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CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)

CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)

Titel: CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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atmeten schwer vor Anstrengung und Stress, sie hörte Ächzen und geflüsterte Anweisungen, während sie wild austrat und sich gegen die Hände sträubte, die sie gepackt hielten. Sie wusste, es war sinnlos, doch sie war entschlossen, sich nicht kampflos geschlagen zu geben.
    »Na, die ist aber ein resolutes Biest«, sagte ein Mann. Seine Stimme klang weich und kultiviert, ein wenig selbstverliebt.
    Dann traf ein Faustschlag sie in die Magengrube, so schnell und brutal, dass ihr keine Zeit blieb, sich darauf gefasst zu machen. Ihr blieb die Luft weg, alles drehte sich, doch sie kämpfte gegen die Ohnmacht an, und der erbitterte Hass, der eigentlich ihren Angreifern hätte gelten sollen, richtete sich gegen sie selbst.
    Sie hatte ihre Chance vertan, und sie wusste, dass es eine zweite kaum geben würde.
    Gordon hatte das kleinere der beiden Gästeschlafzimmer zur provisorischen Zelle erkoren. Die Tür war einigermaßen stabil und ließ sich abschließen. Das Zimmer hatte ein Fenster, doch mit einiger Mühe gelang es Gordon, einen schweren Schrank davorzurücken. Die einzigen anderen Möbelstücke waren ein Einzelbett und eine Kommode. Die Kommode schaffte er hinaus, doch das Bett ließ er drin.
    Dann traf Stemper ein, und die Frau unternahm einen beherzten Fluchtversuch. Erst nachdem sie sie mit vereinten Kräften ins Haus geschafft und nach oben bugsiert hatten, konnte Gordon sie in Ruhe anschauen. Nicht ihr Gesicht natürlich, das blieb unter der Kapuze verborgen. Aber ihren Körper …
    Patricia ertappte ihn dabei, wie er gierig Caitlins Brüste anstarrte. Sie atmete hörbar aus, sagte aber nichts. Sie und Gordon sollten ihre Unterhaltung in Gegenwart der Frau auf ein Minimum beschränken, was Gordon allerdings als übertriebene Vorsichtsmaßnahme betrachtete. Jetzt, da sie die Frau in ihre Gewalt gebracht hatten, würden sie sich kaum erlauben können, sie wieder laufen zu lassen.
    Sie legten sie mit dem Gesicht nach oben aufs Bett, die Hände immer noch hinter dem Rücken gefesselt. Sie trug ein dunkelblaues Business-Kostüm, vermutlich von Marks & Spencer oder Next, mit einem Rock, der ein gutes Stück über den Knien endete. Strumpfhose statt Strümpfen und dazu schlichte schwarze Pumps. Die Kapuze war ein unwillkommenes Detail, dem Gordon nicht einmal einen gewissen fetischistischen Reiz abgewinnen konnte. Er musste an diesen Film denken – Der Elefantenmensch.
    Stemper holte seinen Aktenkoffer und legte ihn aufs Bett. Caitlin zuckte zusammen, als die Verschlüsse aufschnappten. Er nahm eine Kneifzange heraus, sah Patricia an und nickte ernst.
    »Also, Caitlin, ich muss Ihnen jetzt einige Fragen stellen.« Seine Stimme war wie immer so sanft und mild, sein Sprechrhythmus so gleichmäßig, dass es unmöglich war, nicht aufmerksam auf jedes Wort zu lauschen.
    »Bitte«, sagte Caitlin. »Ich weiß nichts.«
    »Nun, ich habe irgendwie geahnt, dass Sie das sagen würden.«
    Stemper streifte der Frau die Schuhe von den Füßen. Caitlin fuhr zusammen, als er sie berührte, und zog die Knie an. Er wies Gordon mit einer Kopfbewegung an, sie festzuhalten.
    Das war Gordons erste Gelegenheit, sie zu berühren, und die Aussicht darauf verursachte ihm Herzklopfen. Er stellte sich neben das Bett und packte sie an der rechten Wade. Die Haut war warm und zart, mit kräftigen Muskeln darunter. Stemper hielt ihren Fuß fest und legte sorgfältig den Zangenkopf um den kleinen Zeh der Frau. Sie begann in kurzen, hektischen Zügen zu atmen. Ein Wimmern entrang sich ihrer Kehle, ein einziger, langgezogener Laut, der immer schriller wurde, bis Stemper mit der Zange zudrückte.
    Dann ein irrer, markerschütternder Schrei. Gordon schluckte und wandte den Blick vom Ort des Geschehens ab. Das war, als müsste er Lisas Geburt noch einmal durchleben. Selbst Patricia, die die Prozedur mit strenger Miene aus nächster Nähe verfolgte, schien blass zu werden.
    Nur Stemper blieb ungerührt. Er nahm die Zange weg, das Metall verschmiert mit dem Blut, das durch die Strumpfhose sickerte.
    »Sehen Sie, Caitlin, die Schmerzen, die eine solche Quetschung verursacht, stehen in keinem Verhältnis zu dem angerichteten Schaden. Wenn Sie sich je die Hand in einer Tür eingeklemmt haben, werden Sie das wissen. Ich glaube, dass ich Ihnen jetzt eben nicht mal einen Knochen gebrochen habe, und dennoch werden Sie jetzt Höllenqualen leiden, wenn die Stelle anschwillt und unerträglich brennt. Denken Sie darüber nach, und dann stellen Sie sich vor, wie es

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