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CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)

CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)

Titel: CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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zur Vernunft gekommen.
    »Danke. Es war ein scheußlicher Zwischenfall. Am helllichten Tag ist es passiert, in den North Laines.«
    »North …?« Vor Schreck setzte sie sich abrupt auf, und sie war sich sicher, dass er das Plätschern des Wassers hören konnte. Noch ein Grund, vor Scham im Boden zu versinken, wenn sie für solche Überlegungen den Kopf frei gehabt hätte. »Wir waren dort. Meine Mutter und ich kamen gerade aus einem Laden, da haben wir diesen Menschenauflauf gesehen, aber ich wollte nicht gaffen.«
    »Da gehören Sie zu einer Minderheit«, sagte er. »Immerhin, ein paar Passanten haben sich große Mühe gegeben, die Blutung zu stoppen. Leider ohne Erfolg.«
    »Wie furchtbar. Haben Sie den Täter schon gefasst?«
    »Nein. Deswegen die Hektik. Ich muss gleich zu einer Lagebesprechung, wo ich Näheres erfahren werde, aber es heißt, niemand habe etwas gesehen.«
    Sie hörte Stimmen im Hintergrund: Jemand rief ihn. Noch eine schnelle, aber aufrichtige Entschuldigung, dann war er weg. Cate ließ sich zurücksinken und streckte den Fuß aus, um heißes Wasser nachlaufen zu lassen. Jetzt hatte sie ja Zeit, ihr Bad auszukosten.
    Sie versuchte sich einzureden, dass es das Beste sei. Sie hatte das Date als eine Gelegenheit betrachtet, Thomsetts dienstliche Fassade zu durchdringen und ihm zu entlocken, warum DC Avery ihr mit solchem Argwohn begegnete. Sie hatte gehofft, mehr darüber zu erfahren, in welche Richtung die Ermittlungen gingen, aber ihr war bewusst, dass diese Strategie nicht ungefährlich war.
    Was das Persönliche betraf, so hatte er immerhin nur von verschieben gesprochen. Das hieß doch wohl, dass er ehrlich enttäuscht war, oder nicht? Und er konnte wahrscheinlich keinen Ersatztermin vorschlagen, solange er nicht wusste, wie sich dieser Mordfall auf sein Arbeitspensum auswirken würde.
    Es war egoistisch von ihr, so zu denken, aber das Timing war verdammt schlecht. Und was sollte sie ihrer Mutter erzählen?
    66
    Stemper hielt sich streng an das Tempolimit, als er Brighton hinter sich ließ und dabei überlegte, welche seiner Pläne er als Folge des Mordes würde ändern müssen. Das Horse and Hounds war sein nächstes Ziel. Ein kalkuliertes Risiko, das er einzugehen beschloss. Die Bedienung hatte kriminelle Tendenzen, und er hatte ihr genug Angst eingejagt, um sich ihre Willfährigkeit zu sichern.
    Er zog die Jacke aus und suchte seinen Anzug nach Blutflecken ab. An den Hosenbeinen waren ein paar dunkle Stellen, aber er glaubte nicht, dass sie auffallen würden.
    Das Pub war voll mit Wanderern oder Walkern oder wie immer sie sich schimpften. Rote Backen und dreckige Stiefel. Männer, die warmes Ale aus Bierkrügen mit Henkel tranken. Niemand schenkte ihm auch nur die geringste Beachtung.
    Bis auf die Bedienung natürlich. Er ignorierte die Angst in ihren Augen und begrüßte sie mit einem Lächeln. »Hallo, Traci.«
    Er hatte das beste Foto schon auf seinem Handy aufgerufen. Jetzt legte er das Telefon auf den Tresen, und zwar so, dass sie nicht zu nahe herankommen musste.
    »Ist sie das?«
    Sie beäugte das Handy argwöhnisch, dann beugte sie sich vor, um einen Blick auf das Foto zu werfen, und sagte: »Ja.«
    »Sind Sie absolut sicher? Das ist Hanks Freundin?«
    Sie hob die Schultern. »Das ist die Frau, die mit ihm hier war. Keine Ahnung, ob sie seine Freundin war.«
    Stemper lächelte wieder. »Immer schön korrekt. Sehr gut.«
    Er schnappte sich sein Handy und verschwand.
    Kurz nachdem Gordon aus London zurückgekehrt war, zufrieden mit dem Erfolg seiner Einkaufstour und zugleich ein wenig aufgewühlt, traf der nächste Zwischenbericht von Stemper ein.
    Patricia verzichtete darauf, den Lautsprecher einzuschalten, sodass Gordon den Inhalt des Gesprächs, so gut es ging, aus ihren Antworten erschließen musste. Es schienen fast ausschließlich gute Nachrichten zu sein, und dennoch spürte er eine nervöse Unruhe bei Patricia, als sie Stempers Ausführungen lauschte.
    »Die Tochter? Ah ja, ich kann mir vorstellen, wie das zusammenpasst.« Sie lachte. »Doch, absolut. Ich hoffe, wir bekommen ihn bald zu sehen.« Sie fing Gordons Blick auf und runzelte die Stirn, doch das hätte alles Mögliche bedeuten können.
    Er war wirklich sehr zufrieden. Alles, was von ihm verlangt worden war, hatte er erledigt. Er hatte die Tickets bei einem Schwarzhändler gekauft und dafür eine astronomische Summe in bar bezahlt, und für die anderen Gegenstände hatte er sich in den Dschungel von Soho begeben –

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