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Cataneo - Der Weg Splendors (German Edition)

Cataneo - Der Weg Splendors (German Edition)

Titel: Cataneo - Der Weg Splendors (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christin Thomas
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finden«, schlug Morris vor.
    Failon lachte. »Jemand anderen? Wen? Wenn Ihr jemanden aus dem Volk der Schatten kennt, nennt mir einen.«
    Der Hauptmann war einen Augenblick lang still, dann sagte er leise: »Vielleicht gibt es da jemanden … «
    »Wer?«, hakte Failon nach.
    »Eine Brut Vortex’«, entgegnete er unsicher.
    Der Obscura erwiderte unwirsch: »Ihr redet Unsinn! Keine Brut des Vortex würde das Schicksal dieser Welt ändern und den Plan seines Meisters gefährden.«
    Morris zuckte mit den Schultern. »Diese Dämonin, die ich meine, war anders. Ich kann es Euch nicht erklären, aber sie war einer der Gründe, warum ich nach Zitelia zurückkehren wollte.«
    Xeroi lächelte. »Sie scheinen eine wundersame Wirkung zu haben. Die Dämonin, die mir den Tod ersparte, schien mir ebenfalls ganz anders. Sie wirkte nicht so voller Hass wie die anderen.«
    Failon wurde immer fassungsloser. »Ist das euer Ernst? Selbst wenn diese Dämoninnen für euch anders zu sein schienen, sind sie vom selben Schlag. Die Brut Vortex’ ist nicht auf dieser Welt, um den Krieg zu verhindern. Ebenso wenig wie die Engel Splendor. Sie sind hier, um ihn zu führen. Es ist kaum vorstellbar, dass ihr auch nur daran denkt, in einen dieser finsteren Kreaturen eure Hoffnungen zu legen.«
    Der Hauptmann nickte. »Ihr habt Recht. Ihr hättet aber ihre Augen sehen sollen. Ich verlange nicht, dass Ihr mich versteht, aber glaubt mir, wenn ich Euch sage, dass etwas in ihr anders war.«
    »Glaubt mir, wenn ich Euch sage, dass Ihr Euch irrt«, erwiderte Failon.
    »Ihr seid doch auch anders«, hörte sich Morris plötzlich sagen.
    Damit hatte er ihn tief getroffen. Der Obscura wusste, wie er es meinte, dennoch schmerzte es ihn, dies zu hören. »Wir haben uns aber seit Jahrhunderten unter Kontrolle. Das werdet Ihr sicherlich nicht von einem Dämonen sagen können«, wehrte sich der Obscura verletzt.
    »Das gilt es herauszufinden, denn ich kann Euch nicht sagen, was sie von ihrer Art unterscheidet.«
    Xeroi spürte, dass er eingreifen musste. »Ihr solltet euch jetzt erst mal beruhigen. Eine Nacht Schlaf wird uns allen guttun und dann werden wir weitersehen.«

ÜBERWÄLTIGENDE VISIONEN
    Die Tür öffnete sich langsam. Sie knarrte und quietschte. Indyrah sah in die Augen des Hexers. Er schien nervös zu sein und zitterte.
    »Kommt rein«, sprach er leise.
    Vorsichtig folgte sie ihm. Der Gestank im Haus war unerträglich. Die Brut rümpfte angeekelt die Nase. Gerus hingegen bemerkte dies nicht mehr. Für ihn gehörte der Geruch nach Verdorbenem zu ihm. Seine Arbeit als Heiler machte aus ihm auch ein Henker, denn er benötigte einige besondere Zutaten, um heilen zu können. Er sorgte sich vielmehr um die Brut des Vortex, die er im Nacken hatte. Die Bilder, die er gesehen hatte, beunruhigten ihn und er spürte, dass sie ebenfalls nervös war. Ihm graute es davor, sie behandeln zu müssen.
    Gerus führte die Dämonin in die Küche, in der er auch Failon empfangen hatte. Die Worte an den Wänden und der blutverschmierte Tisch entsetzten Indyrah. Sie sah die Gefäße, in denen etwas Undefinierbares schwamm und schluckte angewidert.
    »Setzt Euch«, bat Gerus sie und deute auf einen alten Holzstuhl, an dem ebenfalls getrocknetes Blut klebte.
    »Niemals«, antwortete sie und drehte sich um, damit er ihren Rücken sah. »Ihr behandelt meine Wunden, während ich stehe.«
    Gerus nickte. »Wie Ihr wünscht.« Umgehend eilte er durch seine Küche. Er kramte einige Salben aus den modernden Schränken und griff nach Nadel und Faden.
    »Ihr wisst, wieso ich hier bin«, stellte Indyrah fest. »Wisst ihr auch, wer mir das antat?«
    »Ich habe es gesehen und Euren Schmerz nachempfunden«, erwiderte er zögerlich.
    Sie blickte beschämt zu Boden. Indyrah hatte gehofft, dass niemand die Wahrheit erfahren würde.
    »Das wird jetzt ein bisschen wehtun«, warnte er sie. »Die Wunden sind an einigen Stellen ziemlich tief.«
    Nicht nur die, die man sehen konnte, so dachte sie. Sie nickte entschlossen. »Nur zu.« Indyrah wusste, dass es keinen schlimmeren Schmerz mehr geben könnte, als den, den sie erfahren hatte.
    Als er ihr die Salbe in die Wunden schmierte, brannten diese furchtbar. Sie kniff die Augen zusammen. Sie erinnerte sich an den Augenblick, als Azur sie geschlagen hatte. Diesmal spürte sie den Schmerz der Peitschenhiebe nicht. Nur die Schmerzen ihrer Seele, die dem Brennen auf ihrer Haut gleich kamen.
    »Das Brennen geht nach einiger Zeit vorüber. Die Salbe

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