CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)
besorgter Miene in seine Richtung blickte.
»Dan?« Beim Tonfall von Cates Stimme krampfte sich Dans Magen zusammen. »Sie haben das Geld gefunden.«
»Tatsächlich?« Dan fand, dass er sich unter den gegebenen Umständen einigermaßen normal anhörte. Er wagte sogar hinzuzufügen: »Freut mich zu hören.«
»Das hab ich auch gesagt. Aber DS Thomsett meint, dass da etwas nicht stimmt.«
»Es war der falsche Betrag?«, platzte er heraus . Robbie musste ein paar Scheine eingesteckt haben …
»Nein, das meine ich nicht. Er sagt, die ganze Umgebung sei am Tag vorher abgesucht worden.«
»Das ist ein bisschen merkwürdig.« Jetzt traute er seiner Stimme nicht mehr so recht. Es war beinahe unmöglich, den richtigen Grad an Beunruhigung hinzubekommen.
Die Bürotür ging auf, und Tim Masters, der Serviceleiter, trat ein. Er nickte Dan zu, nahm am Schreibtisch nebenan Platz und begann einen Stapel Rechnungen durchzusehen. Dan wandte ihm den Rücken zu und sagte leise: »Dann hat wohl jemand seine Arbeit nicht ordentlich gemacht.«
»Kann sein. Thomsett hat allerdings noch andere Theorien.«
»Aha. Also, ich würde ja gerne noch mehr dazu hören, aber im Moment ist es ein bisschen schwierig.«
»Schon verstanden. Können wir uns nach der Arbeit treffen? Gleicher Ort wie gestern, sechs Uhr?«
»In Ordnung.« Er legte den Hörer auf und sagte sich, dass die Neuigkeiten gar nicht so schlecht waren. Er hatte gewollt, dass die Polizei das Geld fand, und sie hatte es gefunden.
»Vorstellungsgespräch, hab ich recht?«
Dan fuhr zusammen.
Tim grinste verschmitzt und deutete auf das Telefon. »Mir kannst du’s doch sagen, Kumpel. Wer hat dich abgeworben?«
»Niemand.« Dan wusste, dass sein Dementi auf taube Ohren stoßen würde. Tim war nicht nur notorisch indiskret, er benahm sich auch so, als ob er und Dan Konkurrenten wären, obwohl Denham peinlich darauf achtete, beide Abteilungen gleich zu behandeln. Was die Sache nicht gerade einfacher machte, war die Tatsache, dass Hayley während der vorübergehenden Trennung von Dan kurze Zeit mit Tim ausgegangen war. Hinterher hatte sie allerdings behauptet, es sei eher eine Freundschaft als eine Liebesbeziehung gewesen.
»Viel Glück!«, rief Tim, als Dan das Büro verließ. »Aber pass nur auf, dass der Alte nicht Wind davon bekommt, ehe die Sache in trockenen Tüchern ist.«
Jerry bestellte eine Limonade mit Limette und Angosturabitter, reichte dem Mädchen hinter dem Tresen einen Zwanziger und sagte: »Mach dir auch ’nen Drink.«
Sie nickte mit weniger Dankbarkeit, als Jerry erwartet hatte, und sagte, sie würde sich zu einem kleinen Bier einladen lassen.
Er stützte die Ellbogen auf den Tresen und machte deutlich, dass er mit ihr reden würde, ob es ihr passte oder nicht. »Bisschen weniger los als gestern.«
»Ja, gestern war der Wahnsinn.« Sie runzelte die Stirn. »Ich dachte doch, dass ich Sie schon mal gesehen habe.«
»Wir haben über den armen Kerl geredet, der überfahren wurde.« Er lächelte, hatte aber nicht das Gefühl, dass es ihm sehr viel weiterhalf. »Du heißt Traci, nicht wahr?«
Sie nickte. »Sie wohnen noch nicht lange hier, oder?«
»Nein – na ja, doch. Mehr oder weniger …«
Eine Frau trat an die Bar, und Traci strebte sofort zu ihr hin, als ob Jerry sich in Luft aufgelöst hätte. Er nahm einen großen Schluck von seinem Drink und mahnte sich zur Geduld.
Er litt immer noch unter der Art, wie Patricia mit ihm umgesprungen war. Was konnte er denn dafür, dass man das verdammte Kennzeichen nicht lesen konnte? Er hatte sein Bestes getan – und er hatte vorgeschlagen, das Foto bearbeiten zu lassen. Die Blakes kannten alle möglichen Leute: Polizisten, Spione und Politiker. Aber nein, sie hatten den Vorschlag verworfen, und jetzt musste er auch noch hinter Stemper die zweite Geige spielen.
Nachdem Traci die Frau bedient hatte, kam sie nicht zu Jerrys Ende des Tresens zurück. Er war gezwungen, sein Glas zu leeren, einen Zehner aus der Tasche zu ziehen und damit zu wedeln, während er im Stillen hoffte, dass die Blakes ihm die Auslagen ersetzen würden.
Das Mädchen hatte es gar nicht eilig, zu ihm zu kommen. »Noch mal dasselbe?«
»Eine Cola«, sagte Jerry. »Und noch einen Drink für dich.«
Sie reagierte zunächst überrascht, dann mit einem verschlagenen Blick, während sie nach einem sauberen Glas griff. Sie hatte verstanden, was der Deal war.
»Also, du hast doch gesagt, dieser Typ, der da überfahren wurde, der hätte
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