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CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)

CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)

Titel: CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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Supermarkt und schicken Wohnanlagen. Zum Portfolio von Compton gehörten mehrere Wohnungen in dem neuen Komplex, und auf Robbies Geheiß hatte Dan als einer der Ersten die fertigen Apartments besichtigt – die alle weit über seinem Budget lagen.
    Während er in der kleinen Eingangshalle stand und das spöttisch blinkende Licht am Kasten der Alarmanlage anstarrte, kam Dan sich vor wie ein ungeschickter Einbrecher, der jeden Moment befürchten muss, von einem Polizeischeinwerfer erfasst zu werden. Es war auf bedrückende Weise eine Wiederholung von letzter Nacht – das gleiche wilde Durcheinander von Gefühlen: Loyalität, Schuld und bitterer Groll. Nur mit dem Unterschied, dass jetzt schiere Panik diese Emotionen noch verstärkte.
    Ein Fehler heute Abend, und er könnte den Rest seines Lebens im Gefängnis verbringen.
    Versehen mit einem Ersatzbriefumschlag, gingen sie zurück zu Robbies Wagen, den er auf dem Parkplatz in der Church Street abgestellt hatte. Vor dem Büro gab es auch Stellplätze, doch Robbie hatte sie nicht benutzen wollen. »Ich gehe Mum vorläufig lieber aus dem Weg«, erklärte er.
    »Das ist wahrscheinlich klug.«
    Als sie vor Robbies Wohnung hielten, machte Dan keine Anstalten auszusteigen, und Robbie bat ihn auch nicht herein. Dan wusste, dass Robbie seinen Untermieter Jed gerne wieder losgeworden wäre.
    »War er da?«, fragte er, als Robbie mit steifen Schritten zum Auto zurückkam.
    »Er ist weg. Und er hat die Tür nicht richtig abgeschlossen.« Robbie hielt den Umschlag in der Hand und gab ihn nur widerstrebend an Dan weiter.
    »Ts-ts«, machte Dan. »Wenn die Polizei kommt und seine Drogen findet, hat nicht bloß Jed ein Problem.«
    »Er bewahrt sie nicht hier auf.«
    »Du scheinst dir da nicht so sicher zu sein.«
    »Okay, aber wer sagt denn, dass die Polizei …?«
    Er brach ab, als er bemerkte, dass Dan den Umschlag geöffnet hatte und hineinschaute.
    »Es ist alles da? Genau dreitausend?«
    »Ja, verdammt noch mal«, erwiderte Robbie in so gereiztem Ton, dass erst einmal für zehn Minuten Funkstille herrschte.
    Sie fuhren wieder dieselbe Strecke wie am Abend zuvor, aber diesmal mit Robbies schnellem, flüsterleisem BMW . Die Fahrt hatte etwas Surreales, als ob sie eine Zeitreise in die Vergangenheit machten.
    Vielleicht ist es ja wirklich so, dachte Dan. Vielleicht würden sie zu dieser Landstraße zurückkehren und feststellen, dass es dort gar nichts zu sehen gab, weil nichts passiert war. Sie würden zum Pub fahren, und kurz darauf würde Hank hereinkommen, gesund und munter, und sobald die Übergabe vonstattengegangen wäre, könnten Robbie und Dan erleichtert die Heimfahrt antreten, und alles wäre wunderbar …
    Es war Viertel vor zehn, als sie nach rechts auf die Nebenstraße abbogen und in nördlicher Richtung durch eine friedliche ländliche Gegend fuhren. Die Felder und Hecken waren nur eine Nuance dunkler als der Himmel, vor dem sich die Silhouetten von schütteren Baumkronen abzeichneten.
    Robbies Finger trommelten ruhelos auf das Lenkrad. Er warf einen begehrlichen Blick auf den Umschlag.
    »O Mann, müssen wir das wirklich machen?«
    »Wenn es uns vor dem Gefängnis bewahrt, Robbie …«
    »So weit muss es ja nicht kommen. Mit den richtigen Anwälten können wir es irgendwie hinbiegen. Cate würde uns helfen. Sie würde bestimmt eine hervorragende Zeugin abgeben.«
    »Jetzt erwartest du also, dass deine Schwester wegen ein paar Pfund einen Meineid schwört?«
    »Es sind nicht nur ein paar Pfund.«
    »Diese Diskussion ist sinnlos«, sagte Dan. »Wir machen es.«
    Sie kamen jetzt immer näher. Dans Herz schlug schneller, und er atmete in kurzen Stößen. Er beugte sich vor, eine Hand aufs Armaturenbrett gelegt, als könne er das Auto damit schneller machen; inzwischen wollte er nicht nur, dass es vorbei war, er wollte auch die Gewissheit, dass das hier wirklich passierte und nicht nur ein Alptraum war.
    »Da«, sagte Robbie und zog das Lenkrad ein Stück nach rechts. Der Wagen schlingerte zur Seite, und Dan musste einen Schrei unterdrücken – schon hörte er wieder den Aufprall, sah den Körper über das Dach des Fiesta fliegen.
    Dann sah er, dass die Scheinwerfer eine Reihe kleiner roter Punkte erfasst hatten. Beleuchtete Verkehrskegel, im Halbkreis gruppiert um die Stelle, wo man Hanks Leiche gefunden hatte. Und da stand ein reflektierendes gelbes Schild am Straßenrand, ein Aufruf an Zeugen, sich bei der Polizei zu melden.
    »Niemand zu sehen«, stellte Robbie

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