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CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)

CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)

Titel: CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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absoluten, ultimativen Notfall. Für die Fälle, in denen es ums Ganze ging.
    Er zählte die fünf Zwanziger ab und legte den Rest in den Safe zurück. Jed streckte die Hand aus, ein breites Grinsen im Gesicht.
    »Sag einfach Bescheid, wenn du willst, dass er die Karre abholt.«
    »Wahrscheinlich ziemlich bald. In ein, zwei Tagen.«
    » Wonderful! «, sagte er mit schlecht imitiertem amerikanischem Akzent und klopfte Robbie auf die Schulter. »Ist mir doch immer eine Ehre, meinem geliebten Vermieter unter die Arme zu greifen!«
    Das Wetter war trüb, aber trocken, weshalb Dan beschloss, zu Fuß in die Arbeit zu gehen. Louis war noch nicht aufgetaucht, was kaum überraschend war, aber selbst Joan war nur aufgestanden, um mit ihm eine Tasse Tee zu trinken, und gleich wieder ins Bett gegangen. Aus dem kurzen Gespräch am Frühstückstisch konnte Dan schließen, dass sie immer noch ganz euphorisch war, weil sie eine Einladung von einem Verehrer angenommen hatte. Dan würde darauf achten müssen, dass sie zwischen jetzt und Mittwochabend nicht noch kalte Füße bekam.
    Im Laden an der Ecke kaufte er sich eine Rolle Pfefferminzbonbons und den Argus . Er war sich sicher, dass ihn ein Schock erwarten würde, wenn er die Zeitung aufschlug, und er täuschte sich nicht. Die Phantombilder nahmen fast eine halbe Seite ein: Dan und Robbie in ihrer ganzen digitalisierten Pracht.
    Nur dass es gar nicht sie beide waren, nicht wirklich jedenfalls. Wie Cate gesagt hatte: Wenn man wusste, wen die Zeichnungen darstellen sollten, war es fast unmöglich zu beurteilen, wie treffend sie waren.
    Er warf die Zeitung weg, bevor er das Geschäft betrat. Hayley las normalerweise nicht den Argus , da musste er nicht unnötigerweise riskieren, dass sie ihn zu sehen bekam. Sie hatte ihm gesimst, dass sie heute in die Arbeit käme. Sie hatte auch gefragt, ob sein Auto schon repariert sei. Er hatte geantwortet: Bald. Freu mich, dich zu sehen. G&K.
    Der Parkplatz war fast leer, und er entdeckte Hayleys Corsa sofort. Samstags war die Atmosphäre im Laden immer irgendwie anders: Die Angestellten trudelten so spät wie möglich ein, und die Stimmung war meistens etwas lockerer. Man plauderte und scherzte über verkaterte Kollegen, die Aussichten der verschiedenen Fußballteams und die Pläne für den Samstagabend.
    Hayley war allein im Aufenthaltsraum; sie aß einen fettarmen Joghurt und las ein Klatschmagazin. Dan warf einen Blick darauf, als er sich über sie beugte, um ihr einen Kuss auf die Wange zu geben, und sah Bilder von der extravaganten Hochzeitsfeier irgendeines C-Promis. Oje.
    Sie schien sich ein wenig zu winden, als er sie berührte, und er beschloss, auf den zweiten Kuss zu verzichten.
    »Dann geht’s dir also besser?«
    »Nicht so richtig. Aber Maisie hat heute frei, oder? Ich wollte die Kollegen nicht hängen lassen.«
    »Ts-ts«, machte er in einem Ton, der zugleich Bewunderung und Missbilligung ausdrücken sollte. »Ich freue mich, dass du wieder da bist.«
    Sie drehte sich auf ihrem Stuhl um. »Wirklich?«
    »Natürlich. Warum sollte ich mich nicht freuen?«
    »Das musst du mir sagen.« Sie befeuchtete ihren Daumen mit der Zunge und blätterte um: noch mehr Satin und Schleifchen und künstlich gebräunte Dekolletees.
    »Ich hatte gehofft, dass wir unser Gespräch von gestern fortsetzen könnten. Ehrlich gesagt, ich konnte dir nicht ganz folgen.«
    Hayley sagte nichts. Dan goss das abgestandene Wasser aus dem Kocher aus und füllte ihn wieder auf. Er fand einen sauberen Becher für seinen Kaffee, nahm auch einen für sie aus dem Schrank und stellte ihn dann wieder zurück. Wenn sie einen Kaffee wollte, würde sie sich schon melden.
    »Und?«, sagte er.
    »Und was?«
    »Ich weiß nicht, was du mit dem ›psychischen Stress‹ gemeint hast. Ist das wirklich der Grund, warum du dich krankgemeldet hast?«
    Er hörte, wie sie wieder eine Seite umblätterte. »Das ist weder die passende Zeit noch der passende Ort, Daniel.«
    Aus irgendeinem Grund musste er an Louis denken und an die absolut unverdiente Bewunderung, die sein Bruder gestern Abend geäußert hatte. Sie hatte Dans Entschlossenheit nur geschärft, und so ließ er sich jetzt nicht auf einen Wortwechsel mit Hayley ein, sondern zuckte nur mit den Achseln und sagte so leise, dass seine Worte vom Brodeln des Wasserkessels übertönt wurden: »Wie du meinst.«
    54
    Stemper war fast ein wenig beleidigt, als er am Morgen andere Gäste im Frühstücksraum antraf: zwei Ehepaare,

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