Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)

CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)

Titel: CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
Vom Netzwerk:
sah stur geradeaus, nahm die Bewegung aber aus dem Augenwinkel wahr und hörte einen Ruf aus dem Inneren des Hauses: eine weibliche Stimme, der Scott in trockenem Ton antwortete.
    Als er einen Seitenblick riskierte, sah er Scott mit einer jüngeren Frau sprechen. Sie war knapp eins siebzig groß, mit schulterlangen braunen Haaren und gutem Teint. Sie lachte, und die Körpersprache der beiden Frauen war entspannt und vertraut, was auf eine enge Beziehung schließen ließ.
    Er erinnerte sich an das, was Indira ihm am Morgen erzählt hatte: Ihre Tochter ist Anwältin. Er konnte es noch nicht mit Sicherheit sagen, doch diese Frau schien eine aussichtsreiche Kandidatin zu sein.
    Und nach Tracis Beschreibung könnte es sich sehr wohl um die Frau handeln, mit der Hank O’Brien sich am Dienstagabend im Pub getroffen hatte.
    61
    Es dauerte noch eine halbe Stunde, bis die Handwerker endlich fertig waren. Robbie vertrieb sich die Zeit, indem er draußen herumschlenderte und dabei nicht allzu viel über den Einbruch nachzugrübeln versuchte. Es waren alle möglichen Erklärungen denkbar, die alle nichts mit dem Mann zu tun hatten, der am Mittwochabend aus dem Gebüsch gesprungen war und sein Auto fotografiert hatte.
    Der ursprüngliche Bauernhof war vor zwanzig Jahren verkauft worden, wobei der größte Teil des Landbesitzes einem benachbarten Anwesen einverleibt worden war. Trotzdem war O’Briens Grundstück noch fast achttausend Quadratmeter groß und durch seine abgeschiedene Lage ideal geeignet für Robbies Zwecke.
    Er sah sich kurz die Scheune an, die in der Nordwestecke von O’Briens Anwesen stand. Sie war vielleicht zwanzig Meter lang, sechs Meter breit und ungefähr ebenso hoch, und sie bestand aus einem Stahlgerüst mit Natursteinmauern und Wellblech-Verkleidung. Zwischen Gras und Unkraut waren die Reste eines alten Bahngleises zu erkennen, das zu einem hohen stählernen Rolltor an der Vorderseite führte.
    An der Längsseite befand sich zudem eine Zugangstür, die mit einem Vorhängeschloss gesichert war. Unter den Schlüsseln, die Cheryl ihm überlassen hatte, fand Robbie den passenden und schloss auf. Er betrat einen weiten, leeren Raum; die abgestandene Luft war warm und roch ein wenig nach Öl. Der Betonboden war schmutzig von den Rückständen undichter Landmaschinen, und Robbie starrte die Flecken lange Zeit an, während ihm eine völlig neue Idee durch den Kopf ging. Die Scheune enthielt weiter nichts, was Feuer fangen könnte. Wenn man die Tür und das Tor zur Belüftung offen ließ, könnte man hier drin ohne Weiteres etwas verbrennen …
    Das war kein Problem. Die eigentliche Schwierigkeit lag darin, Dan zum Mitmachen zu überreden.
    Und er musste das Rolltor ausprobieren, für den Fall, dass der Mechanismus sich in der Zeit, seit Hank das Grundstück erworben hatte, festgefressen hatte. Robbie drückte den Knopf an der Schaltanlage und vernahm mit Befriedigung das dumpfe metallische Rattern, mit dem das Tor sich langsam zu heben begann.
    Er fuhr es drei Meter weit hoch – mehr als ausreichend – und dann wieder herunter.
    Perfekt.
    Als er ins Haus zurückkam, bestanden die Handwerker darauf, ihm erst noch zu zeigen, was sie alles gemacht hatten. Robbie versuchte sich seine Ungeduld nicht anmerken zu lassen. Endlich waren sie weg, und er war allein.
    Zeit, sich an die Arbeit zu machen.
    Die Idee war seit Mittwochabend in ihm herangereift. Wieder musste er Dan dafür danken, der den Samen gesät hatte, mit seiner Vermutung, dass Hanks Leben vielleicht komplizierter gewesen war, als ihnen bewusst war. Wenn dem so war, so Robbies Gedankengang, dann müssten sich im Haus irgendwelche Hinweise darauf finden.
    Fast eine Stunde lang durchsuchte er systematisch Zimmer für Zimmer, rückte Möbel beiseite, hob Betten an, wühlte in Schränken und vergewisserte sich sogar, dass die Teppichböden nirgends locker waren. Er stieg auf den Dachboden und wäre fast mit dem Fuß durch die Zimmerdecke gebrochen; als er wenige Minuten später verdreckt und verschwitzt wieder die Leiter herunterkletterte, war er nur um ein angeschlagenes Knie reicher.
    Seine Suche blieb ergebnislos. Entmutigt machte er sich einen schwarzen Kaffee und ging damit in das Zimmer, das Hank als Büro gedient hatte. Die Schubladen von Schreibtisch und Aktenschränken waren leer, und die Konturen in der Staubschicht zeigten an, wo ein Computer gestanden hatte. Nur noch Bürokrempel war übrig: Stifte, Büroklammern, Heftklammern,

Weitere Kostenlose Bücher