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Cataneo - Der Weg Splendors (German Edition)

Cataneo - Der Weg Splendors (German Edition)

Titel: Cataneo - Der Weg Splendors (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christin Thomas
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Energie hattet Ihr gesprochen?«, fragte Indyrah neugierig nach.
    Er winkte ab. »Die Brut des Vortex im Allgemeinen ist ein starkes Volk. Voller Energie«, redete er sich heraus.
    Indyrah nickte. »Diese Kraft kommt nicht von irgendwoher«, sagte sie stolz. »Die Dunkelheit ist entweder der Freund oder der Feind von jemandem. Wir leben in ihr. Wir nutzen sie. Das gibt uns Kraft. Weit mehr, als Ihr Euch vorstellen könnt.« Gerus nickte. Er hätte ihr gern gesagt, wieviel Kraft in ihr steckte, doch er konnte ihr nicht erklären, woher sie kam. Es war manchmal besser zu schweigen, so wusste er. Die letzten Stiche über blieb es ruhig zwischen den beiden. Indyrah starrte in eine Ecke der Küche. Ihre Gedanken drehten sich erneut um Azur. Sie fürchtete, ihm nicht länger aus dem Weg gehen zu können. Das Leben würde weitergehen und der Beginn der Schlacht rückte näher. Früher oder später würden sie einander wieder ansehen müssen.
    »Das war’s«, riss sie Gerus aus den Gedanken.
    Indyrah fuhr auf. »Vielen Dank«, sagte sie eilig.
    Er wünschte sich ebenso wie sie, dass sie rasch gehen würde. »Ihr findet mich stets hier, solltet Ihr erneut Hilfe brauchen«, entgegnete er. Sie nickte dankbar und verschwand wortlos den Flur entlang.

WISSEN STATT WAFFEN
    Bricas Terpo – Stadt der Gelehrten und Geburtsort der Königin Lordas. Die Stadt lag im Osten Cataneos, bei den Wäldern Splendors und hinter den Gatragu-Bergen. Das Meer war nicht fern und so lag stets ein salziger Duft in der Luft. Dieser Ort war mit alten Gebäuden geschmückt und bot einen historischen Blick auf die Vergangenheit Cataneos. Bricas Terpo hatte die Schlachten gut überstanden. Nur wenige Gebäude wurden damals zerstört.
    Die zwölf Priester zogen durch die Straßen dieses wunderbaren Ortes. Die Stadt lag in Dunkelheit, doch sie strahlte dennoch. Die Zwölf waren sprachlos. Jeder von ihnen ließ den Anblick auf sich wirken. Niemand warf ihnen einen abweisenden Blick zu, denn viele der Obscuras lebten hier und sie kamen von allen Teilen der Welt, um ihr Wissen in Bricas Terpo zu erweitern.
    Ihr Weg führte sie direkt zum Tempel der Stadt. Er war ebenso alt wie die meisten Gebäude. Jahrhunderte hatte er überstanden und trotz des stolzen Alters, oder gerade deswegen, hatte dieses Bauwerk eine enorme Aura. Es wirkte ehrenvoll. Säulen schmückten die Stufen zum Eingang des Tempels. Es war eine massive Holztür, die durch die erlesenen Schnitzereien erstaunlich edel wirkte. Dort waren die Gottheiten abgebildet. Man sah sie ihre Monde in den Händen halten und einen Blick zur Mitte des Bildes werfen: Cataneo. Cataneo stand im Mittelpunkt dieses Kunstwerkes und war mit Bäumen und Tieren dargestellt. Dies erweckte im Ältesten den Wunsch nach Frieden. Er wollte diese Zeit nicht zurücklassen und in eine Zeit voller Verzweiflung aufbrechen. Er hatte bereits so viele sterben sehen. Der Verlust, den er erblickt hatte, hatte ihm stets auch einen Teil seiner selbst genommen. Er fürchtete sich, sich gänzlich zu verlieren, würde er solch Drama erneut mitansehen müssen. Diese Welt war zu schön im Lichte Splendors, um dazu verdammt zu werden, für alle Zeit in Dunkelheit zu liegen. Ihm stiegen Tränen in die Augen. Er mochte kaum anklopfen. Seine Glaubensbrüder standen dicht hinter ihm und staunten ebenfalls über die prachtvolle Tür. Sie spürten, wie gerührt ihr Oberster war und hielten inne, bis er sich endlich durchringen konnte, an die Tür zu klopfen.

    »Die Welt ist dem Untergang geweiht, mein Freund.« Diese Worte hallten durch das alte Gemäuer des Tempels. Der oberste Obscura des Ordens von Bricas Terpo wandte den Kopf zum Himmel. »Vell ist stark. Aber er und Brica haben keine Sklaven, die auf ihren Befehl hin in den Tod rennen. Sie haben nur uns. Die, die glauben, die hoffen und die sich immer aufgeopfert haben. Aber uns fehlt es an Kraft und an Männern. Wir können ihnen nicht helfen.« Er schluckte.
    Der Älteste spürte, dass auch diesen Obscura die Vorstellung, nichts tun zu können, bedrückte. »Es gibt immer einen Ausweg, mein Bruder«, antwortete er. Sein Blick wanderte über die Bankreihen des Tempels und landete bei seinen elf Anhängern. Sie bewunderten ihn. Seine Kraft, trotz seiner Krankheit. Seine Hoffnung, trotz seiner Angst. Seine Stärke, trotz seines Alters und vorallem stand vor ihnen ein Obscura voller Wissen. Er hat in seinem Leben schon so viel erlebt. Er war bei so vielen Ereignissen dabei. In ihm steckte mehr

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