zufiel.
Detective Heat trat die Tür zum Treppenhaus auf, das von Rooks Penthouseetage nach unten führte und betrat es mit gezogener Waffe. Sobald sie sichergestellt hatte, dass sich der Texaner nicht auf dem Absatz versteckte, dachte sie über seine Optionen nach: ein Stockwerk bis zum Dach oder sieben bis runter zur Straße. Dann hörte Nikki unter sich das Gebell eines großen Hundes und Stiefel, die die gestrichenen Betonstufen hinuntereilten.
Als sie die Treppe förmlich hinunterflog, wobei sie immer zwei Stufen auf einmal nahm, und den dritten Stock passierte, bellte der Hund erneut in seiner Wohnung.
Gut gemacht, Buster
, dachte sie, während sie vorbeilief. In dieser Sekunde hörte Nikki das Echo der zuschlagenden Tür, das aus dem Erdgeschoss zu ihr heraufhallte. Heat blieb kurz stehen und stützte sich mit der Hand an der Tür ab, bevor sie diese aufriss und mit gezogener Waffe auf den Bürgersteig hinaustrat. Der Texaner war nirgends zu sehen, aber er hatte etwas hinterlassen. Einen Blutfleck auf dem Bürgersteig, der im Licht der Natriumlampe über dem Liefereingang gut zu erkennen war.
Die Bürgersteige in Tribeca waren voller Leute, die vor dem Abendessen noch einen Cocktail trinken wollten. Heat ließ ihren Blick schnell über die Menge schweifen, konnte ihren Cowboy jedoch nicht entdecken. Es gab auch keine weiteren Blutspuren, die sie verfolgen konnte. Und dann hörte Detective Heat eine Frau, die mit einem Mann an ihrer Seite sprach. Sie sagte: „Ich schwöre dir, Schatz, das an seiner Schulter sah aus wie Blut.“
Nikki ging sofort auf sie zu. „Polizei. In welche Richtung ist er gegangen?“
Das Paar sah Nikki an. „Haben Sie etwas, um sich auszuweisen, oder eine Marke?“, fragte die Frau skeptisch.
Die Zeit lief ihr davon. Nikki schaute nach unten, aber ihre Marke hing nicht an ihrer Hüfte. „Er ist ein Mörder“, erklärte sie und dann zeigte sie ihnen ihre Waffe. Sie hielt sie mit dem Lauf nach oben, um nicht bedrohlich zu wirken. Sofort deuteten beide in Richtung der anderen Straßenseite. Nikki bat sie, den Notruf anzurufen und rannte los.
„Die Varick Street hoch in Richtung U-Bahn“, rief ihr die Frau hinterher.
Heat lief so schnell sie konnte die Varick Street entlang, wich Fußgängern aus und schaute in alle Eingangsbereiche und offenen Läden zu beiden Seiten der Straße. An der Dreieckskreuzung, wo die Franklin Street und die Varick Street auf den Finn
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