CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)
schauderte.
Es gibt noch jemanden, der nach dem hier sucht.
Aber wer immer es sein mochte, er hatte es nicht gefunden. Und Cheryl konnte nichts von dem Versteck wissen, sonst hätte sie es schon selbst geleert. Er musste nur zugreifen …
Robbies Handy summte leise. Er hätte es ignoriert, wenn er nicht das Gefühl gehabt hätte, dass es vielleicht schon vorher ein- oder zweimal gesummt hatte, während er die Papiere durchgesehen hatte.
Es war Bree. Ein entgangener Anruf, gefolgt von einer SMS : Wo bist du? Ruf mich an x .
Vergiss es, dachte er, wenngleich er mit Erstaunen feststellte, dass es schon halb drei war. Wie war das denn gegangen?
Maureen Heath wartete auf ihn, aber die Goldmine hier im Schuppen änderte alles. Jetzt hatte er es nicht mehr nötig, sich zu prostituieren.
Er war schon im Begriff, Maureen anzurufen und das Treffen abzublasen, als die Dan-Stimme in seinem Kopf sich wieder meldete. Sei nicht so impulsiv. Du brauchst Brees Alibi, vergiss das nicht.
Ein wenig auf Zeit spielen, das wäre das Klügste. Also rief er an, und Maureen Heath meldete sich sofort.
»Du lässt mich doch nicht sitzen, oder?«
Die Aggressivität in ihrer Stimme überraschte Robbie. »Tut mir leid, Maureen. Ich bin zu einem Meeting bestellt worden. Aber ich mache es wieder gut, versprochen.«
»Morgen.«
»Was?«
»Meine bessere Hälfte ist morgen weg. Von Montag an ist er die ganze Woche immer mal wieder zu Hause, also muss es morgen sein.«
Es klang wie ein Befehl und nicht wie ein Vorschlag. Robbie war stinksauer, gab sich aber Mühe, sich nichts anmerken zu lassen.
»Okay.«
»Zehn Uhr passt gut. Ich hoffe, du bringst reichlich Energie mit.«
»Jede Menge«, sagte er und dachte dabei an die neue Ausrede, die er morgen würde finden müssen.
»Was ist mit Uniformen?«
»Wie bitte?«
»Zum Verkleiden. Ein Feuerwehrmann ist sexy. Oder so eine Marineuniform, wie Richard Gere sie in diesem Film trägt.«
»Nein, tut mir leid. Ich kann einen Anzug tragen.«
»Okay. Aber du solltest dir ein paar Uniformen zulegen. Frauen stehen auf so was.«
Robbie steckte das Handy ein, fest entschlossen, sich von Maureen Heath nicht die Laune verderben zu lassen. Nachdem er das Geld in die Mappe zurückgesteckt hatte, kam er zu dem Schluss, dass er die Dokumentenboxen ohne Bedenken in ihr Versteck zurücklegen konnte. Am besten, er ließ alles, wie es war, bis er seine Nachforschungen angestellt hatte und wusste, womit er es hier zu tun hatte.
Was das Bargeld betraf, so lief es auf einen Test seiner Willenskraft hinaus. Wenn er es aushielt, das Geld aus den Augen zu lassen, dann hieß das, dass er sich beherrschen konnte und es nicht gleich ausgeben würde. Ein Beweis für seine Reife.
Nachdem er das Bücherregal wieder in seine ursprüngliche Position gerückt hatte, stöberte er herum, bis er eine alte Dose Teeröl fand. Sie war fast leer, doch die paar Zentimeter, die noch drin waren, reichten ihm. Er schüttete die Flüssigkeit auf den Boden des Schuppens, bis die Schrammen von den Regalfüßen darunter verschwunden waren. Jetzt würde niemand mehr die Verbindung herstellen können, die er hergestellt hatte.
Nicht, dass irgendjemand anders so schnell auf die Idee gekommen wäre, dachte er.
»Wer kann sich schon mit deinem Genie messen, Robert?«, sagte er laut.
Er brauchte zehn Minuten, um alles in Ordnung zu bringen, die Türen abzuschließen und die Alarmanlage scharfzustellen. Einen Moment lang musste er noch gegen die Verlockung des Range Rovers ankämpfen, dann stieg er wieder in den Citroën und fuhr davon. Einer der Scheibenwischer funktionierte nicht richtig und quietschte bei jeder Bewegung, als ob eine verdammte Maus hinter dem Armaturenbrett feststeckte.
Robbie musste über die Vorstellung grinsen, als er aus der Zufahrt auf die Hauptstraße abbog. Die Sicht war so schlecht, dass er das Licht einschalten musste, und als er in den fünften Gang wechselte, warf er einen Blick in den Spiegel und sah ein Scheinwerferpaar auf der Straße hinter sich. Er war sich sicher, dass es noch nicht da gewesen war, als er abgebogen war.
Anfangs verschwendete er weiter keinen Gedanken daran. Es herrschte nicht viel Verkehr, und so registrierte er beiläufig, dass der Wagen ihm folgte, als er auf die A283 abbog. Er schenkte ihm schon etwas mehr Aufmerksamkeit, als das Auto auch nach dem Henfield-Kreisverkehr noch hinter ihm blieb, und er saß stocksteif in seinem Sitz, nachdem er in letzter Sekunde beschlossen hatte,
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