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CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)

CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)

Titel: CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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und heulte unterdessen, schimpfte sie willenlos, feige und dumm und sagte ihr, dass sie gerade einen ganz furchtbaren Fehler gemacht hatte.
    87
    Dans schlimmste Befürchtungen hinsichtlich seiner Zukunft bei Denham schienen sich innerhalb der ersten zehn Minuten zu bewahrheiten. Bei seiner Ankunft traf er Hayley im Aufenthaltsraum an. Tim Masters hockte vor ihr auf dem Tisch, als wollte er sich bei nächster Gelegenheit in ihren Schoß fallen lassen.
    Hayley trank einen Schluck aus einem Karton Johannisbeernektar. Eine Haarsträhne fiel ihr in die Stirn, und Tim strich sie zärtlich zurück, worauf sie zurückzuckte. Verwirrt blickte er sich um, registrierte Dans Anwesenheit und setzte ein triumphierendes Grinsen auf.
    »Morgen …« Eine muntere, aber auffallend knappe Begrüßung, als hätte er eigentlich sagen wollen: Morgen, du Loser.
    Dan nickte den beiden zu und machte sich dann ans Kaffeekochen. Nach und nach kamen andere Kollegen herein, und alle stutzten und verstummten abrupt, sobald sie die intime Körpersprache des Paars am Tisch bemerkten, um dann interessiert zu beobachten, wie Dan darauf reagierte. Je unbeteiligter er sich zu geben versuchte, desto lächerlicher musste es wirken: noch eine Spur gleichgültiger, und er hätte sich ebenso gut in Luft auflösen können.
    Der Blick aufs Handy war eine verlässliche Übersprunghandlung, aber auch hier wurde er enttäuscht: keine Nachricht von Cate.
    Dann kam der Alte herein. Er verschwand fast in seinem altmodischen Crombie-Überzieher mit seiner heißgeliebten TT-Race-Reversnadel. Seine Reaktion war im Grunde die gleiche wie bei allen anderen: erst die Verwirrung beim Anblick von Hayley und Tim, dann der fragende Blick in Dans Richtung. Doch darüber hinaus drückte Denhams Miene unverkennbar Genugtuung aus.
    Zögerlich wie immer sagte er: »Ähm, Dan, könnte ich Sie wohl kurz sprechen?«
    »Sicher. Hier?«
    »O nein.« Denhams Augen glänzten. »Das muss unter uns bleiben.«
    Robbie war vor neun wieder zu Hause. Es war nur ein kurzer Zwischenstopp, deshalb ließ er das Auto auf der Straße stehen. Jed verzog sich in sein Zimmer – um sich wieder aufs Ohr zu hauen, hätte Robbie vermutet, doch das gelegentliche Rumpeln und Klappern, das durch die Wand drang, sprach dagegen.
    Robbie hätte eigentlich schon im Büro sein sollen, doch er hatte einen Blick in den Terminkalender seiner Mutter geworfen und erleichtert festgestellt, dass sie fast den ganzen Tag unterwegs war. Er rief Indira an, die nicht sehr begeistert war, als sie hörte, dass er krankfeiern wollte.
    »Ich muss um vier in Saltdean sein, und es ist sonst niemand da, der die Stellung halten kann.«
    »Mach einfach früher dicht«, sagte er. »Ich klär das mit der Alten.«
    Sie wollte protestieren, doch er legte einfach auf. Dann ging er duschen, um den Rauchgeruch abzuwaschen, der wieder in seinen Haaren hängen geblieben war. Er zog einen guten Anzug an – einen dunkelgrauen von Hugo Boss – und packte Hanks Papiere in einen kleinen Koffer. Sein Antler-Kabinentrolley hatte genau die richtige Größe, und das Kombinationsschloss würde zwar für einen ernstzunehmenden Dieb kein Hindernis sein, aber immerhin würde es allzu neugierige Augen fernhalten. Und mehr brauchte er im Moment nicht.
    Er verließ die Wohnung mit einem beeindruckend lauten Rülpser als einzigem Abschiedsgruß – das war der McMuffin Sausage & Egg, der mit ihm redete. Als er die Stufen hinuntertrabte, war er bester Laune – zum Teil, weil er heute Vormittag ganz genau aufgepasst hatte, ob ihm jemand folgte, und nichts Verdächtiges bemerkt hatte.
    Und deshalb ließ er in seiner Aufmerksamkeit nach, als er zu seinem Wagen ging, und schaute kaum nach links oder rechts. Er bemerkte die Angreifer erst, als einer von ihnen sprach – eine raue Stimme, die gar nicht an Robbie gerichtet war: »Das ist er.«
    Drei kräftige Männer um die fünfzig, alle in Designer-Sportklamotten. Harte Kerle, ein bisschen schwabbelig um die Mitte nach Jahren des Luxuslebens, aber immer noch fit, immer noch brutal. Im Nu hatten sie sich auf ihn gestürzt und rissen ihm den Koffer aus der Hand. Der eine hielt ihn von hinten gepackt und sorgte dafür, dass er stehen blieb, während die Schläge auf ihn einprasselten. Robbie registrierte dunkel, dass das eine gute Sache war: Wenn du hinfällst, bist du tot.
    Dann waren sie ihm also doch gefolgt, dachte er. Die Beschimpfungen, die auf ihn herabregneten, hörte er kaum. Er fragte sich, ob sie so

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