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CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)

CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)

Titel: CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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Entscheidung.«

20
    Dan erreichte das Pub um zehn vor sechs, nachdem er aus dem Laden geflüchtet und in den ersten Bus gesprungen war, der vorbeikam.
    In der letzten Stunde vor Ladenschluss hatte Hayley munter von einer Hochzeitsmesse zu plaudern begonnen, die an diesem Sonntag in einem Hotel in der Nähe von Crawley stattfand. Selbst zu den besten Zeiten hätte er große Mühe gehabt, für so etwas Begeisterung aufzubringen. Im Augenblick war er schon damit überfordert, auch nur mäßiges Interesse zu heucheln.
    »Ich weiß, es wird wahrscheinlich erst in ein paar Jahren aktuell.« Hier machte sie eine Pause, in der vermutlich von ihm erwartet wurde, dass er ihr widersprach. »Mum würde gerne mitkommen, aber sie verzichtet darauf, wenn es dir lieber ist, dass wir nur zu zweit sind.«
    Dan zuckte nur mit den Achseln. »Nein, nimm sie ruhig mit, wenn sie mag.« Dann hatte einer der anderen Verkäufer sie mit einer Frage zu WLAN-Routern unterbrochen, und Dan sprach ein stilles Dankgebet für die Unterbrechung.
    Später, als sie Feierabend machten, hakte Hayley noch einmal nach. »Und, gehen wir jetzt alle hin?«
    »Wohin?«
    »Mein Gott, Daniel, wir haben doch erst vor zwanzig Minuten darüber gesprochen. Zu der Hochzeitsmesse.«
    »Oh. Hast du nicht gesagt, du wolltest mit deiner Mutter hingehen?«
    Einen Moment lang glaubte er, sie würde ihm eine Ohrfeige geben. Stattdessen schüttelte sie den Kopf, eine kleine, boshafte Geste.
    »Vergiss es. Das Einzige, was dich interessiert, ist doch dieser … dieser Traum , ein Café zu haben.«
    »Was ist denn daran so falsch?«
    »Es hört sich allmählich wie eine Ausrede an.«
    Sie sagte es mit ruhiger Stimme, aber der herausfordernde Ton war nicht zu überhören. Ein paar Kollegen schoben sich an ihnen vorbei und verabschiedeten sich, als ob nichts wäre, doch draußen vor der Tür würde sofort das Gekicher und Getuschel losgehen.
    »Ich kann jetzt nicht darüber reden.« Er stieß die Ladentür auf. »Wir sehen uns morgen.«
    »Soll ich dich nicht nach Hause fahren?«
    »Äh …« Er erinnerte sich an seine Lüge vom Morgen. »Nein, ich muss mein Auto bei Robbie abholen.«
    Hayley seufzte genervt. »Na ja, ich könnte dich ja hinfahren.«
    »Das ist doch genau die entgegengesetzte Richtung für dich.«
    »Das macht nichts. Dann könnten wir uns wenigstens in Ruhe unterhalten.«
    »Nein, mit dem Bus ist es viel einfacher. Wir gehen vielleicht noch schnell was trinken. Etwas Alkoholfreies in meinem Fall«, fügte er hinzu. Er gab ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange und sagte: »Sorry, ich muss los.«
    Im William IV war nicht besonders viel los. Nur ein paar Gäste saßen am Tresen bei ihrem Feierabend-Drink. An der Wand war ein Fernseher angebracht, doch er war nicht eingeschaltet. Das war wohl auch gut so, dachte Dan. Er musste die Nachrichten für eine Weile vergessen.
    Während er darauf wartete, bedient zu werden, verspürte er ein flaues Gefühl in der Magengegend, so etwas wie Lampenfieber. Im Bus hatte er verschiedene Gesichtsausdrücke geübt und sich für einen entschieden, mit dem er angemessen besorgt, aber vor allem ahnungslos wirkte. Unbewusst musste er wieder geübt haben, denn die Bedienung, die gerade herbeikam, warf ihm einen irritierten Blick zu.
    Er bestellte ein Pint Lager, ging damit zu einem Tisch im hinteren Teil des Pubs und hielt sich gute zehn Minuten lang daran fest, bis Robbie das Lokal betrat. Seine Miene war ernst. Nachdem er sich ebenfalls ein Bier geholt hatte, ging er auf Dans Tisch zu. Grußlos zog er sich einen Stuhl heraus und murmelte nur: »Alles bloß wegen Cate.«
    »Du hast sie in diesen Schlamassel reingezogen.«
    Robbie sah ihn finster an. »Wie hat sie geklungen? Meinst du, sie ahnt was?«
    »Nein. Sie wollte nur über diesen Besuch von der Polizei sprechen.«
    »So schlimm kann’s ja nicht sein. Niemand hat uns verhaftet.« Er bemerkte Dans Blick. »Du willst es ihr sagen, stimmt’s?«
    »Ich bin mir nicht sicher.« Dan hatte den größten Teil des Tages mit dieser Frage gerungen, und noch immer konnte er nicht aussprechen, was er empfand. »Sie hat ein Recht, es zu erfahren, oder nicht?«
    »Nicht wirklich. Und du tust ihr damit keinen Gefallen. Im Moment ist sie unschuldig. Sie musste diesen Polizisten nicht anlügen, weil sie wirklich nichts von dem Unfall wusste.«
    »Aber sie hat gelogen. Darauf wollte ich heute Morgen am Telefon hinaus. Sie hat ihm gesagt, sie wüsste nicht, wer wir sind.«
    Robbie schien

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