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CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)

CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)

Titel: CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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gekommen?«
    »Ach, nicht so spät. Gegen neun. Louis ist um zwölf eingetrudelt, und um welche Tages- oder Nachtzeit du heimgekommen bist, hab ich gar nicht mitgekriegt.«
    Er drehte sich um und ignorierte ihren ironischen Tonfall. »Louis war bis Mitternacht weg?«
    »Ein paar von seinen Freunden haben ihm SMS geschrieben, als wir beim Essen waren. Er ist dann los, um sich mit ihnen zu treffen, und ich bin mit dem Bus heimgefahren.« Sie tat seinen erzürnten Gesichtsausdruck mit einem Kopfschütteln ab. »Ich bin durchaus in der Lage, allein nach Hause zu finden.«
    »Aber er sollte dich doch zum Essen ausführen.«
    »Das hat er ja auch. Wir haben sehr lecker gegessen.«
    »War er wieder betrunken, als er nach Hause kam?«
    »Das kann ich nicht so genau sagen.« Ein Lächeln spielte um Joans Lippen. »Du siehst heute Morgen auch ein bisschen angegriffen aus, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf.«
    Da hatte sie durchaus recht. Dan trank ein Glas Wasser und schluckte zwei Ibuprofen. Nachdem er kategorisch erklärt hatte, dass ihm nicht nach einem englischen Frühstück war, ging er mit seinem Kaffee und einer Schüssel Cornflakes ins Wohnzimmer.
    Wieder war die tödliche Messerattacke in Brighton das beherrschende Thema in den Nachrichten. Das Opfer wurde als vierunddreißigjähriger ortsansässiger Mann beschrieben, dessen Identität man erst bekanntgeben würde, nachdem alle Familienmitglieder informiert worden waren. Der Unfall mit Fahrerflucht und die Phantombilder kamen überhaupt nicht mehr vor.
    Die Welt dreht sich weiter, dachte Dan.
    Robbie hatte verschlafen. Sein Handy summte, und er griff gleich danach. Als er sah, wie spät es war, und Brees Namen auf dem Display las, war er sofort hellwach und wusste, was das Problem war.
    Maureen Heath.
    »Wo bist du?«, fragte Bree mit schriller Stimme wie seine Mutter an einem schlechten Tag. »Mo hat mich gerade angerufen, sie ist stinksauer.«
    »Es sind nur zehn Minuten. Ich bin schon unterwegs.«
    »Red keinen Scheiß. Ich hab dich gerade geweckt.«
    »Nein, hast du nicht.«
    »Ich weiß doch, wie du dich anhörst, wenn du geschlafen hast.« Sie stöhnte genervt wie ein Teenager. »Das ist nicht fair, Robbie. Du bittest mich um einen großen Gefallen, und dann lässt du mich so hängen.«
    »Also gut. Sag ihr, ich bin gleich da.«
    »Ja, mach ich – und sorg du dafür, dass sie wirklich ihren Spaß hat. Ich kann’s nicht riskieren, dass sie sauer auf mich ist.«
    Die Unsicherheit in ihrer Stimme gefiel ihm nicht. »Willst du damit sagen, dass du ihr nicht traust?«
    »Nein, aber … sie weiß Bescheid über dich und mich. Also halt sie bei Laune, in deinem und in meinem Interesse.«
    Bree legte auf, ehe er sie fragen konnte, was sie damit meinte. Robbie knallte das Telefon hin und dachte ernsthaft darüber nach, sich ihren Wünschen zu widersetzen. Noch ein Stündchen schlafen war eine verlockende Aussicht. Und dann waren da die Dokumentenboxen, die geduldig neben dem Bett warteten wie treue Schoßhunde. Sie konnten warten, bis er diesen unangenehmen Job hinter sich gebracht hatte, aber er wollte sie nicht warten lassen. Ein ganzer Tag mit einem klaren Kopf, dann würde es ihm vielleicht gelingen, ihre Geheimnisse zu knacken.
    Aber das Alibi. Bree hatte es ganz klar rübergebracht. Ein simpler Gefallen, und jetzt hatte sie ihn am Wickel.
    Es war eine Grundregel, gegen die er blöderweise verstoßen hatte: Lass nie zu, dass jemand dich in der Hand hat.
    74
    Nachdem Cate die Haustür geschlossen hatte, sank sie auf den Boden und verlor für eine Weile jedes Gefühl für Raum und Zeit. Es kümmerte sie nicht, dass sie zwischen dem Fuß der Treppe und dem Holzregal mit ihren Alltagsschuhen eingeklemmt lag. Es kümmerte sie nicht, dass ein kalter Luftzug unter der Tür hereinwehte. Es kümmerte sie nicht, dass sie allein war.
    Martin war tot. Das war an sich schon tragisch genug. Zu wissen, dass er mit ihrem Namen auf den Lippen gestorben war, das war einfach nur grotesk. Für Janine musste es unerträglich sein. Cate war sich sicher, dass Martins Fixierung auf sie nur von kurzer Dauer gewesen wäre, doch Janine davon zu überzeugen, dürfte so gut wie unmöglich sein.
    Ein scharfes Klopfen an der Tür ließ sie auffahren. Sie sah auf ihre Uhr und stellte fest, dass mehr als eine Stunde vergangen war.
    Unsicher rappelte sie sich auf und rief: »Wer ist da?« Ihre Stimme klang heiser und brüchig.
    »Ich bin’s, Guy. DS Thomsett.«
    Cate öffnete ohne Zögern

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