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CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)

CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)

Titel: CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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das Haus.
    »Nicht schlecht, die Hütte. Hier könnt’s mir auch gefallen.«
    »Träum weiter«, murmelte Robbie.
    »Wieso?«, fragte Jed, als sei er ehrlich überrascht. »Ist ja nicht so, als ob der Besitzer noch was damit anfangen könnte.«
    Robbie warf ihm einen durchdringenden Blick zu. Er hatte Hank O’Briens Schicksal mit keinem Wort erwähnt.
    »Wie kommst du darauf?«
    »Na ja, du hast doch gesagt, dass das eins von den Häusern ist, die du vermietest. Und wie’s aussieht, wohnt hier niemand.« Er lachte glucksend. »Was hast du denn gedacht, was ich meine?«
    Robbie starrte ihn finster an. »Nichts.«

    Cate warf einen prüfenden Blick vom Schlafzimmerfenster auf die Straße, ehe sie das Haus verließ. Eine verstohlene Aktion, die nach schlechtem Gewissen aussah, doch sie wollte sichergehen, dass DC Avery nicht irgendwo auf der Lauer lag.
    Gott sei Dank war weit und breit nichts von ihm zu sehen. Sie eilte nach unten, schaltete die Alarmanlage scharf und trat vor die Tür. Es war ein frischer Morgen, eine milde Brise wehte vom Meer den Hang hinauf. Keine Fußgänger waren zu sehen, keine vorbeifahrenden Autos, nur ein Lieferwagen, der am oberen Ende der Straße in zweiter Reihe parkte, und ein Auto, das mit laufendem Motor in der Seitenstraße gleich neben ihrem Haus stand.
    Sie begann den Hang hinunterzugehen, auf die prächtige rote Backsteinkirche St Mary Magdalen zu, und sah in der Ferne die weißen Schaumkronen über die grünblaue Wasserfläche jagen. Sie liebte das Wechselspiel der Farben, die Stimmungen des Meeres, jeden Tag ein anderer Anblick …
    »Miss Scott?«
    Sie hatte keine Schritte gehört, doch als sie sich umdrehte, stand da ein Mann, nur wenige Meter von ihr entfernt. In den Fünfzigern, mittelgroß, schlank, in Anzug und Regenjacke. Graubraunes Haar mit Seitenscheitel, Brille mit Silbergestell, unauffälliges Gesicht. In diesem Augenblick schien es nur eine Erklärung dafür zu geben, wer er war und was er hier tat: Avery hatte seine Drohung wahrgemacht. Das musste DS Thomsetts Chef sein.
    »Caitlin Scott?«, sagte er noch einmal. Seine Stimme war weich und etwas monoton, ohne erkennbaren Akzent.
    »Ja. Kennen wir uns?«
    Er ignorierte die Frage. Stattdessen packte er ihren Arm mit festem Griff an einer Stelle direkt oberhalb des Ellbogens und steuerte sie auf die Seitenstraße, Victoria Place, zu. »Kommen Sie bitte mit mir.«
    »Was? Lassen Sie mich los! Wer sind Sie?«
    Er bewegte sich mit der Behändigkeit eines wesentlich jüngeren Mannes und trieb sie voran, während er selbst sich ein kleines Stück hinter ihr hielt. Cate war so überrumpelt, dass ihr Körper gehorchte, während ihr Verstand hilflos rotierte wie ein durchdrehender Reifen im Schlamm.
    Sein Ziel war das Auto mit dem laufenden Motor, ein silberfarbener Ford Focus. Würde ein Detective Inspector oder ein höherrangiger Beamter einen Focus fahren …?
    Du dumme Kuh, dachte sie. Er hat dich nicht festgenommen, er hat dich nicht verwarnt.
    Er ist kein Polizist.
    Die Panik durchzuckte sie wie ein Blitz, doch er hatte ihren Impuls, sich loszureißen, vorausgesehen und packte ihren Arm noch fester. Gleichzeitig bohrte sich etwas in ihre Seite. Sie sah nach unten, erkannte den Lauf einer Pistole. Fast wären ihr die Beine weggeknickt.
    »Ihnen wird nichts passieren, aber Sie müssen mitspielen. Können Sie mir den Gefallen tun?« Sein Ton war freundlich und entspannt, und er löste in ihr den heftigen Wunsch aus, ihm zu glauben.
    Widerstreitende Stimmen wurden in ihrem Kopf laut: Die eine wollte die Ordnung wahren, nur ja keine Szene machen; die andere war wütend und verängstigt und schalt sie, weil sie so schnell klein beigab.
    Sagen Sie es Cate …
    Zu spät kam ihr die Erkenntnis: Ein grauhaariger Mann in mittleren Jahren , das hatten die Zeugen zu Protokoll gegeben.
    Martin hatte versucht, sie zu warnen.
    Es war ein lähmender Gedanke. Und jetzt hatten sie den Wagen erreicht. Eine der Hintertüren war nicht ganz geschlossen – so konnte der Mann sie leicht aufstoßen, ohne ihren Arm oder die Pistole loszulassen.
    Er hatte sie eingekeilt. Die Straße war immer noch menschenleer. Cate könnte versuchen, sich loszureißen oder um Hilfe zu schreien, aber das würde sie nicht retten.
    Es wird sich noch eine bessere Gelegenheit ergeben , versicherte ihr die ruhige Stimme. Also traf sie die Entscheidung, möglicherweise die folgenreichste Entscheidung ihres Lebens, und stieg auf den Rücksitz; die andere Stimme schrie

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