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CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)

CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)

Titel: CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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zu benutzen. Sie hatten zwar eine ganze Reihe von Vorteilen – sie waren schnell, lautlos und effektiv –, aber das wurde alles durch den einen gewaltigen Nachteil aufgewogen: Sie hinterließen eine Riesensauerei.
    Stemper hatte immer eines dabei, ein illegales Schnappmesser, das nur für Notfälle gedacht war. Und das hier war eindeutig ein Notfall. Er konnte nicht zulassen, dass die Frau ihn sah; und er konnte es auch nicht riskieren, von der Polizei gefragt zu werden, warum er die Frau fotografiert hatte.
    Er rempelte den kräftigeren Mann an und platzte mit einer Entschuldigung heraus, um das Klicken zu übertönen, mit dem die Klinge heraussprang. Dann bückte er sich leicht und rammte ihm das Messer in die Innenseite des Oberschenkels, schob es tief ins Fleisch und zog es dann mit einer schlitzenden Bewegung wieder heraus. Ein Blutstrahl schoss hervor und bespritzte die Jacken an dem Ständer. Stemper ließ das Messer in seine Jackentasche gleiten und wandte sich ab, während der Mann in die Knie ging und dabei nur einen erstickten Schreckenslaut von sich gab.
    »Es tut mir furchtbar leid«, sagte Stemper, und die Worte hätten an den groß gewachsenen Mann gerichtet sein können, der offenbar über den Kleiderständer gestolpert war, oder auch an das junge Pärchen, dem er in den Weg trat, als er quer über das rote Ziegelpflaster tänzelte, weg von der Blutlache, die sich schon über die Straße auszubreiten begann.
    Er tauchte in die Menge ein und drehte sich um, als ein Schrei ertönte – es hätte unnatürlich ausgesehen, wenn er es nicht getan hätte. Aber während andere stehen blieben oder zu Hilfe eilten, ging Stemper einfach weiter und ignorierte die Entsetzensschreie, die nun ertönten, während er mit schnellen Schritten nach links in die Gloucester Road und anschließend nach rechts abbog. Jetzt befand er sich in der Tidy Street – ein Name, der ihm ein grimmiges Lächeln entlockte, hatte er doch selbst gerade auf sehr effektive Weise »aufgeräumt«. Stemper senkte den Kopf und hob immer wieder eine Hand, um seine Brille zurechtzurücken oder vorsichtig über seinen Schnurrbart zu streichen. Sollte er das Pech haben, von Zeugen bemerkt zu werden, dann waren dies die Details, an die sie sich erinnern sollten.
    Einige Minuten darauf hatte er sich weit genug vom Ort des Geschehens entfernt, um vorübergehend Unterschlupf suchen zu können. Im leeren Hauseingang eines Bürogebäudes blieb er stehen, mit dem Rücken zur Straße, und gab vor, die Liste der Firmen, die in dem Block ihren Sitz hatten, zu studieren. Er nahm die Brille und den falschen Bart ab, zog seine Regenjacke aus und wendete sie unauffällig. Die zusammengelegte Jacke hängte er sich über den Arm, dann hielt er sich ein Taschentuch vors Gesicht und tat so, als ob er sich die Nase putzte, während er davonging.
    Nachdem er um die nächste Ecke gebogen war, zog er die Jacke wieder an – jetzt mit der blauen Seite nach außen – und setzte eine Schiebermütze auf. Selbst die Natur kam ihm jetzt zu Hilfe: Es hatte zu regnen begonnen. Die Leute um ihn herum hantierten mit ihren Regenschirmen oder beschleunigten ihre Schritte.
    Stemper konnte sich unbeobachtet fühlen, als er mit zügigen Schritten zu seinem Wagen ging. Doch er konnte nicht leugnen, dass diese jüngste Entwicklung höchst bedenklich war und so manche kritische Frage aufwarf, vor allem die eine: War es ein Zeichen des Alters oder seiner schwindenden Kräfte, dass er sich derart hatte überrumpeln lassen?
    Aber darüber konnte er später noch nachdenken. Im Augenblick tröstete er sich mit der Gewissheit, dass er eine ernsthafte Bedrohung seiner Freiheit abgewehrt hatte. Er war in Sicherheit, und auch die Gefahr für den Auftrag, mit den die Blakes ihn betraut hatten, war abgewendet.
    Und eigentlich, überlegte er sich, war es überhaupt nicht nötig, dass Gordon und Patricia von dieser Sache erfuhren.
    Sie hörten Rufe und Schreie, während Cate gerade über ein entzückendes Sechzigerjahre-Etuikleid nachdachte. Ihre Mutter fand, dass es perfekt sei; Cate meinte, es würde an ihr unanständig eng aussehen.
    »Vielleicht, wenn ich ein paar von meinen überflüssigen Pfunden loswerden könnte.«
    »Überflüssige Pfunde? Ich bitte dich! In zwanzig Jahren wirst du zurückblicken und staunen, wie schlank du damals warst.«
    Cate zuckte mit den Achseln. »Trotzdem. Das ist nichts für mich.« Sie hängte das Kleid wieder an die Stange und runzelte die Stirn. »Was ist denn

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