Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)

CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)

Titel: CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
Vom Netzwerk:
er.
    »Was?«
    »Heutzutage werden doch an einer Stelle, wo es einen tödlichen Unfall gegeben hat, immer Blumen abgelegt.«
    »Richtig, aber wer vermisst schon Schweinchen Hank?«
    »Irgendjemand, hätte ich gedacht.« Dan seufzte. Er entdeckte eine Lücke zwischen den Bäumen und zeigte sie Robbie. »Da vielleicht?«
    Robbie begann auf die Lücke zuzugehen. Dan drehte sich noch einmal zur Straße um, als sich hinter ihm in der Hecke etwas bewegte.
    »Was war das?«
    Robbie fuhr zusammen. Der Umschlag fiel ihm fast aus der Hand, und in einer Schreckensvision sah er ein Polizeiauto herannahen, just in dem Moment, als das ganze Geld in den Graben flatterte.
    »Verdammte Scheiße!« Er sah, dass Dan stocksteif dastand, halb geduckt, den Blick zur anderen Straßenseite gerichtet.
    »Da ist irgendwas in der Hecke.«
    »Wahrscheinlich bloß ein Fuchs.«
    Die Sekunden tickten in Robbies Kopf wie eine Zeitbombe. Er dachte kurz über Dans Warnung nach und verwarf sie dann, um sich seinen Weg durch die Bäume zu bahnen. Dabei versuchte er die Zweige nur zu biegen und nicht abzuknicken. Der Acker dahinter sah frisch gepflügt aus, der Boden glänzte im frühen Schein der Sterne. Er strömte einen würzigen, irgendwie ehrlichen Geruch aus, der Robbie an seine Kindheit denken ließ, auch wenn er nicht sagen konnte, wieso.
    Er konnte unmöglich über das Feld gehen, ohne Fußspuren zu hinterlassen. Blieb also nur Plan B: die Frisbee-Methode.
    Er ging in die Knie, machte sich zum Wurf bereit und zögerte dann. Er war gerade im Begriff, dreitausend Pfund im wahrsten Sinne des Wortes wegzuwerfen. Das trieb ihm fast die Tränen in die Augen.
    Komm morgen wieder her und hol’s dir zurück , flüsterte ihm eine boshafte Stimme ein.
    Er antwortete ihr: Vielleicht .
    Dadurch halbwegs getröstet, brachte er es fertig, den Umschlag mit sanftem Schwung auf den Acker zu werfen. Er verschwand in der Dunkelheit und landete mit einem leisen Klatschen. Job erledigt.
    Den findest du morgen leicht wieder.
    Robbie drehte sich um. Dan sah immer noch in die andere Richtung. Er war näher an die Hecke herangetreten.
    »Da!«, sagte er. »Hast du das gehört?«
    Jerry hatte den Rucksack neben sich liegen. Er konnte den Typen hinter der Hecke kaum sehen, aber er konnte hören, wie er näher kam. Nur sein rechter Arm bewegte sich, als er vorsichtig nach dem Messer tastete.
    »Da!«, sagte der Mann. »Hast du das gehört?«
    Jerry erstarrte wieder; das Einzige, was ihn beruhigte, war die Waffe in seiner Hand. Sollte der Typ plötzlich auf ihn losgehen, würde genug Zeit bleiben, ihm die Klinge ins Herz zu stoßen. Und wenn es so käme, hätte Jerry auch keine Skrupel, es zu tun. Innerlich war er kalt wie Stein.
    Jetzt heißt es: er oder ich. Ganz einfach.
    Dan nahm nur am Rande wahr, wie Robbie den Umschlag warf; er registrierte das klatschende Geräusch, mit dem er auf der Erde landete. Doch seine Aufmerksamkeit blieb auf die Hecke gerichtet. Er war sich sicher, dass er ein leises Rascheln vernommen hatte, und in dem Gewirr von Schatten hatte sich etwas leicht verschoben.
    Da hockte jemand drin und beobachtete sie.
    Er machte noch einen Schritt, und jetzt war er sich sicher, dass er einen ganz schwachen Schimmer von reflektiertem Licht sehen konnte: ein Augenpaar, das ihn direkt anstarrte. Es könnte ein Fuchs sein, wie Robbie gesagt hatte.
    Oder vielleicht war da gar nichts, und es war nur seine überbordende Fantasie.
    »Und?«, fragte Robbie, und Dan hielt erschrocken die Luft an.
    »Ich weiß nicht.«
    »Na, dann komm. Lass uns so schnell wie möglich verschwinden.«
    Dan riss sich los und eilte zum Wagen. Robbie saß schon am Steuer und starrte resigniert ins Leere.
    »Was wirklich wehtut, ist, dass sie die Suche wahrscheinlich schon abgeschlossen haben.«
    »Was?« Dan war immer noch in Gedanken versunken. Das hat nicht ausgesehen wie die Augen eines Fuchses …
    »Nachdem Cate ihnen von dem Geld erzählt hat, sind sie bestimmt heute Nachmittag noch mal hergekommen und haben danach gesucht. Jetzt wird höchstens irgendein blöder Bauer sich über den unerwarteten Geldsegen freuen.«
    »Wenn das passiert, müssen wir hoffen, dass er so anständig ist, es abzugeben.«
    »Wer’s glaubt, wird selig.« Robbie ließ den Motor an und fuhr los. »Was zum …?«
    Der BMW schlingerte, als Robbie auf etwas reagierte, das er im Rückspiegel sah. Es knirschte im Getriebe, und das Auto verlor an Geschwindigkeit, drohte liegen zu bleiben.
    Dan drehte sich um,

Weitere Kostenlose Bücher