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Cataneo - Der Weg Splendors (German Edition)

Cataneo - Der Weg Splendors (German Edition)

Titel: Cataneo - Der Weg Splendors (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christin Thomas
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der Hand hält!«
    Tachal lächelte den Dämon höhnisch an. »Gewiss, Azur.«
    Die Kreatur der Finsternis verschwand den dunklen Gang hinab. Zurück blieben nur Tachal und seine Untergebenen. Er befahl, den Obscura frei zu lassen. Bevor sie jedoch die Zelle öffneten, wandte sich Tachal noch einmal an den Priester. »Ihr seid gleich frei. Doch ich verspreche Euch, dass Ihr mich niemals vergessen werdet. Meine Worte werden Euch eines Tages in Erinnerung kommen. Wenn Ihr diesen Ort hinter Euch gelassen habt, kehrt niemals hierher zurück, sonst werdet Ihr diese Gemäuer nie mehr verlassen. Ich würde Euch nämlich Schrecklicheres antun als den Tod. Und nun gute Nacht, Priester!«
    Failon hielt sich schützend die Hände über den Kopf, als die beiden Orks in die Zelle stürmten.

GEWISSENSBISSE
    Die Monde spiegelten sich in dem dunklen Wasser des Grauen Sees wieder. Langsam kehrte Ruhe über die Reisenden ein. Viele waren erschöpft von dem schweren Gepäck, das sie mit sich trugen und froh, nun endlich rasten zu können. Der Hauptmann stand nachdenklich am Wasser. Er hatte Xeroi schweren Herzens gehen lassen und dieser war sicherlich schon ein ganzes Stück weitergekommen. Morris hatte Angst. Angst davor, dass er Xeroi ins offene Messer laufen ließ. Das, was der Sandari vorhatte, war möglicherweise völlig sinnlos. Weder er, noch Xeroi wussten, wie es um den Obscura stand. Niemand vermochte zu sagen, was die Orks mit ihm vorhatten. Nur eins war sicher. Hexer Gerus hatte Recht behalten. Die Kreatur schien den Priester gefunden zu haben. Morris bereute so vieles, was in den letzten Wochen passiert war. Viel früher hätte er die Stadt retten sollen. Dann wäre auch der Sandari in Sicherheit gewesen und Failon hätte Zitelia mit den anderen Priestern verlassen. Doch dafür war es jetzt zu spät. Er begriff plötzlich, welch großen Fehler er begangen hatte, den Sandari einfach ziehen zu lassen. Morris ballte seine Hände zu Fäusten und gab einem seiner Männer den Befehl, sein Pferd satteln zu lassen und es mit seinem Gepäck zu ihm zu bringen.
    Kaum dass es vor ihm stand, kam auch schon Annoth angerannt. »Die Frauen und Kinder brauchen noch etwas Pause, bevor wir aufbrechen können, Hauptmann.«
    Morris’ Hand glitt über den Hals seines Pferdes, während er Annoth selbstsicher in die Augen sah. »Es geht hier nicht um die Stadt Zitelia. Das tat es von Anfang an nicht, Draconer. Es geht um weit mehr als das. Denn es ist nicht wichtig, ob wir fliehen, weil es nichts ändern wird. Genau deshalb muss und werde ich nochmal zurückreiten!«
    Annoths Blick wurde düster. »Wovon redet Ihr, Morris? Reißt Euch endlich mal zusammen! Es geht verdammt nochmal um Hunderte von Menschen, Sandari und anderen Völkern. Darunter Frauen und Kinder, die wir sicher in ihre neue Heimat zu bringen haben. Was habt Ihr also nun wieder vor?«
    »Das alles bringt rein gar nichts, wenn auch die neue Heimat bald in Schutt und Asche liegen wird. Darum geht’s!«, erwiderte Morris zornig. »Ich will auch, dass alle, die uns gefolgt sind, sicher ankommen, aber wir haben nicht alle gerettet. Vor ein paar Stunden habe ich einen Sandari weiterziehen lassen, der vollkommen allein in den sicheren Tod rennen wird, nur weil ich die Masse über den Einzelnen gestellt habe.«
    Annoth schüttelte ungläubig den Kopf. »Ihr vergesst Euren Befehl, legt Euch besser schlafen, Hauptmann.«
    Doch Morris wusste, dass er das nicht konnte. Ganz gleich, was sein Befehl war, der Hauptmann brachte es nicht übers Herz, den Sandari mit seinem Vorhaben allein zu lassen. Er war sich sicher, dass seine Männer und Annoth das Volk Zitelias ebenso gut allein beschützen konnten. Aus einem Impuls heraus zog er das schwarze Buch aus der Satteltasche seines Pferdes. »Seht her! Der Obscura, den ihr für so wertlos haltet, dass er es nicht verdient, gerettet zu werden, hat dies in meinem Arbeitszimmer hinterlassen. Schaut es Euch ruhig an, vielleicht begreift Ihr dann, warum ich ihn nicht dem Gesindel Vortex’ überlassen will.«
    Der Draconer blickte fragend auf das schwarze Buch. Es war ihm förmlich anzusehen, dass er mit so etwas nicht gerechnet hatte. Neugierig nahm er es Morris aus den Händen und blätterte einige Seiten durch. Als er auf die Brut des Vortex’ stieß, blickte er verwundert zum Hauptmann auf. »Ihr denkt, er weiß, was es mit diesen Kreaturen auf sich hat?«
    Morris nickte. »Er hat nie etwas gesagt, aber er hat einige Unterlagen, die er wie ein

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