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Castle 2: Naked Heat - In der Hitze der Nacht (German Edition)

Castle 2: Naked Heat - In der Hitze der Nacht (German Edition)

Titel: Castle 2: Naked Heat - In der Hitze der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Castle
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alles wissen müssen?“
    „Dann lies es nicht. Aber dadurch verschwinden die Geheimnisse nicht. Weißt du, meine Mutter hat eine Lesung von Auszügen aus Tschechows Werken im Westport Playhouse auf die Beine gestellt. Letztes Wochenende hat sie dafür einen Teil aus ‚Die Dame mit dem Hündchen‘ geprobt. Darin kommt eine Passage über diesen Kerl namens Gurow vor, die ich in meinem Artikel über Cassidy zitieren werde. Die Stelle lautet etwa folgendermaßen: ‚Er lebte ein Doppelleben: das eine Leben war offenbar, allen sichtbar und bekannt … voller konventioneller Wahrheiten … und das andere Leben verlief im Geheimen.‘ “
    „Und was willst du damit sagen?“
    „Ich will damit sagen, Detective, dass jeder Geheimnisse hat, und wenn man in der Öffentlichkeit steht, darf Jagd auf einen gemacht werden.“
    Sie blieben an der Ampel stehen, und Nikki drehte sich zu ihm herum. Er konnte erkennen, dass das für sie mehr als nur ein abstraktes Thema war. „Aber was ist, wenn man nicht daran gewöhnt ist, in der Öffentlichkeit zu stehen, oder es sich nicht ausgesucht hat? Ich musste plötzlich erfahren, dass die ganze Welt nun über den Mord an meiner Mutter Bescheid weiß. Das ist kein Skandal, aber es war etwas Privates. Du schreibst Artikel über Bono und Sarkozy und Sir Richard Branson. Sie sind an diese Eingriffe in ihre Privatsphäre gewöhnt und können damit umgehen, aber muss das so sein? Sollten manche Dinge nicht lieber privat bleiben?“
    Er nickte. „Da stimme ich dir zu.“ Und dann konnte er nicht widerstehen. „Weshalb ich auch nie wieder und unter keinen Umständen das Wort ‚Ananas‘ schreiben werde.“
    „Sie werden gleich viel haben, worüber Sie nachdenken können, Detective Heat.“ Wenn Lauren Parry so formell mit Nikki umsprang, wollte sie sie entweder ein wenig ärgern oder sie auf Neuigkeiten vorbereiten, die über die normalen Berichte der Gerichtsmedizin hinausgingen. Heat konnte im Gesicht ihrer Freundin ablesen, dass dieser Begrüßung kein Scherz folgen würde.
    „Womit haben wir es hier zu tun, Gerichtsmedizinerin Parry?“, fragte sie mit ebensolcher Ernsthaftigkeit.
    Die Gerichtsmedizinerin führte Heat und Rook zu Derek Snows Leiche auf dem Tisch und nahm dessen Autopsiediagramm zur Hand. „Wie immer stehen die Ergebnisse der toxikologischen Untersuchung noch aus, doch die Todesursache war eindeutig ein einzelner Messerstich in die Brust, genau in das Gewebe zwischen den Rippen, wodurch die linke Herzkammer durchbohrt wurde.“
    „Ein Stich ins Herz“, stellte Rook fest. Als Lauren die Augen verdrehte, zuckte er nur mit den Schultern. „Wenn Sie knappe Erklärungen für Laien haben wollen, wer ist dann Ihr Mann?“
    „Gab es bei ihm ebenfalls Anzeichen dafür, dass er gefoltert wurde?“, wollte Nikki wissen.
    Lauren nickte und winkte sie näher heran, um ihr das linke Ohr des Opfers zu zeigen. „Siehst du die kleinen Blutsprenkel? Die Gleichen wie bei Cassidy Towne. Ich habe wieder Aufnahmen des Gehörgangs für dich gemacht.“
    „Zahnarztwerkzeuge?“, fragte Nikki.
    „Ich muss es dir nicht erklären, oder?“ Die Erinnerung daran, von dem Texaner bedroht zu werden, ließ Nikki unwillkürlich zusammenzucken. Lauren sagte nichts, sondern legte ihrer Freundin stattdessen eine beruhigende Hand auf die Schulter. Dann fuhr sie mit ihrem Bericht fort. „Es gibt noch mehr.“ Sie blätterte eine Seite weiter und zeigte ihnen die identischen Klebstoffreste, die sowohl auf Cassidy Townes als auch auf Derek Snows Leiche gefunden worden waren.
    „Es besteht wohl kaum Zweifel, dass wir es mit demselben Mörder zu tun haben, oder?“, fragte Rook.
    „Es wird noch interessanter.“
    „Wow.“ Rook rieb seine Handflächen aneinander. „Das ist wie in den Dauerwerbesendungen im Nachtprogramm. ‚Aber warten Sie ab, es gibt noch mehr.‘ “
    „Sie haben ja keine Ahnung“, meinte Lauren.
    Nikki hob das Tuch an, um die Narbe auf Dereks Oberschenkel zu überprüfen. Nachdem sie sie gefunden hatte, schloss sie sich Rook und Lauren am Labortisch der Gerichtsmedizin an. Er bestand aus einer Edelstahloberfläche, auf der eine Ansammlung makabrer Werkzeuge lag, mit denen die Toten seziert und untersucht wurden. In der Mitte der langen Theke bedeckte ein kleines weißes Handtuch ein Tablett. Die Gerichtsmedizinerin legte ihre Diagramme ab und faltete das Handtuch bis zur Hälfte zurück, sodass die Klinge eines Plastikmessers zum Vorschein kam, die die Farbe von getrocknetem

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