CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)
Entlohnung zu Spannungen kommen würde, aber selbst in diesem Punkt gelang es Robbie, sie zu überrumpeln.
»Das überlasse ich Ihnen beiden. Ich bin sicher, dass Sie eine recht gute Vorstellung davon haben, was angemessen wäre.«
Es war ein genialer Schachzug. Angesichts der Tatsache, dass Robbie am längeren Hebel saß, hielt Gordon es für wahrscheinlich, dass ihr Angebot jede denkbare Summe übersteigen würde, die Robbie gefordert hätte, wenn er den vorhersehbaren Kurs eingeschlagen hätte.
»Wir werden darüber nachdenken«, sagte Patricia. »Lassen Sie uns morgen früh noch einmal zusammenkommen. Wenn wir Ihrem Vorschlag folgen, dann wird es vielleicht gegen Ende der Woche so weit sein.«
»Wunderbar. Ich stehe jederzeit zur Verfügung.«
Robbie und Gordon tauschten ihre Handynummern aus. Während Patricia ihn zur Tür brachte, berührte sie leicht seinen Arm. »Die Papiere sind an einem sicheren Ort, nicht wahr?«
»Das garantiere ich Ihnen«, antwortete Robbie. »Niemand wird …«
Das Geräusch war nicht besonders auffällig, aber es ließ Robbie innehalten. Er zögerte und drehte sich zur Treppe um.
»Wir haben einen Hund«, erklärte Patricia. »Ein Border Collie – ein richtiges Temperamentsbündel.«
Gordon gefiel das Zittern in ihrer Stimme nicht, und so fügte er trocken hinzu: »In Wirklichkeit ist es das verkrüppelte Kind, das wir auf dem Dachboden gefangen halten.«
Robbie nickte nur desinteressiert. Man gab sich die Hand, und Robbie besaß sogar die Dreistigkeit, Patricia einen Kuss auf die Wange zu drücken. Sein Auto stand in der Einfahrt: ein schwarzer BMW . Zweifellos derselbe, den Jerry fotografiert hatte.
»Unverschämter Bengel«, sagte Gordon. »Zehn Minuten allein mit Stemper, und er würde uns anflehen, ihm diese Papiere abzunehmen.«
»Ist das denn das Vorgehen, das du bevorzugst?«
»Nein, das wohl eher nicht. Seine Arroganz ist wirklich atemberaubend, aber er hat uns in der Hand, und da sollten wir einfach pragmatisch bleiben.« Er seufzte. »Was glaubst du, wie er auf das Verschwinden seiner Schwester reagieren wird?«
»Wir müssen hoffen, dass es ihn nicht übermäßig berührt. Ich sehe immer noch einen Vorteil darin, sie als Sicherheit zu behalten.« Patricia rieb sich die Hände; ihre Augen glänzten. »Weißt du, ich glaube tatsächlich, dass wir am Ende triumphieren werden.«
»Ich frage mich, wie Stemper das aufnehmen wird.«
»Das ist mir, ehrlich gesagt, ziemlich egal. Stemper ist ein bezahlter Helfer, mehr nicht.«
Das gefiel Gordon. »Dann können wir von jetzt an ohne ihn auskommen. Nur wir beide und dein scharfer neuer Verehrer.«
»Ach, Quatsch.« Sie gab ihm einen leichten Klaps. »Ich könnte seine Mutter sein.«
»Tja, aber du bist nicht seine Mutter. Glaub mir, er war scharf auf dich.«
»Auf das Geld. Das war Habgier, was du da gesehen hast, Gordon, nicht Lust.«
Er grinste. »Was ich gesehen habe, war ein bisschen von beidem.«
»Hmm. Zumindest war er erfrischend ehrlich, was seine Ambitionen betrifft.« Gordon hatte den Eindruck, dass sie leicht errötete. Dann ein abrupter Stimmungsumschwung, und sie deutete zur Decke. »Aber dieses Miststück hätte um ein Haar noch alles ruiniert.«
Als er Patricia die Treppe hinaufstürmen sah, fühlte er sich bemüßigt, eine Warnung auszusprechen. »Tu ihr nicht weh. Nicht zu sehr, meine ich.«
»Rufst du Stemper an?«, sagte sie. »Er mag nur ein bezahlter Helfer sein, aber wir sollten trotzdem seine Meinung dazu einholen.«
»Sehe ich auch so. Und er muss sich Caitlin noch mal vornehmen.«
Patricia drehte sich zu ihm um und lächelte grimmig. »Oh, ich weiß nicht. Das können wir vielleicht auch allein hinbekommen.«
94
Robbie hielt an dem ersten Pub, das so aussah, als könnte man dort etwas Anständiges zu essen bekommen, und bestellte sich zur Feier des Tages ein Steak und ein Bier.
In seinen Augen war das Treffen ein überwältigender Erfolg gewesen. Das Einzige, was ihn ein wenig beunruhigte, war, dass die Blakes vielleicht ein bisschen zu bereitwillig auf seinen Vorschlag eingegangen waren. Doch nach einiger Überlegung kam er zu dem Schluss, dass dem nicht so war. Sie waren im Grunde in der gleichen Lage wie Templeton. Wer sich so ausmanövrieren ließ, musste eben in den sauren Apfel beißen und versuchen, noch das Beste aus der Sache herauszuholen.
Trotzdem würde er gut aufpassen müssen, was er herausgab und wann. Auf jeden Fall würde er die Beweise, die er gegen die Blakes
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