CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)
nicht vorstellen, was es da für eine Verbindung geben soll. Aber wenn es ein Zufall ist, dann auf jeden Fall ein höchst unglücklicher.«
Er ging alles mit ihr durch, den zeitlichen Ablauf ihres Treffens mit Hank O’Brien und ihre Kontakte mit Martin in den vergangenen Wochen. Sie versuchten herauszufinden, ob es irgendwelche Verbindungen zwischen den beiden Männern gegeben haben könnte, jedoch ohne Erfolg. Wie Thomsett gesagt hatte, es war nur ein Zufall, aber ein höchst unglücklicher.
Für dich.
Das war der unausgesprochene Nachsatz, wie Cate bewusst wurde. Und ihr war noch etwas klar: Ganz gleich, was noch geschehen würde, DS Thomsett würde sie nicht noch einmal zum Essen einladen. Diese zarte Hoffnung auf eine neue Beziehung war gerade im Keim erstickt worden.
Es war ein unglaublich egoistischer Gedanke, aber er machte Cate auch deutlich, dass sie vielleicht in echten Schwierigkeiten steckte. In der vergangenen Woche hatten zwei Männer ihr gegenüber unerwünschte Annäherungsversuche gemacht, und jetzt waren beide tot.
75
Robbie war um halb elf dort – eine ziemlich beeindruckende Leistung, wenn man bedachte, dass er geduscht, sich angezogen, eine Banane hinuntergeschlungen, seine Zähne geputzt und sogar noch daran gedacht hatte, eine Schachtel Kondome aus dem Badezimmerschrank einzustecken.
Aber Maureen Heath war alles andere als beeindruckt. Sie sah glatt durch ihn hindurch und zwickte ihn ziemlich aggressiv ins Gemächt, als er sich an ihr vorbeischob.
»Du hast ’ne Menge gutzumachen.«
»Bitte?«
»Wenn du dich wieder lieb Kind machen willst. Ich hab Bree gesagt, dass ihr Geschäft einen verdammt miesen Start hingelegt hat.«
Robbie hätte am liebsten gebrüllt: Es ist nicht ihr Geschäft, es ist nur ihr krankes Hirngespinst. Doch er nickte nur höflich und deutete zur Treppe.
»Da lang?«
»M-hm. Erster Stock, erste Tür links.«
Er versuchte, sich nicht die Stufen hinaufzuschleppen wie ein zum Tode Verurteilter auf dem Weg zum Schafott. Wäre er in der Stimmung gewesen, ein faires Urteil abzugeben, hätte er einräumen müssen, dass sie sich zumindest Mühe gegeben hatte. Sie sah heute frischer aus, sie trug ein Kleid, das ihrem Alter angemessen war, und ihr Make-up war dezent und dadurch umso wirkungsvoller. Und sie roch auch wesentlich besser.
Aber sie ist und bleibt eine fette alte Schlampe . Und mit den zwanzigtausend aus O’Briens Bargeldvorrat in seinem Safe hatte er es wirklich nicht nötig, sich auf diese Weise zu erniedrigen.
Er hatte mit einem kitschigen und total überladenen Schlafzimmer gerechnet, doch tatsächlich war es relativ schlicht und geschmackvoll eingerichtet. Ein großes Doppelbett, eine Frisierkommode, eine Schrankwand. Zwei Nachttische: Auf dem an der Fensterseite lagen ein Rätselheft und ein Kindle, auf dem an der Türseite zwei Vibratoren.
Robbie ignorierte Letztere tapfer, während er seine Schuhe auszog und sich von Jackett und Krawatte befreite. Maureen sah ihm gierig dabei zu.
»Was ist dir denn gestern dazwischengekommen?«
»Die Arbeit. Konnte mich nicht loseisen.«
»Ich dachte schon, du gehst mir aus dem Weg.«
Sein Grinsen war ebenso ölig wie falsch. »Nein. Du siehst übrigens fantastisch aus.«
»Findest du? Das freut mich.« Sie kehrte ihm den Rücken zu. »Mach mir den Reißverschluss auf.«
Robbie tat wie ihm geheißen, doch seine Finger wollten ihm nicht recht gehorchen. Er merkte, dass er nervös war – ein ungewohntes und gar nicht so unwillkommenes Gefühl. Vielleich könnte er es dazu benutzen, die Erfahrung auf nostalgische Weise zu genießen, indem er sich daran erinnerte, wie es mit fünfzehn oder sechzehn gewesen war. Das war wahrscheinlich das letzte Mal gewesen, dass er so etwas wie Lampenfieber gehabt hatte.
Er zog Maureen das Kleid von den Schultern. Das leise Rascheln, mit dem es zu Boden glitt, gefiel ihm, doch was darunter zum Vorschein kam, konnte ihn weniger verzücken. Sie hätte dringend mal eine Sonnenbank nötig gehabt. Selbst ledrige Haut wäre noch attraktiver gewesen als das hier: käseweiß, teigig, kein Muskeltonus, nur formloses, wabbeliges Fleisch, als ob darunter gar kein Skelett wäre.
»BH«, kommandierte sie, und er hakte ihn auf. Als sie ihn abstreifte, erhaschte er einen Blick über ihre Schulter hinweg auf schwere Brüste, die fast bis zu ihrer Taille herabfielen. Krass, und doch … bei dem Anblick regte sich etwas zwischen seinen Beinen. Er schlang die Arme um sie, schaffte es mit
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