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CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)

CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)

Titel: CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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für eine einfache Fahrt nach Newcastle oder Sunderland – oder wo immer er herkam – in die Hand drücken und ihn dann von den starken Männern aus der Wohnung schleifen und in den Zug setzen lassen.
    Ein wirklich verlockender Plan, nur dass Robbie das Gefühl nicht loswurde, dass er sich in der Praxis niemals so glatt umsetzen lassen würde. Robbie schüttelte den Kopf, und dann wurde er mit einem Schlag ins Hier und Jetzt zurückgeholt. Er hatte inzwischen die Haustür erreicht, und sie musste gesehen haben, wie er durchs Gartentor getreten war, denn die Tür ging auf und …
    Der Himmel steh mir bei …
    Im ersten Augenblick dachte Robbie, er hätte es laut gesagt. Er blinzelte wie wild, doch der Anblick, der sich ihm bot, wurde dadurch keinen Deut attraktiver.
    Schlimmstenfalls hatte er damit gerechnet, dass sie ein paar Kilo zu viel auf den Rippen hätte, vielleicht ein bisschen abgehalftert wäre, aber ansonsten gut in Schuss. Brees Freundinnen waren schließlich Frauen mit viel Geld und noch mehr Zeit.
    Bree hatte ihm erzählt, Maureen sei Anfang fünfzig, also ungefähr so alt wie seine Mutter. Das konnte doch nicht stimmen, oder?
    Er sprach ein stummes Stoßgebet: Mach, dass die Frau da Maureens Mutter ist.
    »Hallöchen, Robbie. Ich bin Maureen.« Sie lächelte und ließ dabei schiefe gelbe Zähne sehen, die aussahen, als wären sie mit Schuhcreme eingefasst. Sie trug viel zu viel Make-up, und das rosa Kleid, das ihre Formen verhüllte, war offensichtlich ein Designerteil, das allerdings bei einer Figur wie der ihren auch nichts mehr ausrichten konnte. Sie war vielleicht eins fünfundfünfzig groß – und fast genauso breit.
    Bree, dafür bring ich dich um.
    Noch schlimmer war, dass sie es mit der Hygiene nicht so genau zu nehmen schien. Das schwere, süßliche Parfum konnte die diesbezüglichen Mängel nur unzureichend kaschieren. Darunter roch sie wie ein ausgetrocknetes Hafenbecken an einem Sommernachmittag.
    In ihrem Blick lag etwas Niederträchtiges, das ihr Lächeln konterkarierte. Als sie merkte, wie er sie ansah, verschwand das Lächeln, doch die Niedertracht blieb. Sie senkte den Blick und musterte ihn von den Schuhen aufwärts, verweilte länger auf Höhe seines Schritts und konzentrierte sich auf die Schwellung, die er im Auto eifrig manipuliert und bearbeitet hatte, da er zu der Zeit noch entschlossen gewesen war, den bestmöglichen Eindruck zu machen.
    »Hmm.« Sie streckte die Hand aus und betastete seinen Bizeps. »Ja, gut. Dann komm mal rein.«
    »Ich dachte, wir wollten erst mal nur …«
    »O nein, das war nur Nervosität, weiter nichts.« Sie sprach schnell und hektisch wie dieses Essex-Girl aus The X Factor , dessen Name ihm entfallen war.
    »Also, dann wollen wir mal sehen, ob wir einen Termin finden, der Ihnen passt, wenn Sie sicher sind, dass Sie es machen wollen.«
    »Doch, doch, ich bin sicher. Warum kommst du nicht rein und ziehst schon mal deine Klamotten aus?«
    »Das geht nicht. Ich habe noch einen Kundentermin.«
    »Bree hat gesagt, ich wäre deine Erste.«
    »Nein, ich rede von meinem Hauptberuf. Ich werde in einer halben Stunde in der Nähe von Steyning erwartet.«
    »Dann komm doch danach noch mal vorbei.« Sie starrte ihn trotzig an und schob die Unterlippe vor, die ganz fest und irgendwie unnatürlich aussah. Kollagen?
    Robbie schluckte – so laut, dass sie es sicher hören konnte. »Heute Nachmittag?«
    »Klar. Bree sagt, du bist ’ne ganz heiße Nummer. Würd mich gern selbst davon überzeugen.«
    Robbie saß in der Falle. Er brauchte das Geld. Mehr noch, er brauchte das Alibi von Bree.
    »In Ordnung. Dürfte so zwei Uhr werden.«
    Er wollte sich schon abwenden, doch sie rief: »He, nicht so hastig«, und ehe er reagieren konnte, drückte sie ihm einen nassen Kuss auf den Mund – mit der ganzen subtilen Verführungskunst eines tapsigen Bernhardiners. Eines Bernhardiners, der schon länger nicht mehr gebadet worden war.
    Was immer er sonst für Schwächen haben mochte, wenn es um das Verhalten in der Arbeit ging, betrachtete Dan sich als Profi. Die Vorstellung, dass er dazu fähig sein könnte, sich vor den Kunden mit Hayley zu streiten, hätte ihn entsetzt.
    Sie hatte ihn zu Hilfe gerufen, nachdem sie in die Klauen eines klassischen Zeitvergeuders geraten war – eines jungen Mannes in Freizeithose und knallgrüner Regenjacke. Er wollte einen detaillierten Vergleich von Plasma-, LCD - und LED -Fernsehern, und er verlangte eine Demonstration, dass HDMI -Kabel ein

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