Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)

CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)

Titel: CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
Vom Netzwerk:
Fünfzigerjahre entsprungen sein können.
    Bei einer Kanne Earl Grey im Wohnzimmer berichtete er ihnen von seinen Fortschritten. »Es ist mir gelungen, dieses Barmädchen in einen kleinen Plausch zu verwickeln. Traci, mit ›i‹. Ist so um die zwanzig, ziemlich fett und irgendwie primitiv. Macht einen auf Goth, aber das ist nur gefakt, glauben Sie mir.«
    Gordon schnaubte. Zu Jerrys schiefem Selbstbild gehörte auch, dass er glaubte, den Finger am Puls der Jugendkultur zu haben. Als jemand, der aussah, als ob sein eigener Puls schon ziemlich flatterig wäre, hätte er sich nach Gordons Ansicht besser auf einen Lebensstil verlegen sollen, der seinem Alter angemessener war.
    »Was hat sie Ihnen erzählt, Jerry?«, fragte Patricia.
    Conlon hob eine Hand und rieb sich kräftig die Nase. »Es ist O’Brien. War mausetot, als der Bauer ihn heute Morgen gefunden hat.«
    Ein Moment lang herrschte bedrücktes Schweigen. Sie hatten es den ganzen Tag schon gewusst, aber jetzt erst drang es in aller Klarheit in ihr Bewusstsein.
    »Und was Ihre Kontakte mit Hank betrifft, haben wir nichts zu befürchten?«, fragte Patricia.
    »Ganz bestimmt nicht. Ich habe immer nur das Handy benutzt, das Sie mir gegeben haben. Ich nehme an, das lässt sich nicht orten?«
    Patricia nickte. »Was ist mit dem Haus? Und dem Laptop?«
    »Keine Chance. Die Bullen sind immer noch da.« Er hob eine Hand, um eventuellen Unmutsäußerungen zuvorzukommen. »Aber ich habe im Pub noch was anderes aufgeschnappt. Hank hat sich nämlich da mit einer Tussi getroffen.«
    »Mit einer Frau?«, sagte Patricia. Sie wechselte einen Blick mit Gordon: Genau wie sie befürchtet hatten.
    »Ja. Keine Ahnung, ob es ein Date war oder was, aber es ist nicht gut gelaufen. Traci sagt, sie hätten sich gestritten. O’Brien hat das Mädel zu Boden gestoßen, und dann sind diese Typen dazwischengegangen.«
    »Wer?«, fragte Patricia scharf.
    »Bloß zwei Kerle, die da ihr Bier getrunken haben. Sie haben die zwei getrennt, und dann hat O’Brien sich aus dem Staub gemacht.«
    Patricia schien etwas sagen zu wollen, aber tatsächlich zog sie nur langsam und gedehnt die Luft ein. Gordon kannte das – es hieß, dass sie alarmiert war.
    »Haben Sie irgendetwas über die beiden in Erfahrung gebracht?«, wollte sie wissen. Sie spreizte die Finger einer Hand und zählte die einzelnen Punkte daran ab. »Ihr Alter. Ihr Aussehen. Was sie gesagt haben. Was sie getan haben. Was für ein Auto sie fuhren.«
    Jerry duckte sich wie unter Beschuss. »Hey, es war schon schwierig genug, an das alles ranzukommen. Das Pub war proppenvoll, und die Bullen sind da ein und aus gegangen. Das war ein Unfall mit Fahrerflucht, ja? Wenn die spitzkriegen, dass ich mich auffällig dafür interessiere, was glauben Sie, was die dann machen?«
    »Hmm.« Der Blick, den Patricia ihm zuwarf, machte deutlich, dass sie von seinen Ausreden nicht allzu viel hielt.
    »Ich denke, wir haben jetzt ein paar Informationen mehr, mit denen wir arbeiten können«, meinte Gordon.
    Patricia, die immer noch Jerry ansah, sagte: »Und das bringt uns zu Ihrem nächsten Job …«
    Nachdem sie es ihm erklärt hatten, trank Jerry geräuschvoll einen Schluck Tee und seufzte. »Das heißt also, ich muss mehr oder weniger die Nacht da draußen kampieren, oder?«
    »Bis drei Uhr morgens«, antwortete Patricia. »Passen Sie nur auf, dass Sie nicht gesehen werden. Ich gehe doch davon aus, dass es da geeignete Verstecke gibt?«
    »Nur auf dem Acker oder auf ’nem verd– … auf ’nem Baum.«
    Gordon genoss den Anblick von Jerrys betretener Miene, als er sagte: »Mit ein bisschen Glück werden wir heute Nacht des Rätsels Lösung erfahren.«
    »Und wenn gar niemand kommt?«
    Patricia sagte: »Morgen sehen wir weiter. Gordon und ich haben schon darüber gesprochen, wie wir das Team verstärken können.«
    Jerry wirkte indigniert. »Sie meinen, Sie wollen jemanden von außerhalb ins Boot holen? Wen denn bitte?«
    »Stemper.«
    »Shit.« Jerry fluchte mit so komischem Timing, dass Gordon sich unter anderen Umständen ein Lächeln nicht hätte verkneifen können, aber jetzt war ihm nicht danach. Seine eigene Reaktion, die er klugerweise nicht offen zeigte, war ganz ähnlich gewesen.
    Patricia reagierte brüskiert. »Was soll das denn heißen?«
    »Nichts. Es ist Ihre Entscheidung, denke ich.« Unbewusst schüttelte Jerry den Kopf, doch Patricia schien es nicht zu bemerken.
    »Da haben Sie vollkommen recht, Jerry. Es ist meine

Weitere Kostenlose Bücher