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Catch 22

Catch 22

Titel: Catch 22 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Heller
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sagt, Sie hätten gesagt, ich soll unter seiner Aufsicht an dem Plan für die Fronttheater arbeiten«, beklagte sich Colonel Schittkopp.
    »Ich habe ihm nichts dergleichen gesagt«, erwiderte General Peckem. »Im Vertrauen, Schittkopp, ich bin nicht sehr glücklich mit Colonel Cargill. Er ist rechthaberisch und langsam. Ich sähe es gerne, wenn Sie ein Auge auf ihn hätten. Vielleicht können Sie ihn ja auch veranlassen, ein bißchen fleißiger zu sein.«
    »Immerzu mischt er sich ein«, protestierte Colonel Cargill. »Er läßt mich einfach nicht meine Arbeit tun.«
    »Irgendwas ist mit Schittkopp nicht in Ordnung«, stimmte General Peckem nachdenklich zu. »Halten Sie ein Auge auf ihn und versuchen Sie herauszubekommen, was er vorhat.«
    »Jetzt steckt er seine Nase schon in meine Angelegenheiten!«
    weinte Colonel Schittkopp.
    »Beunruhigen Sie sich nicht deshalb, Schittkopp«, sagte General Peckem und gratulierte sich dazu, daß er Colonel Schittkopp so geschickt in sein Schema eingefügt hatte. Seine beiden Colonels waren bereits soweit, daß sie kaum noch miteinander sprachen.
    »Colonel Cargill ist eifersüchtig, weil Sie sich in der Frage des Exerzierdienstes so glänzend bewähren. Er fürchtet, daß ich Ihnen die Leitung der Abteilung Bombenteppichmuster übertrage.«
    Colonel Schittkopp war ganz Ohr. »Was sind Bombenteppichmuster?« - »Bombenteppichmuster?« wiederholte General Peckem belustigt und selbstzufrieden zwinkernd. »Bombenteppichmuster ist ein Terminus, den ich mir vor etlichen Wochen ausgedacht habe. Er bedeutet gar nichts. Sie würden sich aber wundern, wenn Sie wüßten, wie schnell er überall in Gebrauch genommen worden ist. Es gibt schon eine Menge Leute, die davon überzeugt sind, ich hielte es für wichtig, daß die Bomben nahe beieinander explodieren und eine hübsche Luftaufnahme ergeben. Auf Pianosa ist ein Colonel, der sich kaum mehr dafür interessiert, ob seine Bomben das Ziel treffen oder nicht. Fliegen wir doch hin und amüsieren wir uns heute mal ein bißchen mit ihm. Das wird Colonel Cargill eifersüchtig machen, und ich habe heute morgen von Wintergreen erfahren, daß General Dreedle den ganzen Tag in Sardinien ist. Es macht General Dreedle wahnsinnig, wenn er dahinterkommt, daß ich einen seiner Standorte besichtigt habe, während er unterwegs war, um einen anderen zu besichtigen.
    Vielleicht kommen wir sogar noch rechtzeitig zur Einweisung.
    Das Geschwader soll ein winziges, unverteidigtes Dorf bombardieren, das ganze Gemeinwesen zu kleinen Krümeln zerstäuben.
    Wie ich von Wintergreen höre — Wintergreen ist jetzt übrigens Exsergeant —, ist dieses Unternehmen vollkommen überflüssig.
    Es dienst einzig dem Zweck, die Heranführung deutscher Verstärkungen zu verzögern, und das zu einer Zeit, da wir gar keine Offensive planen. Aber so gehen die Dinge nun mal, wenn man mittelmäßige Personen auf bedeutende Posten stellt.« Er wies lässig auf seine riesige Karte von Italien. »Jenes winzige Bergdorf ist so unbedeutend, daß es hier nicht einmal eingezeichnet ist.«
    Sie kamen zu spät bei Colonel Cathcarts Geschwader an, um der vorbereitenden Einweisung beizuwohnen und Major Danby insistieren zu hören. »Es ist wirklich da, ich sage es doch! Es ist da, es ist da.«
    »Es ist wo?« verlangte Dunbar trotzig zu wissen und tat so, als sähe er es nicht.
    »Hier, auf der Karte, wo diese Straße den kleinen Bogen beschreibt. Können Sie die Straßenbiegung denn nicht auf Ihrer Karte sehen?«
    »Nein, ich kann sie nicht sehen.«
    »Ich kann sie aber sehen«, erbot sich Havermeyer und markierte die Stelle auf Dunbars Karte. »Und hier ist auch ein gutes Bild des Dorfes, hier auf diesen Aufnahmen. Ich verstehe das Ganze genau. Der Zweck des Einsatzes ist, das Dorf so zu bombardieren, daß es mitsamt dem ganzen Hang herunterrutscht und eine Straßensperre bildet, die die Deutschen beiseite räumen müssen. Stimmt das?«
    »Das stimmt«, sagte Major Danby und fuhr sich mit dem Taschentuch über die schweißnasse Stirn. »Es freut mich, daß endlich jemand anfängt, die Sache zu begreifen. Es handelt sich darum, daß zwei Panzerdivisionen, von Österreich kommend, über diese Straße nach Italien verlegt werden. Das Dorf liegt an einem Hang, der so steil ist, daß die Trümmer der Wohnhäuser und sonstigen zerstörten Gebäude mit Sicherheit genau auf die Straße herunterrutschen.«
    »Und was soll das Ganze für einen Zweck haben?« wollte Dunbar wissen, und Yossarián

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