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CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)

CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)

Titel: CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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Scheißköter aufgetaucht, der hätte mich fast in den Arsch gebissen. Ich musste da verschwinden.«
    »Was?« Eine Bewegung vor dem Compton-Büro lenkte Stemper ab. Die Eigentümerin, Teresa Scott, war aus dem Gebäude getreten und hatte sich eine Zigarette angesteckt.
    »Regen Sie sich ab«, sagte Jerry. »Ich parke in Sichtweite der Zufahrtsstraße. Er kann nirgendwohin, ohne dass ich es mitkriege.«
    Da war Stemper sich nicht so sicher. Aber seine Reaktion musste im Einklang mit der Rolle sein, die er später spielen würde.
    »Gute Arbeit, Jerry. Folgen Sie ihm, wenn er wieder fährt, aber passen Sie auf, dass er Sie nicht sieht. Und halten Sie mich auf dem Laufenden.«
    Er beendete das Gespräch, befriedigt, dass wieder eine seiner Theorien bestätigt worden war. Teresa Scott zog inzwischen genüsslich an ihrer Zigarette und setzte sich dann in seine Richtung in Bewegung. Stemper wandte sich unauffällig ab und schlenderte die Straße hinunter bis zur nächsten Ecke, wo er stehen blieb und so tat, als läse er eine Nachricht auf seinem Handy.
    Teresa Scott bog links ab und ging bergauf in Richtung Queens Road. Sie hatte ihre Handtasche dabei, aber keine Aktentasche, also vermutete er, dass sie nur einen kleinen Bummel machte, vielleicht, um irgendwo zu Mittag zu essen.
    Er ging ihr nach.

    Inzwischen war es Mittag, und Cate hatte nicht wieder von Martin gehört. Das hätte ein Grund zur Erleichterung sein sollen, doch tatsächlich empfand sie nur eine quälende Unruhe. Sie konnte ihn nicht anrufen, um zu fragen, wie es ihm ging, aus Furcht, er könnte ihre Sorge falsch deuten – und dann stünden sie wieder ganz am Anfang. Aber andererseits wagte sie nicht zu hoffen, dass er tatsächlich mit seinem Bruder zum Angeln gegangen war.
    Sie hielt es für ratsam, Guy Thomsett heute Abend davon zu erzählen, und sei es nur, um seinen fachmännischen Rat einzuholen. Selbst jetzt noch gab es ihr einen Stich, wenn sie an Martins höhnische Bemerkung zurückdachte: Jetzt wirst du sicher zu deinem kleinen Freund von der Kripo rennen, um dich auszuheulen …
    Sie wartete auf den Anruf von ihrer Mutter, als sie ein unverwechselbares Klopfen an der Haustür hörte. Verdammt. Es blieb ihr keine Wahl, sie musste aufmachen.
    »Warum hast du nicht angerufen? Wir hätten uns in der Stadt treffen können.«
    »Die Bewegung tut mir gut.« Teresa Scott beugte sich vor, spähte die Treppe hinauf und legte den Kopf schief, als ob sie lauschte.
    »Es liegt kein fremder Mann in meinem Bett, falls du das gedacht hast.«
    »Ich gebe die Hoffnung nicht auf.« Ihre Mutter inspizierte weiter das Haus und rümpfte die Nase. »Sieht verdächtig aufgeräumt aus.«
    Cate trat ein Stück zurück und streckte in einer übertriebenen Willkommensgeste den Arm aus. »Überzeug dich doch selbst. Ich kann keine absolute Staubfreiheit garantieren, aber die Wäsche ist gemacht, nur mit dem Bügeln bin ich nicht ganz fertig. Und der Kühlschrank ist gut bestückt, ich war am Freitag im Sainsbury …« Sie brach sofort ab, als sie ihren Fehler bemerkte.
    Der vernichtende Blick ihrer Mutter war nur teilweise gespielt. »Du hast am Freitagabend im Supermarkt eingekauft? Oh, mein liebes Mädchen, was soll bloß aus dir werden?«
    Teresa Scott nahm nicht den Weg, den Stemper erwartet hatte, zu den Läden und Cafés in der Western Road. Nachdem sie die Queens Road überquert hatte, ging sie weiter den Berg hinauf, in ein Wohnviertel hinein. Vielleicht wollte sie einen Kunden aufsuchen?
    Hier oben waren weniger Fußgänger unterwegs, er musste sich also ein wenig zurückfallen lassen, doch sie war kaum zu übersehen: eine hochgewachsene Frau in einem makellosen Kostüm, die im Geländemarsch-Tempo den Berg hinaufstürmte. Stemper hatte Mühe, mit ihr Schritt zu halten. Offenbar hatten die Zigaretten ihre Lungenkapazität noch nicht beeinträchtigt.
    Nachdem sie die Dyke Road in der Nähe einer riesigen Baustelle überquert hatte, bog sie in die Clifton Terrace ein und passierte eine Reihe von Stadthäusern mit schimmernd weißen Stuckfassaden, die mit ihren bis zu vier Stockwerken sicherlich einen beneidenswerten Meerblick boten. Heute war die Sicht allerdings durch tiefhängende Wolken getrübt, und der Himmel sah zunehmend nach Regen aus.
    Schließlich blieb die Frau vor einem Haus in der Victoria Street stehen. Stemper, der auf der anderen Straßenseite ging, beschleunigte seine Schritte in der Hoffnung, auf ihrer Höhe zu sein, wenn die Haustür aufging. Er

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