Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cataneo - Der Weg Splendors (German Edition)

Cataneo - Der Weg Splendors (German Edition)

Titel: Cataneo - Der Weg Splendors (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christin Thomas
Vom Netzwerk:
wenigstens kein Wort mehr an Euch zu verschwenden.«
    Tachal trat ein Stück zurück und befahl einem der ihn begleitenden Orks, die Zellentür zu öffnen. Der suchte rasch nach dem passenden Schlüssel an seinem vollen Schlüsselbund. Erst als das Schloss aufsprang, blickte Failon zum Orkführer auf.
    Tachal trat zu ihm. »Noch ein paar letzte Worte?«
    Failon brachte nur ein leises Nein hervor, bevor der Orkführer hinter ihn trat und ihn packte. Er zog den Obscura an dessen Kutte hoch auf die Knie. Aus dem Augenwinkel heraus sah Failon die Klinge des Messers aufblitzen.
    »Ihr werdet gleich schreien und einen Schmerz erfahren, den Ihr niemals vergessen werdet«, flüsterte Tachal dem Obscura zu.
    »Ihr dann allerdings ebenfalls, Tachal«, hallte plötzlich eine Stimme den Gang hinunter.
    Tachal ließ von dem Obscura ab und trat vorsichtig ein Schritt zurück. Failon konnte an den beiden Orks vorbeischauen und erkannte die verschwommen Umrisse eines Dämons. Seine Stimme war rau und tief. Die Kreatur selbst sah passend zum Klang ihrer Stimme groß und kräftig aus.
    »Wieso stört Ihr mich, Azur?«, entgegnete ihm der Orkführer. »Weil Euer Vorhaben sinnlos ist! Ihr werdet nicht glauben, zu welcher Stille er in der Lage ist.«
    Tachal trat aus der Zelle und warf die Tür zu. Sofort verschloss sein Untertan diese wieder.
    »Wie meint Ihr das?« Tachal warf einen fragenden Blick auf Failon.
    Die Brut des Vortex’, denn um nichts anderes handelte es sich bei dem Dämon, kam etwas näher, blieb jedoch im Schutz der Schatten. Er konnte nicht anders, denn er war eine Kreatur der Finsternis und hatte im Dunkeln zu bleiben. Es war das erste Mal, dass Failon einen dieser Gestalten sprechen hörte, und er konnte kaum glauben, dass die Orks anscheinend schon mehr Kontakt zu diesen Monstern pflegten.
    »Einer der unseren hat unlängst einen Mann der Stadtwache Zitelias gepackt«, begann der Dämon mit seiner Erklärung. »Er wollte ihm nur etwas Angst einjagen. Doch während des Gesprächs verriet er, dass die Wachen ein Kind des Lichtes aufgegriffen hatten.«
    »Und wenn schon, Azur, die Krieger des Lichts sind schon zu Unmengen im Osten aufgetaucht, da kommt es auf den einen Engel wirklich nicht an. Was wollt Ihr mit Eurem Gefasel? Lasst mich ihm jetzt die Zunge rausschneiden!« Wütend wandte er sich wieder dem Priester zu, als der Dämon ihn erneut aufhielt. »Nein, Tachal, hört weiter zu! Das Schicksal nahm eine interessante Wendung. Sie sperrten das Kind ihrer Hoffnungen ein. Der Hauptmann hatte nur wenigen Personen von ihr erzählt – außer seinen Wachmännern war es nur noch eine einzige.«
    Fragend drehte sich Tachal wieder zu dem Dämon um. »Worauf wollt Ihr hinaus?«
    »Ihm hat er es erzählt, diesem Obscura hier! Sie hielten das Kind Splendors nachts gefangen und hielten sie mit Kerzen auf der Welt. Doch die Wachen entzündeten keine neuen und das Wesen des Lichtes zerfiel zu Asche und Staub. Der Priester wusste davon, doch um den Hauptmann zu schützen erwähnte er es niemanden gegenüber.«
    »Er hat gegen einen Kodex verstoßen?«
    »Gegen einen? Er hat die restlichen Obscuras verlassen und in der Stadt zurückgelassen. In ihm lodert das Feuer Vortex’ und er wird eines Tages in Vortex’ Flammenhölle aufsteigen. Lasst ihn gehen, Tachal, er nützt Euch nichts. Die anderen Obscuras legen sicherlich kaum noch Wert auf ihn. Verloren haben sie ihn schon, als er von allein weggegangen ist.«
    Tachal entdeckte plötzlich den tieferen Sinn der Worte Azurs. Failon hatte anders gehandelt als es für einen Obscura üblich war. Er hatte seine Bruderschaft verlassen. Failon war vielleicht doch nicht so gütig wie die anderen Obscuras. Die dunkle Seite, so wollte es der Dämon wohl ausdrücken, würde noch vollends geweckt werden – von allein, ohne sein Zutun. Mit einem Obscura auf ihrer Seite hätten die dunklen Krieger eine mächtige Waffe. Vielleicht würden auch weitere Priester vollends von der Finsternis zurückerobert werden können. Nun, da die Kräfte Vortex’ zurückkehrten, hatte dies natürlich großen Einfluss auf seine Kreaturen. Der Führer der Orks nickte verstehend. »Also gut, Azur. Vortex wird seinem Weg schon folgen, so oder so. Solltet Ihr Euch jedoch irren und mir der Priester eines Tages doch gefährlich werden, werde ich Euch finden und fürchterliche Rache nehmen, Dämon!«
    Die Brut des Vortex’ fauchte ihn laut an. »Wählt Eure Worte weiser, Ork! Ihr wisst genau, wer hier die Zügel in

Weitere Kostenlose Bücher