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CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)

CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)

Titel: CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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verschickte. Cate wusste, dass er ihre Nummer während ihrer erbittert ausgefochtenen Scheidung gelöscht hatte, also musste er sie wieder hinzugefügt haben – vielleicht nach seinem Besuch am Dienstagabend. Offensichtlich war er ihr wieder wohlgesinnt, aber ob sie sich darüber freuen sollte oder nicht, konnte sie nicht so recht sagen.
    Sie blickte auf und sah DS Thomsett hinter dem Stand mit den Gratis-Luftballons des Cafés hervortreten. Er schenkte ihr ein angespanntes Lächeln und deutete auf die Auslagen mit Kuchen und Gebäck: Ob sie irgendetwas wolle? Sie schüttelte den Kopf.
    Er trug einen anthrazitfarbenen Anzug mit einem frisch gebügelten weißen Hemd und einer gepunkteten lila Krawatte. Keine Halbschuhe, sondern Stiefel, und sie waren auch nicht schwarz, sondern braun. Seine Frisur war ein bisschen zerzauster, als Cate sie in Erinnerung hatte, als ob er sich mit den Händen durch die Haare gefahren wäre. Selbst als er sich seinen Kaffee bestellte, strahlte seine Haltung Autorität aus. Diesen Mann durfte man nicht unterschätzen, dachte Cate. Man durfte ihn nicht anlügen.
    Aber dennoch log sie ihn an. Sie log einen Polizeibeamten an, der einen tödlichen Verkehrsunfall untersuchte …
    Er nahm sein Tablett. Als er auf ihren Tisch zukam, atmete Cate tief durch und mahnte sich zur Ruhe. Zum Glück war von seinem Kumpel Avery weit und breit nichts zu sehen.
    »Hallo«, sagte er.
    »Morgen – oh, Sie trinken Tee!«
    »Ja.« Er sah sie fragend an. »Ist das gestattet?«
    »Natürlich. Es ist nur … die meisten Leute trinken doch heutzutage Kaffee, oder nicht?«
    Er runzelte die Stirn, als wäre er gerade zu dem Schluss gekommen, dass er offenbar einer Verrückten gegenübersaß. »Kaffee ist mehr im Trend, denke ich. Aber ich habe immer schon lieber Tee getrunken.«
    »Ich mag das Aroma, aber nicht den Geschmack.« Cate lachte – viel zu herzhaft für so eine harmlose Bemerkung. Sie machte sich nicht nur lächerlich; sie verriet auch ihre Nervosität, und Thomsett würde sich fragen, was der Grund dafür war.
    Er nahm gegenüber von ihr Platz und stellte flink die Sachen von seinem Tablett auf den Tisch. Er hatte zwei Croissants gekauft und bot ihr an, sie mit ihm zu teilen.
    »In unserem Job muss man essen, wann immer sich eine Gelegenheit ergibt«, meinte er mit einem schiefen Lächeln.
    »M-hm. Geht mir auch oft so.«
    »Nun, Sie haben sich bestimmt schon gedacht, dass ich Sie nicht hergebeten habe, um mit Ihnen über die alte Streitfrage ›Tee oder Kaffee?‹ zu diskutieren.« Das Lächeln war verschwunden, und da war wieder dieser argwöhnische Ausdruck in seinen Augen. »Dieses Geld, das Sie Mr O’Brien gegeben haben – dreitausend Pfund in einem braunen Umschlag?«
    Cate nickte, und bei dem plötzlich einsetzenden Rauschen in ihren Ohren hatte sie Mühe, ihn zu verstehen.
    »Es wurde heute Morgen gefunden – auf einem Acker in der Nähe der Unfallstelle.«
    Er sagte nichts weiter. Cate wartete mit wachsender Verwirrung und sagte schließlich: »Das ist doch gut, oder?«
    »Eigentlich schon. Nur dass ebendieses Feld – wie im Übrigen auch die gesamte Umgebung – bereits gestern sehr gründlich abgesucht worden ist.«
    »Oh.«
    »Normalerweise würde man in einem solchen Fall den Kollegen von der Spurensicherung die Hölle heiß machen. Aber sie sind darauf spezialisiert, die kleinsten Beweisstücke zu finden, wie Glassplitter oder Farbspritzer. Da kann ich mir kaum vorstellen, dass sie einen A5-Umschlag übersehen würden, Sie vielleicht?«
    »Nein, wohl kaum.«
    »Der zweite bemerkenswerte Punkt ist, dass das Geld von einem Bauern gefunden wurde.« Er riss ein Stück Croissant ab und schob es sich in den Mund. »Von demselben Mann, der gestern Morgen die Leiche gefunden hat.«
    »Glauben Sie, dass er das Geld eingesteckt hat …?«
    »Und dann kalte Füße bekommen und es zurückgebracht hat?« Thomsett nickte. »Es klingt plausibel. DC Avery vernimmt ihn in diesem Moment. Er hat ein Talent, Leuten Angst einzujagen.«
    Er sagte es mit einem Lachen, aber war da nicht zugleich ein warnender Blick? Kalte Panik kroch ihr über den Rücken.
    »Dieser Bauer«, sagte sie, »… Sie glauben nicht, dass er etwas mit O’Briens Tod zu tun hatte?«
    »Ich bezweifle es. Aber wenn er etwas zu verbergen hat, werden wir es sehr bald wissen.« Er verzehrte noch ein Stück Croissant – schnell, aber mit einer gewissen Eleganz. Anschließend tupfte er sich die Lippen mit einer Serviette ab. »Dieser

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